Masked (Pausiert)

Kapitel 3

Ace

Während der Wagen losfuhr, entfaltete ich den Zettel und las was auf ihm geschrieben stand, zugleich fühlte ich, wie meine Finger taub wurden und ich zu zittern begann.

,,Ich kenne dein Geheimnis, Ace."

*******

Mein Atem hielt an und ich drehte mich sofort um, aber ich hatte mich schon viel zu weit entfernt, sodass ich nur noch bunte Punkte erkannte. Meine Hände zitterten nun so stark, dass mir der Zettel aus der Hand fiel.

Wie kann das sein? Wie kann jemand davon wissen???  Ich sah auf meine zitternden Hände. Schnell rammte ich mir meine Fingernägel in die Handballen.

Ich muss mich beruhigen. Das muss ein dummer Scherz sein. Keiner kann davon wissen.

Aber was, wenn doch?  Der Wagen hielt quietschend und ich hörte wie schwere Schritte, knirschend über den Boden gingen und vor meiner Tür stehen blieben. Der Fahrer vor mir ließ langsam die Trennwand runter und drehte sich zu mir um.

,,Sind sie bereit, Miss?", fragte er mich und ich sah in sein maskiertes Gesicht: eine schwarze, ausdruckslose, schlichte aber zugleich glänzende Maske. Ein Diener. Ich nickte und schenkte ihm ein Lächeln, aber durch seine das ganze Gesicht verdeckende Maske konnte ich nicht ausmachen, ob er es erwiderte. Ich fühle mich aber nicht bereit. 

Der Fahrer sagte etwas zu dem vor dem Wagen stehenden Mann und er öffnete die Tür. Langsam erhob ich mich, darauf bedacht einen gefassten Eindruck zu machen und erblickte das Gebäude.

Ein völlig aus Glas bestehendes Haus, hoch, spiegelnd und majestätisch hob sich als einziges Gebäude aus der Gegend empor. Eine weiße, breite Marmortreppe führte einen zu dem Eingang. Doch so schön es auch aussah, das machte es nur noch kälter und angsteinflößender. Ein Schauer überzog meinen Körper und ich rieb mir die Arme, während ich die Treppe mit weiteren Menschen erklam.

Als ich durch den Eingang ging und in die Empfangshalle kam konnte ich mir ein ,,Wow!", aber nicht verkneifen. Es war von innen sogar noch schöner, als von außen. Und um einiges angenehmer. Alles war klassisch und kühl gehalten, aber in schönen, edlen Farben, die in unserer Gesellschaft Wohlstand andeuteten: Gold, Blau und Silber.

Um mich herum standen viele Kinder meines Alters und alle waren sie mit Beginner-Masken maskiert. Beginner-Masken, sind Masken, die noch keinem Bestimmten Stand zugeordnet sind, sondern noch zu einem bestimmten Stand hinarbeiten können und dann bei der Prüfung, in der man in die Gesellschaft aufgenommen wird, die der Person gebührende Maske und somit auch den gesellschaftlichen Stand zugewiesen bekommt. Man konnte den Stand seiner Familie erhalten oder einen besseren. Oder man konnte alles verlieren und als ein CoXpier enttarnt werden.

Wieder überkam mich ein kalter Schauer und ich betrachtete die Personen um mich herum. Ein Mädchen mit braunen, zu Zöpfen geflochtenen Haaren und einem gelben Sommerkleid starrte mich an und kam plötzlich auf mich zu gerannt.

,,Ich heiße Carly", stellte sie sich vor und lächelte mich an, ,,und du?" Sie sah nett aus. Vielleicht freunde ich mich mit ihr an. Ich habe eigentlich nie viele Freunde gehabt. Warum das nicht ändern?  Nur weil meine Eltern mir so was nicht erlaubt hatten... keine schlechten Gedanken!

,,Ich bin Ace.", antwortete ich und sah sie an. ,,Ich bin sooo aufgeregt. Was wohl passieren wird? Ich hoffe alle meine Arbeit hat sich gelohnt und ich werde in einen noch besseren Stand erhoben.....", fing sie an und laberte mich zu. Sie redete so viel, dass ich ihr irgendwann gar nicht mehr zuhörte. Sie wusste wohl nicht wer ich war. Dass ich die Tochter des Präsidenten bin. Umso besser. Dann behandelt sie mich nicht so...anders.