Nach einigen weiteren Sackgassen, trat ich entlich auf einen schmalen Streifen Kies, der die Bezeichnung "Weg" eigentlich gar nicht verdiente. Als ich ihn betrat, registrierte ich besorgt, dass die Dämmerung schon kurz bevor stand. In der Dunkelheit würde es schwierig werden, den Pfad zu erkennen, aber wenn ich mich beeilte würde ich sicher noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Festung sein.
Nach etwa 1 1/2 Stunden Fussmarsch war mein Optimismus gänzlich verschwunden denn von der Festung war immer noch rein gar nichts zu sehen, und vom Weg mittlerweile auch nicht mehr. So gut es ging, kämpfte ich mich vorwärts über Wurzeln und Steine die mir im Weg lagen und unter tief hängenden Ästen hindurch. Das einzige Licht kam vom Vollmond, der hoch über mir ein schwaches Licht aussandte. Der Mond erinnerte mich an "Wolfsblood" , eines meiner Liebligsbücher. Plötzlich hörte ich ein knacksen, wie das eines brechenden Astes. Kurz darauf schallte ein lang gezogenes Heulen durch den Wald in dem ich mich gerade befand. Konnte das...? Ach Quatsch, beruhigte ich mich selbst. Übernatürliche Wesen gab es nicht, und schon gar keine Wewölfe. Ich seufzte. Ich las eindeutig zu viele Paranormale Romane. Vielleicht sollte ich zu Pfadfinder-Büchern umsteigen überlegte ich. Hätte ich nämlich jemals so ein Buch in den Händen gehalten, hätte ich vermutlich gewusst, wie ich meine Orientierung wiedererlangen könnte. Oder ich hätte sie erst gar nicht verloren. Abermals seufzte ich tief und machte mich wieder auf den Weg. Vom Rumstehen alleine kam ich ja schliesslich auch nicht zum Ziel.
Nach weiteren, gefühlten 3 Stunden kamen endlich die Mauern in Sicht, die ich schon so lange herbeisehnte. Ich mobilisierte all meine Kräfte, und rannte beinahe auf das grosse, hölzerne Tor zu. Dort angekommen, suchte ich vergeblich nach einer Klingel. Als ich den steinernen Löwenkopf inklusive Ring im Maul bemerkte, der seinen platz mittig vom Tor gefunden hatte, schlug ich mir die flache Hand gegen die Stirn. Natürlich. Eine Klingel hätte aber auch viel zu wenig Klasse besessen. Entschlossen packte ich den steiblnernen Ring und klopfte drei Mal gegen das Tor.
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Ginger
ParanormalDie 16-Jährige Lynn muss nach Schottland ziehen- ganz alleine zu einer Bekannten ihres Vaters. Die Freude über diesen Umzug hält sich in Grenzen, besonders als Lynn zum ersten Mal in das kleine Städtchen kommt, in dem sie zukünftig leben soll. Die L...