Flashlight

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Pipipipipip- "Och neeeh!" Das klingeln meines Weckers riss mich aus meinem süssen Schlaf. Ich seufzte. Ein nächstes Blättchen vom Abrisskalender segelte auf den Boden. 19. April. Jaja, der Tag des Spiels. Tag des Spiels? Das Spiel!!! Ruckartig riss ich die Decke zurück und hüpfte aus dem Bett.
Ich machte mir erstmal ein Müsli. Das ich bedauerlicherweise nochmal neu machen musste, da ich vor lauter Nervosität und 5000 Gedanken Wasser ins Müsli geleert habe. Danach packte ich meine Sporttasche so sorgfältig das in meinem Zustand möglich war. Ich zog meine Turnschuhe an, und lief gemütlich den Kirschblütenbaum gesäumten Weg entlang. Ich guckte in den Himmel. Ein wunderschöner Tag. Das konnte ja nur ein gutes Zeichen sein. "YO! (Name). Beweg dich mal ein bisschen schneller oder soll ich mir die Beine in den Bauch stehn?" Hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme. Ich blickte auf und lächelte. Da, 10 Meter weiter vorne, stand Aomine. Wie ist es nur dazu gekommen? Vor einem Monat waren wir noch so distanziert. Und jetzt, so vertraut, wie ich es mir nie hätte träumen lassen. Ich lachte "Ja, ja Moment!", rief ich, und nahm die Beine in die Hand und rannte in vollem Tempo an Aomine vorbei. Der liess das natürlich nicht auf sich sitzen und rannte mir hinterher. Ich legte noch nen Gang zu und kam ganz knapp vor ihm an der Halle an. "Ha!",sagte ich. "Und genauso wird es auch heute laufen. Wir werden gewinnen." Ich grinste ihn fies an. Eine verachtende Antwort liess nicht warten "Ach was, hab dich doch nur absichtlich gewinnen lassen. So ganz Gentleman mässig. Ich meine, eine Lady wie du..." Ich seufzte. "Nimm bloss keine Rücksicht auf mich, nur weil ich eine Frau bin! Sowas nervt mich tierisch." Er grinste nur und nickte. "Okay.", ich nickte mir selber zu. Dann sehen wir uns dann beim Spiel!" Ich winkte noch und verschwand in der Garderobe. "Mensch (Name), wo warst du denn?" Lucy kam mit Bananen angerannt. Wie vor jedem Spiel "Hier!", meinte sie nur, und drückte mir eine ihrer Bananen in die Hand. "Ähm danke", murmelte ich und zog mir mein Trikot an und dann ab aufs Feld um mich aufzuwärmen. Ich schoss die Bälle und traf beinah jeden. Dies stärkte mein Selbstwertgefühl. Kurz vor Spielanfang trommelte Lucy unsere ganze Mannschaft nochmal zusammen. Lucy. Sie war irgendwie einfach alles in unserem Team. Coach, Manager, Mitspieler, Trainerin, ich grinste. "okay. Dieses Spiel hat nicht das potenzial krassbrutal zu werden. Nehmt einfach alles easychillig, konzentriert euch und vergisst euer Team nicht. Und ganz wichtig, haltet eure Gegner fest im Blick." Mit diesen Worten und einem Typischen Lu-Lächeln schloss sie ab, und zwinkerte uns mit unseren grünen Augen zu. Und bald darauf fiel der Startton.

Das Spiel ging los. Ich hatte viel zu tun, mit Pässen abnehmen, weitergeben usw. Das verhinderte leider ein Aufeinandertreffen mit Aomine. Nach dem 1. Viertel stand es 23:25 für die Jungs. Lucy trommelte uns zusammen und gab jedem von uns nochmal eine Banane, die wir gewöhnungsgemäss auf die Seite legten, damit sie uns das weitere Vorgehen erklären konnte. Also sollte ich im nächsten Viertel in die Offensive gehen. Ich freute mich. Da war ein Aufeinandertreffen mit Aomine beinahe schon vorprogrammiert. Und so startete das 2. Viertel.

Ich hatte den Ball und stürmte los. Keine 2 Sekunden vergingen und ich traf auf Aomine. Er grinste mich nur an. Nein, mein lieber. Heute kam Fangirlmodus absolut nicht in Frage. Ich grinste zurück und war mit einem schnellen Seitwärtsschritt schon an ihm vorbei. Er folgte mir natürlich. Ein Zweitaktkorbleger war keine Lösung, er würde mir nur zuvorkommen. Ich musste schnell handeln! Also 3-Punktewurf. Ich stoppte kurzerhand bei der Dreipunktelinie und schoss den Ball in einer senkrechten Bewegung Richtung Korb, noch bevor Aomine bei mir ankam. Pfiff. Der Korb zählte. Yes. Auf einmal war ich umringelt von meinen Teammitgliedern. Ich lachte. Das 2. Viertel endete 43:42 für uns!

Im 3. Viertel wurde ich ausgewechselt und ich sass auf der Bank. Ja sie spielten gut. Ich verliess kurzzeitig die Bank um die Zitronenscheiben zu holen, die ich zuhause schon sorgfältig vorbereitet hatte. Wie jedes mal. Lucy brachte die Bananen, da sie einfach nix anderes zustande brachte als Bananen zu kaufen und ich bereitete die Energie-gebenden Zitronen zu. So war das 3. Viertel auch schon zu Ende 60:60. Lu meinte, wir hätten uns bis jetzt gut gehalten. Jetzt sollten wir einfach noch unser bestes geben. Ich wechselte nun Lucy aus und durfte wieder in die Offensive. Juhu!

Das letzte und alles entscheidende Viertel begann. Aomine, der nur mal kurz im 2. Viertel für 6 min draussen war und im 3. Viertel für 5 min, sah ziemlich ausgepowert aus. Er kam mit dem Ball direkt auf mich zu gerannt. Nun grinste er nicht mehr so sondern war total und ausschliesslich auf den Ball konzentriert. So gefiel er mir schon besser! Obwohl ich gleichzeitig wie er einen Schritt in die gleiche Richtung machte, war er irgendwie schneller und dunkte, was ihnen 2 weitere Punkte einbrachte. Ich nahm den Ball und rannte auf das gegnerische Feld. Kurz bevor ich beim Korb ankam wurde ich plötzlich nach hinten zu Boden gerissen. Was sollte das denn? Foul. 3 Freiwürfe für uns. Ich konnte nicht erkennen, wer genau gefoult hatte, doch das war mir momentan ziemlich egal. 3 Freiwürfe. Ich konzentrierte mich. Der erste fiel in einem schönen Bogen mit einem wundervollen "Wusch!" durch den Korb. Jetzt der 2. Sobald er meine Finger verliess, wusste ich dass ich zu stark geschossen hatte und er verfehlte. Reiss dich zusammen, (Name), du schaffst das. Konzentrier dich. Ich fühlte den Ball und meine Umgebung verschwand. Dann schoss ich. Der Ball drehte sich ein paar mal auf dem Ring und letztendlich... ging er rein. Gut. Nun war Aomines Team wieder an der Reihe. Der Käptn von Tõõ hatte den Ball und stürmte los, wir ihm hintendrein. Er kam vor uns an und schoss, doch verfehlte. "REBOUND!!", schreiten wir, und Ladina, eine Teamkameradin blitzte nach vorne und eroberte uns den Ball. Noch 46sek Spiel, Spielstand 78:79. Wir musste unbedingt jetzt noch einen Korb machen. Ladina sprang nach vorne, ich war bereit ihren Pass abzufangen, und das tat ich auch. Ich rannte nach vorne und wich jedem aus, was sich mir in den Weg stellte. Nicht mal Aomine nahm ich wahr. Ich hatte das Gefühl, dass es für einen normalen Pass nicht reichte. Dunken. (Name), du schaffst das. Du wirst das jetzt tun, fürs Team. Also speedete ich zum korb und sprang. Ich sprang hoch. Und 2 Sekunden vor Schlusspfiff dunkte ich den Ball in den Korb. Geschafft. Todkaputt und erschöpft lag ich auf den Boden. "Na, alles okay?" Über mir stand Aomine, lächelte leicht und hielt mir seine Hand entgegen. Dankbar ergriff ich sie und stand auf. "Ja, danke, nur erschöpft", antwortete ich. Um ihn vom verlorenen Spiel zu trösten hängte ich noch ein "Aber hey, gut gespielt", dran. Er lächelte nur. "Gegen Frauen kann man einfach nicht ernst spielen." Also das war doch die Höhe! Ich boxte ihn in den Arm. Das meinte er eh nicht ernst. Kann er nicht ernst meinen. "Ja klar", sagte ich und ging zu meinem Team um mich feiern zu lassen.

Als ich endlich aus der Sporthalle herauskam, war es schon stockfinster. Hoppla. Da hab ich wohl mit meinen Teammitgliedern die Zeit vergessen. Ich erschrak plötzlich, als ich eine grössere Gestalt bei einem Baum wahrnahm. Beim Näherkommen kam mir die Gestalt ziemlich bekannt vor. Aomine. Ich spürte, wie mein Herzschlag sich beschleunigte. "Hallo", meinte er nur und grinste. Ich gab ein lächelndes Hallo zurück. "Du hast auf mich gewartet?", fragte ich ihn unsicher. "Ja klar, ich mein, kann dich ja nicht einfach allein nach hause gehen lassen" Ich seufzte. Naja, wars ja gewohnt. "Naja, trotzdem Dankeschön", murmelte ich verlegen. Und stumm schweigend nebeneinanderhergehend und jeder seinen Gedanken am hinterhergehen traten wir unsern Heimweg an. Obwohl meine Gedanken hauptsächlich Aomine galten. "Hey (Name)!" Ich blickte in die Augen von Aomine. "Wir sind da", meinte er nur. Und da standen wir, im Schein der Strassenlampe, direkt vor meinem Haus. "Oh", brachte ich nur hervor. "Danke fürs Nachhause bringen." Ich guckte in intensiv an. Er nickte und beugte sich zu mir und... umarmte mich ganz sanft. Ich war zu überrascht um irgendetwas erwidern zu können. "Wir sehen uns übermorgen wieder, ja?", sagte er ruhig und zog davon. "Ja...",flüsterte ich ihm hinterher. Und ganz verwirrt und mit wild klopfendem Herzen schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf.



Und plötzlich war er da (Aomine x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt