Joy

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Als unser Team dann endlich aus der Sporthalle kam, war es schon dunkel. Wir hatten noch länger als gedacht in unserer Garderobe gefeiert. Ausserdem hatte Lucy Kuchen gebacken! Ob der auch uns gegolten hätte, wenn wir verloren hätten, war fraglich. Aber der Kuchen hatte geschmeckt und so war es gut. Auf dem Nachhause Weg haben wir uns anfangs noch unterhalten, aber irgendwie war das Spiel doch anstrengender als gedacht, und wir sind auf der langen Fahrt eingeschlafen. Ich sass die ganze Fahrt neben Aomine. Als ich aufwachte, lag mein Kopf auf seinem Oberarm (Ja, er war gross und bis zu seiner schulter hat es mein kopf dann doch nicht geschafft, wahrscheinlich weil ich ziemlich gebückt da sass). Auf jedenfall lag ich halb kaputt und noch mega verschlafen auf seinem Oberarm, blinzelte und sah in Aomine grinsendes Antlitz. Ach herrje! War mir das peinlich. Ich drehte mich zum Fenster und tat so, als wäre ich damit beschäftigt, die Landschaft zu studieren. Er lachte "Du brauchst dich echt nicht zu schämen, (Name). Ich hab dich schon mehrmals schlafen gesehen, erinnerst du dich noch?" Ich spürte wie er sich zu mir beugte. Ich drehte mich um und  boxte ihm spielerisch in die Schulter. "Ja genau, mach es noch peinlicher für mich als es eh schon ist!" Während ich das sagte, musste auch ich grinsen. Verdammt, ich konnte einfach nicht böse auf ihn sein. Dann hielt der Zug. Wir stiegen alle aus und grinsten uns an. Wie hundefertig wir auch waren sah man uns zum Glück dank unseres Grinsens noch nicht an. Doch wir verabschiedeten uns ziemlich zügig und gingen dann nachhause. Lucy teilte uns noch mit, wann die nächste Trainingseinheit sein würde. Zuhause angekommen, fiel ich sogleich, nachdem ich meine Sportsachen ausgepackt und zähnegeputzt habe, beinahe tot in mein Bett und schlief wie ein Stein.

So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen! Dies war der erste Gedanke, der mir am nächsten Tag in den Sinn kam. Heute war Sonntag, also hatten wir nur Training. Ich glaubte zumindest, dass es das war, was uns Lucy noch gesagt hatte, ich war wirklich schon ziemlich müde und hatte nicht mehr alles mitbekommen, was man eigentlich hätte mitbekommen müssen. Jedenfalls kramte ich in meinem Schrank nach Sportsachen, ich besass haufenweise davon, stopfte sie in meinen täglichen Begleiter namens Sporttasche und zottelte los. Plötzlich hörte ich Getrappel hinter mir, und ich drehte mich um "Aomine!", stiess ich hervor, erfreut, ihn so munter und fröhlich wie eh und je zu sehen. "Na wie gehts dir?" Ich schaute ihn an. "Gut oder sogar noch besser als gut!" Grinste er mir zu. Ich grinste zurück. "Na, Lust auf ein Rennen?" Dieser Blick von Aomine kannte ich nur zu gut. Ich musste mich bereitmachen, denn gleich würde er "klar" rufen und davondüsen. "Klar", rief er 2 sekunden später und düste los, er mit einem leichten Vorsprung voraus, ich mit einem kleinen Rückstand hintendrein. Ich dachte zwar ich könne ihn aufholen, doch hatte ich das  Gewicht meiner Sporttasche unterschätzt. So kam ich nach Aomine am Ziel an. Ich stellte die Sporttasche ab, und brauchte erstmal ne kleine Verschnaufpause. Aomine beobachtete mich aus besorgten Augen. "Alles klar?", hakte er nach. "Ja ja schon gut", winkte ich ab, richtete mich auf und steckte mir eine verirrte Haarsträhne in meinem Gesicht hinters Ohr. "Sorry war nicht fair von mir", sagte er dann. "So ein Gentleman wie ich, hätte natürlich einer Lady wie du die Tasche abnehmen sollen." Ich lächelte. "Danke, lieb von dir! Nächstes Mal dann", zwinkerte ich zurück.

Das Training fiel eigentlich recht gut aus, zumal, da es nicht sehr anstrengend war, und wir hauptsächlich Entspannungsübungen machten um uns noch von gestern erholen. Gegen Ende des Trainings hörten wir dann plötzlich ein Geschrei auf dem Flur. Ich guckte zu Lucy, welche ihren Kopf auf die Tür  der Sporthalle gerichtet hatte, welche sich just in diesem Moment öffnete. Und herein trat: Kise. Gefolgt von einer nicht gerade kleinen Anzahl von Mädchen die im alle die Ohren zuschreiten. Fast konnte er einem Leid tun. Er war gerade dabei, die kreischenden Fangirls in den Flur zu verbannen, als er uns gleichzeitig zuwinkte. Was zum Henker tat der denn hier. Irgendwie war die Situation grade so suspekt, dass ich mich erstmal auf den Boden setzte. "Kise!" Aomine trat auf ihn zu und legte den Kopf schräg. "Was tust du denn hier und wie zum Henker konntest du so schnell hier sein?" Ich erinnerte mich, dass wir fast eine halbe Tagesreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen mussten, um zu Kaijo zu gelangen. Kise grinste. "Ich habe meinen persönlichen Chauffeur meiner Modelagentur gebeten, mich hierher zu bringen." Persönlicher Chauffeur? Modelagentur? So ein Grossklotz! Irgendwie konnte ich mir nicht helfen, aber er war mir unsympathisch. "Ach ja", redete er weiter "ich bin hier um euer Training zu beenden, denn ich entführe nun eure Trainerin. Das sagte er einfach so! Dazu kam, dass er uns noch so frech angrinste. Wie konnte er es wagen?! Kise grinste Lucy zu, welche mit roten Wangen auf ihn zukam. Ich seufzte. Na dann war es also so. Nachdem Lucy verschwunden war, räumten wir die Halle auf und ich musste meinem Ärger Luft machen. "Kannst du das fassen? Lucy und Kise? Die beiden passen doch gar nicht zusammen?! Vorallem, was fällt diesem Kotzbrocken ein, einfach hier einzudringen, kreischende Mädels anzuschleppen und unser Training zu beenden? Hallo?" Ich war sauer. Dazu kam, dass meine Reaktion Aomine mächtig amüsieren musste, denn er lachte sich halb schlapp. "Ist das wirklich so lustig?" Ich starrte ihn düster an. "Sorry", sagte er und versuchte sich das lachen zu verkneifen. "Das war nur gerade zu süss." Er richtete sich auf und blickte mich von oben an. "Komm, du darfst dafür mit mir nachhause gehen wenn du willst und nicht noch was vorhast", raunte er mir geheimnisvoll zu. "Ich möchte dir noch was zeigen."

Und plötzlich war er da (Aomine x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt