Das Licht trifft ein

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Kopfschmerzen. Fürchterliche Kopfschmerzen. Irgendetwas war verdammt hell. Grummelnd öffnete Rai seine Augen.

Auch er wurde dazu auserwählt, in der Digiwelt zu landen.

Sonne. Vereinzelte Wolken hier und da aber ansonsten strahlend blauer Himmel. War er immer noch in Osaka?

Vorsichtig richtete Rai sich auf, sank mit der Hand - mit der er sich abstützte - aber komischer Weise ein.

"Oh..." Verwirrt musterte Rai den Boden, blinzelte einige Male und nahm eine Handvoll Sand nur um ihn zwischen seinen Fingern rieseln zu lassen. "Sand.", stellte er neutral fest. War er etwa am träumen? Osaka lag nicht am Meer.

Noch immer verwirrt, stand er auf, klopfte den Sand von seinem dunkelgrünen Hemd und seiner weißen Stoffhose und spielte mit dem Gedanken, seine schwarzen Turnschuhe auszuziehen, um durchs Wasser zu laufen. Immerhin war es ziemlich warm und die Sonne brannte förmlich auf seinen kurzen schwarzen Haaren.

Dann weckte plötzlich etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Rais Hosentasche leuchtete. Skeptisch griff er in diese und zog ein ihm unbekanntes Gerät hervor. Es war in dunkelblau gehalten und hatte einen weißen Rahmen um das Display, welches gut 50% des Geräts einnahm. Die drei Tasten waren in schwarz gehalten.

"Eh... was zur Hölle ist mit meinem Handy passiert?", fragte er laut, obwohl er sich denken konnte, dass niemand in der Näher war, der ihn hätte hören können.

"Nutze den D-Tector um die Spirits zu finden.", erschien auf dem Display. Es war als könne das Gerät verstehen, was Rai fragte.

"D-Tector also... und was bitte sind Spirits?" Darauf gab das seltsame Gerät keine Antwort. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Dann stürmte plötzlich eine Gruppe... seltsamer Wesen... an Rai vorbei.

"Träume ich etwa doch? Das sind die selben Wesen wie immer... oder drehe ich jetzt langsam durch?"

Damit meinte der Junge die Albträume, die ihn über die letzten Jahre begleitet hatten. Bisher hatte er sie noch niemandem mitgeteilt. Zu groß war die Angst, er würde dafür eingewiesen werden.

Eine gelbe Fellkugel mit bläulich-braunen Streifen blieb daraufhin stehen und drehte sich um:

"Beeil dich! Wenn du hier bleibst, wird dieses wildgewordene Digimon dich auch vernichten!"

Digimon.

Das Wort traf Rai wie ein Pfeil. Wo hatte er es schon einmal gehört? Es klang so furchtbar vertraut. Waren diese Wesen also Digimon? Und was sagte dieser Fellball vorhin? Wildgeworden? Etwas Wildgewordenes würde kommen und ihn...

"Vernichten!"

Plötzlich verwandelte sich die Urlaubskoulisse in ein Schlachtfeld. Ein roter Laserstrahl schlug nur wenige Meter neben Rai und dem kleinen Digimon ein und wirbelte eine Menge Sand auf. Alarmiert hob Rai das kleine Wesen hoch und zerrte es hinter sich her. Er steuerte einen Palast aus Sandstein an, der in eine Felswand geschlagen schien. Er hoffte, dort würden sie sicher sein, doch gerade als sie da waren, brachte der Laserstrahl mehrere Wände zum einstürzen. Rai signalisierte seinem Begleiter, still zu sein, indem er seinen Zeigefinger auf seine Lippen legte und kletterte dann über die Trümmer der Wände aufs Dach.

Ein metallischer Roboter kam zum Vorschein und als würde der D-Tector sehen, was Rai sah, zeigte es plötzlich ein 3D-Modell des Digimons an. "Mekanorimon. Level: Champion. Typus: Virus. Attacke: Fernlichter" War darunter zu lesen.

"Schätze das ist mein Begrüßungskomitee...", murmelte Rai weniger motiviert. Wieder feuerte der Roboter mit seinem ungewöhnlich langen Armen einen Laser aus dem roten Kristall-ähnlichen Ding an seinem Rumpf ab.

(Digimon) Next stop: Digital WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt