Ich schlug die Augen auf. Heute war Freitag. Das hieß Markttag und raus in die Welt für mich. Das Segelfest sollte nächste Woche Montag bis Freitag gehen und der Zirkus blieb bis Sonntag. Dies wusste ich von den Plakaten, welche schon seit letztem Freitag überall rumhingen. Ich freute mich schon total auf nachher, denn dann konnte ich alle Besorgungen erledigen und schon mal schauen, ob die schon mit dem Aufbau bekommen hatten. Ich schlug meine Bettdecke weg und machte das Fenster komplett auf. Dabei warf ich einen kurzen Blick raus und spürte den frischen Wind in mein Gesicht wehen. Heute würde es kühl werde, doch die sonne schien. Scheinbar war ich gestern in meinen Klamotten eingeschlafen, deshalb wollte ich sie heute nicht nochmal anhaben, also zog ich mich schnell um. Einen gestrickten weinroten Wollkragenpullover und eine meiner guten Jeans' war mein Endergebnis. Ich hatte nur zwei Jeans', deshalb trug ich sie nur selten, aber heute war Markttag, also fand ich das ordentliche dunklblau passend. Ich fischte mir mein Zopfgummi vom Nachttisch und schaute in die spiegelnde Scheibe vom Fenster, ob mein Pferdeschwanz saß. Danach schloss ich das Fenster wieder, da es sonst sehr kalt wurde, und ging danach runter in die Küche. Mein Onkel war scheinbar wieder im Hafen arbeiten, denn er hatte mir nur einen Zettel liegengelassen. Frühstück hatte er das letzte Brot verbraucht, sodass ich mich wohl mit einem Apfel zufriedenstellen durfte.
Hoffentlich hat er dadruch jetzt genug Kraft um die blöden Kisten zu schleppen.
Clark muss bei seiner Arbeit Schiffe mit Kisten be- und entladen, welche die Kräne nicht greifen können. Dabei ist er auch schon mehrmals zusammengebrochen, aber er meint nur, es sei ein guter Job. Er arbeitet wann er will und bekommt dann sein Geld. Es ist zwar nicht viel, aber es reicht.
Ich biss ein großes Stück von dem grünen Apfel ab. Mürrisch nahm ich den Zettel und las ihn mir durch:-Brot
-Milch
-Gurken
-w.m. lange NägelBis heute Abend.
Ich will Essen auf dem Tisch sehen, wenn ich zurück komme.Tze. Nagut dann mach ich halt Abendbrot, kann man ja auch anders formulieren. Aber egal. Ich nahm den Stift, der noch auf dem Tisch lag, und fügte "-Haarbürste" hinzu. Meine alte war nämlich am Anfang der Woche kaputt gegangen. Ich biss noch einmal herzhaft in den Apfel rein, bevor ich in den Beutel, der über die Stuhllehne hing sah, um festzustellen, dass er mir 10€ gegeben hatte. Naja, sollte eigentlich für alles reichen. Ich nahm den Beutel und meinen halb aufgegessen Apfel und hüpfte fröhlich die Treppen runter, damit ich in die Etage mit der "Haustür" gelang. Wir hatten darunter noch den Keller, wo wir unser Essen lagerten. Ich schlüpfte in meine dunklen Schuhe und zog mir eine Strickjacke über, ließ diese aber offen. Als ich zum Türhenkel griff, nahm ich das vertraute Rauschen der Wellen war. Man hörte es im oberen Teil des Leuchtturms kaum,weshalb ich es jedes mal genoss. Ich nahm flink den Türschlüssel vom Hänger und trat nach draußen. Ich atmete einmal tief den Sauerstoff ein, bevor ich die Tür hinter mir schloss und loslief. Es fühlte sich jedes Mal so an, als wäre das letzte mal Draußensein Jahre her.
Nachdem ich den Rand des Dorfes erreicht hatte verlangsamte ich mein Tempo und schlenderte nun die Gassen lang. Viele Dorfis gingen in die selbe Richtung wie ich. Deshalb ging ich nun doch wieder etwas schneller, um vorne in den schlangen der Marktstande stehen zu können und mehr Auswahl zu haben. Während ich einige Menschen überholte, schaute ich mich interessiert um. Es änderte sich zwar innerhalb einer Woche nicht viel, doch die Schaufensterpuppen der Boutiquen hatten jedes Mal etwas anderes an. Vom Becker wehte mir der leckere Geruch von frischgebackenen Brötchen entgegen, doch ich ging weiter zum Marktplatz. Mit der Masse mit, den Schnäppchen entgegen!
Ich ging am Gemüsestand vorbei, da dort grade eine viel zu lange Schlange stand, und suchte den Backstand. Doch ich konnte ihn irgendwie nicht finden. Ich suchte weiter, doch gab schließlich auf, als ich hinter einem der vielen Fischstände zwei angebundene Kühe entdeckte. Ich flitzte an einigen Menschen vorbei und sah superleckeren, gutaussehenden und fantastischriechenden Käse.
Jetzt nur nicht schwach werden Clair! Du brauchst die Milch und nicht den Käse!
Weil nur zwei Leute noch dort standen und herrumglucksten, drängelt ich mich einfach vor und sagte was ich brauchte. Nachdem ich gezahlt hatte, packte ich die Gasflasche mit der Milch behutsam in meinen Beutel und ging weiter. Ich schaute kurz zu dem Gemüsestand und stellte erleichtert fest, dass die Menschenreihe kürzer geworden war. Nach circa fünf Minuten hatte ich zu der Milch noch drei Gurken im Beutel und genügen Zeit und Geld. Ich schlenderte weiter und sah viele Leute um die Ware Handeln. An einem Stand waren viele Menschen im Halbkreis herrum versammelt. Ich trat neuer und konnte nun auch die Auseinandersetzung hören. Ein Mittelalter Mann versuchte scheinbar ein Werkzeug, scheinbrmar ein Hammer, herunter zuhandeln. Wärend dieser außer sich war, blieb der Verkäufer, ein großer Junge mit sehr dunklem lockigen Haar ganz ruhig und unbeirrt.
"Es ist meine Sache, zu welchen Preis ich meine Ware Verkaufe" sagte der junge ernst. "Wissen Sie eigentlich, für was für eine idiotisch hohe Summe Sie diesen Hammer anbieten?" Also haben meine "scharfen" Sinne den Hammer richtig als einen erkannt! "Das ist Abzocke! So etwas überhaupt anzubieten?!" Der ältere Mann war außer sich. "Da bekomme ich so einen ja in in der Stadt billiger!" Happy birthday! Kauf dir den Hammer doch einfach 100km entfernt irgendwo. "Vielleicht bekommen Sie einen Hammer Meilen weiter irgendwo günstiger, aber ich würde ein Werkzeug doch nicht zu so einem Preis anbieten, wenn da nicht irgendetwas hinter stecken würde. Vielleicht Qualität oder so." Der Typ war mir sofort sympathisch! "Und denken sie nicht, ich würde sie übers Ohr hauen wollen, sowas würde sich rumsprechen und ich könnte dann gleich weiterziehen. Aber da ich seid fast einem Jahr mittlerweile hier bin, sollte ich wohl kaum lügen." Der Junge war sichtlich genervt, was ich vollkommen nachvollziehen konnte. Der ältere Mann grunzte irgendetwas, haute ein paar Scheine auf den provisorischen Holztisch und ging mit dem Hammer in der Hand davon. Nun verflog auch die Menge und ich sah meine Chance, die Nägel für meinen Onkel bei diesem Typen zu ergattern. Also ging ich als Einzige noch dort Stehende auf ihn zu und schaute mir erstmal die ganzen Handwerker Gegenstände an. Kurz linste ich zu dem jungen Verkäufer, welcher mich breit angrinste. Mist ertappt! Okay, es war einfach zu offensichtlich. "Kann ich dir irgendwie weiterhelfen?" fragte er freundlich und grinnste immer noch so blöd. Nun sah ich ihn richtig an und antwortete frech:" Vielen Dank, aber ich komme schon ganz gut zurecht. Brauche nur ein paar lange Nägel." und schon stand er auf und holte aus einer hinteren Kiste drei verschieden lange Nägel heraus. "Welche Länge soll's sein?" hackte er nochmal etwas netter und ohne Grinsen nach. Oh mist da gibt es nich mehr Unterschiede als lang und kurz?! Naja es war irgendwie klar, oder? Er schien meinen leicht verzweifelten Blick bemerkt zu haben, denn er erkundigte dich unauffällig, wofür ich die Nägel denn bräuchte. "Mein Onkel muss unseren kompletten Küchentisch neu zusammenbauen." sagte ich etwas verunsichert. Verständig nickte er."Dann würde ich von diesen hier zehn Stück empfehlen." er lächelte mich höflich an. "Ja gut, wie viel kostet das denn?" "Eigentlich pro Nagel 50Cent" Och nö. 5€ wegen Nägel weg? Da Kauf ich mir lieber meine Haarbürste. Jetzt war ich an der Reihe blöd zu grinsen:"was heißt denn 'eigentlich'?" Nun grinste auch er wieder und beugte sich ein Stück über den Holztisch um mir zu zuflüstern:" Wenn du willst mache ich der jungen Dame ein Angebot, was sie nicht ausschlagen kann. Ich merke doch, dass du von dem Geld lieber etwas anderes kaufen willst." kurz spähte er einmal um sich, bevor er weiter sprach:"Was hältst du davon, du bekommst die Nagel für 2€, erzählst es dafür aber niemanden, deal?" ich verstand den Sinn der Sache im Moment noch nicht, aber solange es günstiger wurde, sprach alles dafür, Geschäfte mit ihm zu machen. "Deal" sagte ich und tauschte Geld gegen Nägel. Als ich alles verstaut hatte, gab er mir lächelnd seine Hand:" Eric"
"Clair"
-
Wahrscheinlich ein sehr langweiliger Teil, aber ich hoffe euch gefällts. Die Länge mit 1370 Wörtern werde ich für die nächsten Kapitel ungefähr so lassen. Und oben im Bild: meine Vorstellung von Eric. Aber genug gelabert :D geht ja um die story!
Luna Kath
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Connected with an elephant
AléatoireKlappentext: Die 16-Jährige Clara Laywill lebt nun schon seid ihrem vierten Lebensjahr mit ihrem Onkel Clark zusammen. Sie wohnen, abgeschottet von dem Rest des Dorfes, am Rand der Küste in einem Leuchtturm. Zwar hat sie kein schlechtes Leben, im Ge...