Chapter Two

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Zweite Juni Woche Montag morgens.

Ich saß bei meiner Mutter auf dem Beifahrersitz und war unnatürlich angespannt. Ich hatte vorher noch eine kleine Auseinandersetzung mit ihr gehabt aber dies war nicht der Grund. Heute war mein erster Praktikumstag. Ich hatte Angst etwas falsch machen zu können, dass die Kinder mich nicht mochten und auch vor diesem Typen. Den hatte ich nämlich in den letzten zwei Monaten nicht vergessen können.

Ich stieg aus, nachdem meine Mutter noch „Ist das komisch nach zehn Jahren hier wieder hinzufahren und den Sohn vorbei zu bringen.. Viel Spaß bei deinem ersten Arbeitstag" vor sich her schwelgte und ich nur mit einem „Ja" antwortete.

Ich ging mit schnellem Schritt zur Eingangstür, zögerte kurz ob ich klingeln sollte doch dann setzte mein Gehirn wieder ein und ich nahm den Türgriff.. Die musste ja offen für die Eltern sein! Es war ein lauwarmer morgen, welcher einen warmen mit Sonnenschein gefüllten Tag versprach, weshalb ich ohne Jacke über mein grünes T-Shirt mit einem gelben Kragen und gelb, weiß gestreiften Ärmeln [A/N: ihr wisst alle welches shirt ich meine :D]aus dem Haus gegangen war.

Als ich eintrat und die bekannte Luft einatmete, machte ich mich auf dem Weg zum Büro von Sonja und klopfte kurz. Keine Reaktion. Dann erinnerte ich mich, dass ich einfach in die Froschgruppe gehen sollte und sobald ich in die Tür eintrat sah ich Alexandra, meine ehemalige Erzieherin und neben ihr Sonja. Die beiden bemerkten mich sofort und mit einem Lächeln im Gesicht platzte es nur aus Alexandra so heraus „Da ist ja mein Harry" Ich lächelte sie nur an und ging weiter auf sie zu. Sie reichte mir die Hand und zog mich in eine Umarmung. „Wie alt bist du jetzt eigentlich?", fragte sie neugierig. „16 1/2", antwortete ich nur knapp. Ich mochte mein Alter nicht so gerne, denn ich fühlte mich schon viel älter und hatte auch nur ältere Freunde. Ich gehörte nicht zu den typischen 16-jährigen, die so oft es ging feiern gingen und ein Absturz so gut wie vorprogrammiert war.
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Nachdem ich den Begrüßungstrubel hinter mir hatte und mich ein bisschen umgesehen hatte, stand ich nicht lang alleine nutzlos rum, denn ein kleines Mädchen mit lockigen Haaren, die zu zwei Zöpfen gebunden waren, hing nach der Verabschiedung ihrer Mutter an meinem Bein und wie ich später noch herausfinden würde, würde ich sie auch nicht mehr so leicht los kriegen.

Der Kindergarten füllte sich, ich spielte ein paar Spiele mit weiteren Kindern, es wurde gefrühstückt und als es 11 Uhr war gingen wir mit den Älteren turnen. Der Kindergarten hatte im Keller einem Raum, der mit Matten, Sprossenwänden und Bänken ausgestattet war. 

Sobald ich ihn betrat kamen viele alte Erinnerungen auf, unter anderem auch, dass der Raum viel größer gewesen sei, aber wahrscheinlich war ich nur gewachsen. Und als ich mich dann so umblickte und dann aus dem Fenster nach oben schaute (Ja ich hatte gesagt es sei im Keller, war es auch aber da es mehr wie ein Graben nach unten ging, konnte man nach oben auf das Außengelände bzw. die Abzäunung, damit die Kinder nicht da runter laufen oder fallen würden, sehen) sah ich ihn lässig gegen den Zaun gelehnt. Er trug wieder eine schwarze skinny Jeans und diesmal dazu ein ebenso farbiges T-Shirt. Er drehte sich zur Seite mit seinem Gesicht, so dass ich sein Profil beobachten konnte. Seine Haare waren wie beim letzten mal ziemlich leicht verwuschelt. Mein Blick wanderte auf seine Nase runter zu seinem Lippen. Er hatte ja schon was niedliches, wie er da so da stand.. Hör auf sowas zu denken! Ich stand zwar dazu dass ich schwul war doch er war einfach viel zu alt, hatte mich das letzte mal nur kritisch gemustert und überhaupt kannte ich ihn ja gar nicht.

Nachdem wir mit dem Turnen fertig waren, was mehr ein bisschen rumlaufen war, verkündete Alexandra „So und jetzt gehen wir mit den restlichen Kindern alle nach draußen" Es kam plötzlich Panik in mir auf. Aber warum?! War es wegen ihm?! Er wird mir schon nichts antuen..

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Ich wagte mich Schritt für Schritt raus im Schutz von Alexandra, sie stellte sich neben den ganzen anderen Erziehern und quatschte kurz mit denen bevor sie wieder nach drinnen verschwand. 

Hilflos und eingeschüchtert blieb ich auf Abstand und hoffte, dass bald was passieren würde. Das tat es dann auch, ein kleines Mädchen, von dem ich den Namen schon wieder vergessen hatte, nahm meine Hand „Komm Harry, ich muss dir was zeigen" Sie war meine Rettung und an ihrer Hand hinterher gezogen ging ich an ihm vorbei. Ich wollte ihm eigentlich kein Blickes würdigen, da er mich beim letzten mal so abwertend angeschaut hatte, doch ich riskierte es trotzdem und bereute es sofort. 

Seine Augen trafen meine.

Blau traf grün. 

Sie musterten mich genüsslich und ein verschmitztes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, was mir die Luft nahm und mich meinen Blick schnell abwenden ließ. Was war das?!

Ich beschloss zu versuchen ihm aus dem Weg zu gehen und nie mit ihm allein zu sein, was nicht schwer seien würde, da wir in getrennten Gruppen waren und die sich nur Draußen vereinten.

Über die Ablenkung der Kinder war ich sehr erfreut, trotzdem konnte ich seinen Blick nicht vergessen.. Wieder so erniedrigend aber dennoch eine bestimmte Gier, die er nicht mal ansatzweise verstecken wollte. Unheimlich.

Der Rest des Tages haben wir draußen verbracht und bis auf paar weitere Blicke, die ich versuchte so gut es ging zu ignorieren, gab es keinen weiteren Vorfall. 14 Uhr holte mich meine Mutter wieder ab. 

puhh mein erster Tag war geschafft.

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Hallo, da bin ich wieder.. Kleine Info also die Bilder, die ich hinzufüge, sind die Outfits von Harry/Louis etc.

Bis zum nächsten Mal, Julia x.


internship || l.s (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt