Chapter Three

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Der zweite Tag begann wie der erste. Ich ging mit den Mädchen, was den Tag zuvor sofort an meinem Bein klebte, und einem Jungen in die Kuschelecke und kitzelte sie ein wenig, während sie rumtobten. Nach einiger Zeit kam auch Nicole, eine weitere Erzieherin der Froschgruppe, in die Kuschelecke und meinte ich könnte jetzt auch Frühstücken. Es war mittlerweile 9:30 Uhr und als ich mich gerade an den Tisch setzen wollte, drückte mir Alexandra eine leere Tasse in die Hand „Kannst du mir bitte Kaffee aus dem Personalraum holen?", sagte sie lächelnd und ich nickte nur. „Weißt du wo er ist" „Ja" winkte ich nur ab, bevor ich aus der Tür verschwand.

Plötzlich kam wieder eine kleine Panik in mir auf. Was ist wenn er auch im Personalraum ist? Allein. Ich ging den Flur immer weiter runter bis ich am Raum ankam und die Klinke runterdrückte. Als ich ihn betrat und die zwei blauen Augen des merkwürdigen Typen auf meine trafen, wäre ich am liebsten sofort umgekehrt doch das konnte ich nicht, weil ich ja den Kaffee Alexandra bringen musste.

„Na sieh mal einer an wen haben wir denn da?!", schmunzelte er und in mir pochte es. „Unseren Praktikanten." antwortete er sich selber und ich musste heftig Schlucken. Mein Albtraum wurde wahr. „Hmm" gab ich nur von mir und er schien die Tasse in meiner Hand bemerkt zu haben. „Will der Kleine etwa einen Kaffee?!" sagte er hämisch und mein Kloß im Hals wurde nur größer, mein Herz wurde immer schneller und das Blut rauschte in meinen Ohren. „Nein d..der ist für A..Alexandra" sagte ich trocken und machte mich auf dem Weg zur Kaffeemaschine.

Als ich vor ihr stand und gerade die Kanne rausheben wollte, um was in die Tasse zu schütten, hielt ich inne, da ich seine Blicke spürte, obwohl ich mit dem Rücken zu ihm stand. Ich merkte wie er mir immer näher kam. Und dann spürte ich seinen Atem im meinem Nacken.

Klatsch!

Ich schreckte auf und gab einen unmännlichen Laut von mir. Schmerz durchzog meinen Körper ausgehenden von meinen Schritt. Ich spürte dort einen Druck. Seine Hand packte mir von hinten in den Schritt.

Was sollte das denn jetzt werden?! Wenn jemand reinkommt, was sollte der bitte denken?! Was wollte der eigentlich von mir, er sah mich doch nur als kleinen, minderwertigen Praktikanten oder nicht..?!

Ich spürte sein Grinsen, was sich wahrscheinlich nach meinem Aufquicken auf seinem Gesicht breit gemacht haben musste. „Braucht der Praktikant vielleicht ein bisschen Hilfe?" hauchte er in mein Ohr, so dass sich eine Gänsehaut in meinen Nacken bildete und ich mit meinen Kopf auswich. Ich spürte wie er mit seiner Brust und Schulter mein Schulterblatt berührte und mich ein bisschen weiter gegen den Tresen drückte, dabei immer noch seine Hand auf meinen Schritt ohne Druck auszuüben ruhend, wimmerte ich leicht auf. Nicht durch Erregung sondern vor Verzweiflung. Nun legte er seine Lippen in meinen Nacken. Ich zögerte erst ein wenig doch das war zu viel.

Ich windete mich unter ihm bis er mich schließlich los lies, ich drehte mich so schnell ich konnte um und schubste ihn weg von mir, sodass er am Ende des Raumes erst wieder Halt fand. Ich blickte in seine finsteren Augen, die verärgert und amüsiert zugleich waren. Er wollte gerade was sagen, da schellte die Tür auf.

„Ach Hallo.. eh.. Ich hatte jetzt gar nicht mit dir gerechnet. Du musst Harry, der Praktikant, sein. Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Nick" Ein fröhlicher aufgeweckter Mann trat hinein, ging mit ausgestreckter Hand auf mich zu und lachte mich breit an. Während er diese Worte aussprach schoss mir die Röte in die Wangen, ich wusste, dass er nichts hätte mitbekommen können, dennoch war es mir so unangenehm, was gerade passiert war. Trotzdem rang ich mich zu einem Lächeln und hielt ihm meine Hand hin „Hallo, d..die Freude ist ganz meinerseits.", brachte ich heraus.

Ich fing an ihn nach der Begrüßung zu mustern. Er hatte seine braunen, leicht gelockten Haare nach oben gestylt, seine Augen waren tief grün, er hatte ein ovales Gesicht, jedoch war sein Kinn sehr markant. Ich schätzte ihn auf Ende 20. Er trug eine dunkle Jeans, einen schwarz rot gestreiften Pullover und dazu eine Lederjacke. Er sah nicht schlecht aus. Ganz im Gegenteil und auch so erwachsen, nicht wie der Typ in der anderen Ecke des Raumes, der mittlerweile nicht mehr so amüsiert aussah, sondern nur wütend uns beide anschaute.

internship || l.s (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt