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Luke:

Über tausend Kilometer hatten wir gemacht, bis ich das Auto schließlich anhielt. Der Tank war leer. Aber das störte uns nicht, dafür waren wir zu müde und zu belustigt. Zum Glück war keine Polizei in der Nähe, sonst hätte ich mein Führerschein verloren. "Willst du noch eins?", fragte mich Cal und hielt mir schon die nächste Flasche hin. "Gerne." Es war Nacht. Die Sterne spendeten uns Licht und Gesellschaft, während wir aus dem Auto stiegen und uns im Kornfeld fallen ließen. "Verdammt, du siehst so scheiße aus.", lachte ich Cal aus, da er überall die Körner kleben hatte. "Und du erst.", grinste er und beugte sich lachend über mich. "Jetzt sind wir alleine.", hauchte er an meine Lippen, wo der Geruch von Alkohol gar nicht so stark war, wie als wenn er mich nur umarmen würde. "Endlich.", stimmte ich grinsend zu und küsste ihn sanft. Die Flaschen ließen wir einfach irgendwo liegen, so wie unsere Shirts. Grinsend versah mir Cal Küsse auf meinen Oberkörper, was mich leicht aufstöhnen ließ. Auf einmal hörte ich ein lautes Rascheln im Feld und drückte Cal etwas ängstlich von meinem Gesicht weg. "Was ist los?", fragte er sofort. "Ich hab was gehört.", murmelte ich unsicher und sah mich schnell um. "Da, schon wieder.", meinte ich etwas nervös. Cal sah sich verwirrt um. Plötzlich leuchteten die Lampen unseres Autos auf. Ich klammerte mich etwas an den schwarzhaarigen Schotten. "Verdammt, was wird das hier?", fragte ich unsicher. Der Kiwijunge sah sich etwas wütend um. "Du hast bestimmt das Licht irgendwie angelassen.",  versuchte er mich zu beruhigen. "Nein, ich hab die Schlüssel doch hier.", murmelte ich kaum hörbar. Der tätowierte stand selbstsicher auf und bekam große Augen, als er wieder zu mir herunter sah. "Das sitzt jemand im Auto.", murmelte er etwas ängstlich. Auf einmal fing ich unbewusst an zu zittern und setzte mich auf. Ich sah nichts, also musste ich ebenfalls aufstehen und tatsächlich. Jemand saß auf dem Fahrersitz und es schien so, als ob diese Person uns anstarren würde. Genau in unsere Richtung. Plötzlich winkte er uns zu und ich schluckte. Wir zwei standen Oberkörper frei  mitten in einem Kornfeld. Das Auto war vielleicht acht Meter von uns entfernt. Doch ich hätte schwören können, dass die Gestalt nur eine Sekunde gebraucht hatte, vom Fahrersitz bis hier hin zu kommen. Schnell nahm ich Cal's Hand, doch er war schneller, er stellte sich beschützend vor mich. "Na ihr?", grinste der Lockenkopf uns an. "Wie hast du uns gefunden?", fragte Cal ihn bissig. "Hast du das Kästchen noch nicht aufgemacht, Babyboy? Da hättest du die Antwort drin gefunden.", grinste Ashton. Er war irgendwie anders. Der große Lockenkopf strahlte so eine liebevolle, beschützende Aura aus. "Hey, ignorier' mich nicht.", knurrte Cal und versuchte mich zu verdecken. "Oh, du bist ja auch da.", bemerkte Ash. "Du nervst.", beschloss er dann kurzerhand. "Ah ja, hat dir Luke nicht von gestern Abend erzählt?", fragte Ash ihn dann ganz gezielt. Ich schluckte und sah zu Ash, der mir genau in die Augen sah. Ich merkte, dass er mir irgendwas sagen wollte. Wieso tat er es nicht einfach? Wieso musste er uns so wehtun? "Nein, und das ist mir auch egal.", meinte Cal ernst. "Ah.", kam Ash überrascht und lächelte provozierend. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und sah zu mir. "Erzähl es ihm, Babyboy." Ich fing langsam wieder an zu zittern. "Es ist mir egal, Ashton.", knurrte Cal immer bissiger und genervter. "Lass uns in Ruhe.", fügte er hinzu. "Sonst?" Ich schluckte, als Cal einen Schritt voran ging und Ash eine Backpfeife gab. Er schien unbeeindruckt und hielt seine Arme immer noch verschränkt vor seiner Brust. "Luke.", wendete er sich mir zu. Ich sah verzweifelt auf. "Wieso tust du das?", fragte er leise. "Wieso tust du das?", fragte ich leise zurück. Der schwarzhaarige Schotte sah zu mir. "Was?" - "Du hättest dich nicht umdrehen sollen.", grinste Ashton, der mit einem Handgriff Cal auf den Boden warf. "Entweder verschwindest du, oder du landest an einen Ort, wo du nie wieder heraus kommst.", drohte Ash locker. Der Kiwijunge keuchte und sah zu mir auf. "Ich verlasse Luke nicht." - "Umso besser.", grinste der Lockenkopf, setzte den Kiwijungen außer Gefecht. Seine bunten Augen sahen mich an. "Ist es das, was du wolltest?", fragte ich leise. Ash dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. "Nein, eigentlich nicht." Er kam einen Schritt näher auf mich zu und wischte mir meine Tränen von der Wange. "Komm, Babyboy."


Homophobic {Lashton ff} (Abgeschlossen) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt