Verstohlen wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Was ist nur los mit dir?" Toris war aufgesprungen und hatte mich an den Schultern gepackt. Sein Blick war unmöglich für mich zu deuten. Irgendetwas zwischen Wut, Verzweiflung und Besorgnis. "Wenn es wirklich nur eine Wirtschaftskrise und Stress mit deinem Boss wären, würdest du nicht in Tränen ausbrechen! Feliks, ich kenne dich fast mein ganzes Leben lang, du kannst mir nichts vormachen. Sag mir bitte einfach, was los ist."
Er schüttelte mich. "Bitte!"
Keine Reaktion.
Ich war wie gelähmt, und starrte ihn stumm an. Eine weitere Träne bahnte sich den Weg aus meinem linken Auge und tropfte auf den weichen Stoff der Wärmflasche. "Bitte..."
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er seufzend von mir ab. "Ich hab's verstanden, kleiner Dickkopf. Wenn du trotzdem Jemanden zum Reden brauchst, ich bin für dich da."
Toris drehte sich noch einmal um, bevor er den Raum verließ. "Ich bin gleich bei Natalya, okay? Lasagne von gestern steht auf dem Küchentisch, du musst sie dir nur warm machen. Und wenn du es dir anders überlegst", er lächelte, "Ruf ruhig an."Endlich erwachte ich aus meiner Starre. "Klar, mach ich. Viel Spaß euch beiden!"
Erneut zwang ich mich zu einem falschen Lächeln, welches mit meinen verheulten Augen allerdings verdammt unglaubwürdig aussehen musste.
Ich machte mich schon darauf gefasst, unzählige Male bestätigen zu müssen, dass ich alleine klar käme, und alles in Ordnung mit mir sei, doch...Da kam nichts.
War er jetzt eingeschnappt, weil ich ihm nicht geantwortet hatte?
Oder war ich ihm egal? War ein Besuch bei Natalya wirklich so viel mehr wert?
Ich schluckte.
Statt seiner besorgten Stimme hörte ich nun den Klang von Stiefeln auf Holzboden und das leise Klimpern seines Schlüssels.
Frag mich, was los ist. Bitte. Nur noch ein einziges Mal! Ich bitte dich, Toris, bitte! Bitte zeig' mir, dass ich dir nicht egal bin!"Ich gehe, Feliks! Bis später!" Er klang so fröhlich, wie schon lange nicht mehr.
"Bis später..."Die Tür fiel ins Schloss.
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Kocham cię, Litwa
FanfictionAlles hat wie eine Medaille immer zwei Seiten - die Liebe ist keine Ausnahme. Auch nicht für Nationen.