Der Ring des Königs Thomas

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Es war nicht das erste Mal, dass ich in Schweden bin. Dort leben nämlich meine Großeltern und einmal im Jahr fahre ich zu ihnen. Immer wenn bei uns Herbst ist. In London. Meine Großeltern freuten sich wieder einmal riesig über meinen Besuch. Ich hatte sonst nicht viele Verwandte. Meine Eltern sind vor mehreren Jahren tödlich verunglückt. Meine Tante hat mir auch oft über die Runden geholfen. Auf jeden Fall stand ich nun ihn dem kleinen Haus. Ich hing meinen von schneebedeckten Mantel an einen Haken in der Garderobe und stellte die Schuhe ab. Zuerst einen Kuss von Grandma und dann ein Schulterklopfer von Grandpa. Wir setzten uns in das Wohnzimmer. Die Wände waren weiß. Viele Fotos rundeten das ganze ab. Ein Regal mit vielen Büchern war auch vorhanden. In der Mitte auf dem hellen Holzboden standen ein rotes Sofa und zwei rote Stoffsessel, in einem ich saß. "So.", Großvater begann mich wieder einmal auszufragen, "Wie geht es dir mein Kind?" "Recht gut. Ich habe die ein oder andere Nebenrolle in verschiedenen Filmen angenommen und gebe noch so nebenbei Tanzunterricht, um Geld zu verdienen. Wie geht es euch so?" Ihre Gesichter wurden ein wenig traurig, da ich es nicht so erfreut erzählt habe. Es war auch nicht so erfreulich. Ich bin 26. Schauspieler. Ich bekommen kaum Aufträge. Mein Geld wird auch schon langsam knapp. Doch damit will ich sie nicht belasten. Grandma brach das Schweigen: "Eigentlich ganz gut. Passiert auch nicht so viel. Können wir dir irgendwie helfen?" "Nein, nein. Ich komm schon klar.", das müssen sie wirklich nicht tun. Sie sahen mich im Unglaube an. "Wirklich nicht." Es war jetzt eine recht peinliche Situation, bis Grandpa Thomas, nach dem ich genannt wurde, aufstand. Ich sah ihm nach und drehte mich deshalb auch um. Er ging zu einem Kasten und öffnete ihn. Nach einer kurzen Suchzeit, hielt er mir einen Ring unter die Nase. Er deutete ihn zu nehmen, was ich auch tat. Er sah alt aus. Silber und Gold. Mit kleinen Zeichen darauf. Keltisch. "Das ist unser Ahnen Ring. König Thomas Hiddleston hat ihn meinem Ururururgroßvater für seinen Verdienst gegeben. So wurde er an jeden Thomas unserer Familie weitergegeben. Dein Vater hat ihn als letzter bekommen und jetzt bekommst ihn du.", das war mal eine Geschichte. Ich konnte an der Innenseite des Rings einen Namen erkennen. T Hiddleston. Für Thomas Hiddleston. Ich konnte so etwas nicht annehmen: "Tut mir leid, aber ich...ich kann so etwas nicht annehmen. Es ist viel zu wertvoll." Ich hielt ihn den beiden hin. Großvater hatte sich auch wieder gesetzt: "Die Ahnen wollen, dass du ihn nimmst. Es ist das Licht in deiner dunkelsten Stunde." Ich wollte sie jetzt wirklich nicht verletzten und steckte ihn an den Finger. Er war wunderschön, doch viel zu teuer und kostbar. Ein paar Stunden waren gleich totgeschlagen und nun musste ich wirklich los. Ich zog mir den Mantel an und schlüpfte in meine Timberland. Ich gab Grandma einen Kuss und drückte Grandpa noch einmal ordentlich. Ich verließ das kleine Haus und tritt in den fallenden Schnee. Ich ging Richtung Herzen Stockholm. Dort hatte ich mir eine Wohnung genommen, da ich noch für eine Rolle vorsprechen musste. Und das war um 8 Uhr. Jetzt war es 6. Der Himmel wurde dunkel. Ich ging die verschneiten Straßen entlang, zog ihn ab und betrachte ihn. Durch den gesenkten Blick, stieß ich mit einer Person zusammen. Als ich auf dem Boden saß, konnte ich eine Frau gegenüber erkennen. Sie war mit ein wenig Schnee bedeckt. Ich stand sofort auf und klopfte den Schnee von mir ab. Ich hielt ihr meine Hand hin, die sie sofort nahm und ich sie hochzog. Meine Haare wurden schnell durchgewuschelt. Ich lächelte sie nur an. Diese Augen. Ich verlor mich ein wenig darin. Ich erkundigte mich sofort nach ihrem Befinden: "Geht es dir gut?" "Ja, dir auch?", sie war einen Kopf kleiner als ich und deswegen musste ich ein wenig nach unten sehen. Sie hatten leichtwelltes dunkles Haar, graublaue Augen und sanfte Gesichtszüge. "Nichts passiert. Tut mir wirklich leid, ich hätte besser aufpassen sollen.", ich fand mich schuldig, da ich zu Boden gesehen habe. "Dich trifft da keine Schuld. Ich hätte nicht den Boden beobachten sollen." "Da sind wir schon zu zweit.", wir lachten. Dann folgte Schweigen. Ich steckte meine Hände in die Taschen: "So, dann...noch mal entschuldige." Ich ging und ließ sie zurück. Ihr Blick ruhte noch lange auf mir. Ich musste nicht zurücksehen um es zu wissen. Meine Hände zitterten, obwohl mir gar nicht kalt war. Ich wurde nervös. Auf das Vorsprechen. Doch irgendwie konnte ich den Text nicht mehr. Nach ein paar Minuten, habe ich mich dann entschieden nicht hin zu gehen und nahm gleich den ersten Flieger zurück nach London. Im Flieger, genau über Großbritannien, fiel mir auf, wo ist der Ring? Ich habe in meine Taschen gegriffen, doch er war nicht mehr da. Ich habe ihn verloren. Das kann nicht wahr sein.

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