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Nachdem ich Jules auf dem Schulhof herumgeführt hatte, bewegte sich eine Gruppe Jungs auf uns zu. „Na, Streberin? Hast dir direkt die Neue geschnappt, was? Glaubst du so könntest du wenigstens eine Freundin haben?", rief mir einer von ihnen zu. Ein Anderer stieß mich mit der Schulter an, sodass ich mein Buch fallen ließ. Sofort brachen alle in brüllendes Gelächter aus. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken. Einer von der Gruppe, der Anführer, sprach Jules an. „Und Süße? Komm doch lieber mit uns, die Streberin braucht doch keiner." Sie lächelte süß. „Sorry, 1. Habt ihr mir eben bewiesen, dass ihr komplette Arschlöcher seid und 2. Selbst wenn ihr nicht so scheiße wärt würde ich nein sagen, ich steh nämlich nicht auf Jungs.", flötete sie. Beeindruckt sah ich sie an. „Und wenn ihr mir einen Gefallen tun könntet, dann bewegt eure Ärsche hier weg, denn wir wollen euch hier ganz sicher nicht.", fuhr sie, immer noch süßlich lächelnd, fort. Wortlos half sie mir auf und zog mich von den verwirrten Jungs weg. Etwas weiter weg brach sie in Gelächter aus. „Hast du ihre Gesichter gesehen?", prustete sie. Ich nickte nur beeindruckt. Im Schutz einer Mauer blieben wir stehen. „Alles okay?", fragte sie mich besorgt, nachdem sie sich beruhigt hatte. „Schätze schon.", sagte ich. „Gut.", seufzte Jules erleichtert. „Du bist lesbisch?", brachte ich die Frage auf die mich beschäftigte. Sie nickte nur. „Hoffe du willst immer noch was mit mir zu tun haben.", scherzte sie unsicher. Ich schaute sie perplex an. „Natürlich, wieso sollte ich das nicht wollen?" Sie lachte laut auf. Ich konnte sehen, dass ihr ein Stein vom Herzen gefallen war. Sie sah auf ihre Uhr. „Komm, der Unterricht fängt gleich an." Meine einzige Freundin nahm meine Hand und zog mich in Richtung Tür.

Flash mich.[German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt