»Nördlich von Moskau, 27.12.2002, 4:57«Ich trat auf die Straße und sofort wehte mir ein eisiger Wind ins Gesicht. Die Person vor mir schritt gezielt auf einen Wagen zu, der neben uns an der Straße hielt. Vor dem Wagen blieb er stehen und drehte sich um. Mit einer blitzschnellen Handbewegung hatte er mir einen Ellenbogen in die Rippen gestoßen, was mich aufkeuchen ließ. Ich stolperte einen Schritt zurück.
Als ich mich wieder gesammelt hatte, kam er jedoch schon wieder auf mich zu. Ich wich einem Schlag nach rechts aus und kurz darauf hatte mein Gegenüber ein Knie in seiner Magengrube, weswegen er zurücktaumelte und an die Wagentür stieß. Mit einem Satz stand ich schon wieder vor ihm, holte bereits zum Schlag aus doch er hielt einfach meine Hand fest. Dazu packte er meine andere Hand und drehte uns um, sodass ich nun am Wagen stand. Meine Handgelenke fest an den schwarzen SUV gedrückt, versuchte ich mich zu befreien. Langsam lehnte er sich vor. "Du kannst nicht entkommen." Er raunte diese Worte in mein Ohr, sodass mir ein Schauer über meinen Rücken lief. Nun war er mir wieder gegenüber und grinste hämisch. Ich hatte bereits aufgegeben mich zu wehren und lehnte mich ebenfalls vor, um ihm etwas zu geben, womit er nicht gerechnet hätte."Nichts kann mich halten."
Mit einem Ruck versetzte ich ihm einen Tritt dahin, wo kein Mann gerne getroffen wird. Schmerzverkrümmt lag er auf dem Boden und ich zückte mein Handy um Isaiah anzurufen. Mit dem Rücken zu meinem Gegner gewandt drückte ich auf die verschiedenen Tasten des Ziffernfeldes. Gerade als ich die letzte Zahl eingab, bekam ich einen Ellenbogen in den Nacken, was mich sofort zu Boden gehen ließ. Doch ich wurde sofort wieder hochgezerrt. Metallene Ringe schlossen sich um meine Handgelenke. Langsam fischte ich den Sprengfaden wieder aus meiner Hosentasche, um ihn gleich wieder in der Waffe meines Zieles verschwinden zu lassen. Grob wurde ich in den SUV gezerrt. Der schlank gebaute, doch kräftige Mann ließ sich neben mir nieder. Ich hatte keine Ahnung wie lang wir fuhren, denn irgendwann verlor ich mein Zeitgefühl.
[»Nördlich von Moskau, 27.12.2002, 8:34«]
Es herrschte einsames Schweigen in dem schwarzen Wagen, welcher über eine verlassene Landstraße fuhr.
"Ein ziemlich langer Weg zu einer Polizeistation, nicht?" Ich kassierte einen musternden Blick des Mannes. "Es gibt Andere, die Sie sprechen wollen." Ich lachte kurz verächtlich. "Ist 'Sie' nicht ein bisschen zu förmlich? Ich will nur nicht noch mehr korrupten Agenten wie Ihnen begegnen." Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie seine Mundwinkel nach oben zuckten. "Begegnen? Sie sind uns 'korrupten' Agenten praktisch in die Arme gelaufen." Darauf folgte wieder ein Schweigen. Ich wartete 20 Minuten auf den richtigen Moment. Der Blick meines Nebensitzers war der Landschaft außerhalb des Fensters gewidmet, weshalb ich die Chance ausnutzte. Ich drehte mich auf meinen Rücken und sprang mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, gegen das Fenster, welches nachgab und mir somit das Ticket in die Freiheit schenkte. Ich landete im weichen Schnee, womit mein Sturz auch einigermaßen weich war. Nur zwei Sekunden verschwendete ich damit, mich wieder aufzurappeln, nur um gleich danach auf das vor mir liegende schneebedeckte Feld zu laufen. Ich hörte die Reifen des Wagens schon auf dem Schotter knacken, weshalb ich mein Tempo steigerte. Im Schnee knirschende Schritte vernahm ich hinter mir, was mir verriet, das der Mann nur wenige Meter hinter mir war. Trotz der Tatsache, das ich nur einen Augenblick damit verschwendete, hinter mich zu schauen, hatte es ausgereicht, dass ich stolperte und mit dem Kinn voran in den samtweichen, und doch eisig kalten Schnee fiel. Die schwarz gekleidete Person verlangsamte ihre Schritte und sah von oben hämisch auf mich herab. "Die berühmte Natalia Romanoff. Machst deinem Namen wohl doch nicht so viel Ehre, so schnell wie wir hier gelandet sind." Ich gab ein leises Grummeln von mir. "War wohl nicht mein Tag." Meine Worte waren kaum hörbar, und doch lachte mein Gegenüber lauthals auf, bevor er seine Waffe hervorzog und sie auf mich richtete. "Nun ist das also das Ende. Irgendwelche letzten Worte, Black Widow?" Die Art, wie er die letzten beiden Worte aussprach, brachte mich dazu, mein Gesicht zu verziehen. Jedoch erlang ich schnell wieder meine Fassung. Ich sah, wie sein Finger sich langsam um den Abzug legte. "Schwäche zeigen. Manchmal ist so etwas geplant, Sergei." Als ich seinen Namen aussprach, spannte er seinen Kiefer an, und die Hand, die nicht seine Waffe hielt, ballte sich zu einer Faust, so fest, das die Knöchel weiß hervor traten. Er schluckte und ehe ich mich versah, drückte er den Abzug. Im letzten Moment hievte ich mich zur Seite, sodass die Kugel sich neben mir in den Boden bohrte. Das nächste, was ich wahrnahm, war ein ohrenbetäubender Knall. Ich kniff meine Augen zusammen. Ein markerschütternder Schrei hallte durch die stille Landschaft. Ich blickte über meine Schulter und sah Sergei am Boden knien, die Pistole neben ihm, sein Blut vor ihm. Die rote Flüssigkeit rann seine Hand hinab, und das einzige Geräusch, das man hören konnte, war das schmerzerfüllte Klagen meines Gegenübers. Mit einem Universalschlüssel öffnete ich die Handschellen und strich mir erstmal über die Handgelenke, an welchen die metallenen Ringe rote Striemen hinterlassen hatten. Wieder holte ich mein Handy heraus, doch diesmal konnte ich Isaiah erreichen, ohne das ich von hinten niedergeschlagen wurde.
"Fertig?" "Fertig. Ich schick dir gleich meine Koordinaten rüber. Wo bist du grade?" "In meinem Büro, ich beeil mich. Bis dann." Das leise 'klack' verriet mir das die Leitung unterbrochen war. Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich den schwarzen Wagen von Isaiah auf der Straße sah. Die schreckliche Szene hinter mir lassend stieg ich in den Wagen ein, wo mir sofort wärmer wurde. "Hätte das nicht schneller gehen können?" Ich grummelte meinen Manager an. "Nein. Übrigens ist inzwischen ein neuer Auftrag reingekommen. Dubai. Nimmst du ihn an?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an. "Ohne zu wissen was überhaupt?" "Naja, Sachen wie Dubai sind immer gut bezahlt. Und du sitzt nicht immer in so kalten Löchern wie Moskau rum." "Isaiah, ich geh hier nicht weg, weil ich hier wohne." Zweifelnd sah er mich an. "Du wohnst hier nicht, du hast hier nur eine Wohnung. Du bist mehr als die Hälfte des Jahres unterwegs, also eigentlich wohnst du nirgends." Wir wurden durch das Klingeln seines Handys unterbrochen. Stumm verfolgte ich das Telefonat, bis Isaiah schließlich auflegte und mich ansah. "Wir sollen sofort in die KGB-Zentrale kommen." Fragend sah ich ihn an. "Warum denn das?" Er zuckte die Schultern und ließ den Motor wieder anlaufen. "Sie haben keine näheren Informationen durchgegeben. Wahrscheinlich aber ein weiterer Auftrag. Dubai wurde auch über das KGB zu uns geleitet, aber wenn wir zu ihnen fahren sollen, dann hat das wohl Priorität."»Moskau, KGB-Zentrale, 27.12.2002, 12:00«
"Miss Romanoff, Mister Ross, vielen Dank das Sie so schnell kommen konnten." Ich lehnte mich provokant in meinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. "Hatte ich eine Wahl?" "Nein, diese Angelegenheit hat höchste Priorität. Wir nehmen an, das viele unserer Agenten von einer Organisation überwacht werden, SHIELD, falls Ihnen der Name etwas sagt. Wir haben mitbekommen, das unsere Kommunikationsmittel sowie die Protokolle gehackt, und seither alle unserer Taten überwacht werden. SHIELD ist eine der wenigen Sicherheitsdivisionen, die wir nicht beobachten, geschweige denn Agenten eingeschleust haben. Sonst überall. CIA, FBI und mehr. Wir wissen nicht warum wir überwacht werden, aber wir wollen, dass Sie auf ihre Aufträge achten und noch mehr, wer sich in ihrer Umgebung befindet. Im Moment werden alle aktuellen Missionen von ihnen abfallen, neue werden Sie über uns bekommen. Keine Außenstehenden werden informiert, nur Sie beide wissen davon. Und wir wollen, dass das auch so bleibt." Der Direktor des KGBs wanderte in dem Besprechungsraum auf und ab und murmelte irgendwelche unverständlichen Dinge vor sich hin. Ich unterbrach seine Selbstgespräche. "Hat es schon nächste Aufträge?" Der groß gebaute Mann lief auf einen Schrank zu und zog eine Akte heraus, um sie anschließend vor mir auf den Tisch zu werfen. Ich schlug die Papiermappe auf und überflog den Text. "Hier? In Moskau?" "Eigentlich sollte die Zielperson laut Akte sich gerade in Amerika befinden, doch vor ungefähr zwei Wochen hat einer meiner Agenten ihn hier in der Umgebung gesehen." "Was soll ich tun?" "Sie werden ihn verfolgen, alles was er tut beobachten und ihn keinesfalls aus den Augen lassen. Verstanden?" Ich seufzte auf, bevor ich ihm ein Nicken als Antwort gab. "Und wann soll ich loslegen?" "Wir haben ihm einen Peilsender ans Handy geheftet, also können Sie ihn leicht finden, wir werden ihnen alles nötige zur Verfügung stellen. Sobald Sie den Peilsender aktivieren, wird die Mission als laufend gewertet, und das soll in den nächsten 24 Stunden passieren." Mit einer Aktentasche und einem Koffer in der Hand verließ ich mit Isaiah das Gebäude.
"Dann los."[»A/N: willkommen.
ich weiß es hat ewig gedauert bis ich hier anfange, ich hatte eine lange schreibpause, aber jetzt werde ich diese Geschichte monatlich updaten (am ersten jedes monats). Voraussichtlich werden es 10 kapitel.
außerdem, frohes neues jahr, oder wie man bei uns sagt: an guades neies.
ich fahr morgen nach köln, in einer woche bin ich wieder da, bis dahin bin ich raus.
-annie«]
[1517 words]
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moscow »» [CB/NR]
Fanfiction»moskau, 04.01.2003, 22:37« "Geh." "Danke." • Clint Barton hat eine Aufgabe: Töten. Und zwar eine der besten Spione des KGBs. Eine Jagd durch halb Russland beginnt, bis sie am Ende angelangt sind und der Befehl kommt: schießen.