Der Tag der Tage

Das t-shirt

Ja, die Tage vergingen und jedes mal wenn ich mit meinen Eltern über das Konzert geredet habe, wusste ich, dass ich mir keine Hoffnungen machen sollte. Ich denke, wenn an diesem Tag keine Schule wäre und so eine Karte auch nicht so teuer wäre, hätte ich schon längst die Karte in meinen Händen. Aber nein. Natürlich ist es mal wieder nicht so, wie ich mir das wünsche. Warum auch? Ich verdiene es ja gar nicht.

Kennt ihr diese Märkte in Tschechien und Polen, wo es so gefakte Markensachen gibt? Manchmal fahren wir als Familie da hin, einfach um zu schauen, was es so neues da gibt. Heute war Samstag und meine Eltern kamen zu mir. ,,Wir haben eine Überraschung für dich und deine Geschwister", sagten meine Eltern. ,,Was denn?", meinte ich genervt. Das sie mir jetzt keine Karte für das Konzert in die Hand drücken, war klar. Dann wäre es ja keine Überraschung für mich und meine Geschwister. ,,Wir fahren alle gemeinsam nach Tschechien!", sagte meine Mutter fröhlich. Hurraaa...!

Ich zog mir schnell was anderes an, machte mir die Haare ausgeh-tauglich und stieg in das Auto hinein. Die Fahrt dauert immer ungefähr eine Stunde aber sie vergeht eigentlich recht schnell. Ich hatte eigentlich keine richtige Lust ausgerechnet nach Tschechien zu fahren aber es war besser, als den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und zu warten, bis etwas passiert.

So wie immer, gingen wir den Markt erstmal auf und ab. Wenn einem etwas ins Auge fällt, was einem gefällt, soll man sich es merken und dann die Eltern fragen ob man es haben darf. Ich war eigentlich nie an diese Sachen da interessiert. Jeder sieht, dass die Sachen nicht echt sind und das es eine schlechte Verarbeitung hat. Da kaufe ich mir lieber für mehr gelt etwas echtes, was auch lange hält.

Nach ungefähr 2 Stunden sind wir dann in ein Restaurant essen gegangen. Das machen wir auch immer, wenn wir dort sind. Noch einmal den Markt rauf und runter gehen und dann gehts wieder ab Richtung Auto. ,,Alina!", hörte ich jemanden rufen. Alina, das war ich. ,,Hallo, Alina!" Ich drehte mich um. Es war mein Vater, der mich gerufen hat. ,,Was ist denn?", fragte ich genervt. Eigentlich wollte ich nur zum Auto und nach Hause. ,,Schau mal was ich gefunden habe. Willst du es haben?", sagte mein Papa. Es war ein t-shirt. Von Linkin Park. Natürlich war es auch nicht echt aber es sah schön aus. Mich ergriff es natürlich wieder. Er wusste ganz genau, wie traurig ich wegen der ganzen Linkin Park sache war und trotzdem zeigt er mir dieses t - shirt? ,,Nein..", sagte ich zickig. Normal hätte ich sofort ja gesagt, aber es erinnerte mich einfach zu sehr an all das negative, was mich die ganze Zeit bewegt. ,,Naja, dann nicht", sagte mein Vater noch aber ich ignorierte es. Ich weiß, es ist kindisch, aber es macht mich einfach unglücklich. Und die schlechte Laune, die ich dann hab, will ich niemandem antun. Vielleicht sollte ich es so hinnehmen, wie es ist. Auch wenn mein inneres Ich das nicht will.