wieder mal stexpert

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Mit letzter Kraft hievte sich Stegi über das Geländer einer Brücke, irgendwo am Rhein. Nein, er wollte nicht springen. Er wollte lediglich wissen, wie es war, wenn man kurz vor dem Tod steht. Es hatte ihn sehr mitgenommen, aber vielleicht war alles richtig so?- der Tod seines Bruders Tom, der von einer dieser abgelegenen Brücken gesprungen war... Er hatte wohl keinen Sinn im Leben mehr gesehen. Stegi allerdings hatte noch einen. Tim. Auch, wenn Tim der war, der Stegi öfter beleidigte und ihn zusammen schlug, hing Stegi an ihm. Er liebte Tim. Warum er den Typen liebte, der ihn fast täglich krankenhausteif schlug, hatte Stegi keine Ahnung. Seine Hände wurden langsam rutschig und er verlor das Gleichgewicht. Zwei sehr dünne Arme legten sich um seinen Bauch. Sie mussten jemanden sehr abgemagerten gehören. Stegi drehte sich um und sah einen ca. 1,60 m großen Jungen mit rot-blonden Haaren. Stegi lächelte. "Vorsicht" meinte der Junge. Seine Simme klang gebrochen und da er Stegi nun ins Gesicht sah und seine mittellangen Haare von seinem Gesicht gerutscht waren, erkannte Stegi, dass es sein Freund war. Er trug bei allen den Spitznamen Safti oder auch Osaft. Lag wohl an seiner Haarfarbe... Stegi sah ihm direkt ins Gesicht. Er hatte starke Augenringe und sah total verheult aus. Eigentlich wie immer. Außer, dass Safti ein Tshirt trug, sonst trug er immer nur pullis. Aber Stegi hatte den Grund wohl eben erfahren. Saftis Arme waren mit weiß und rosa farbigen Narben versäht. Seltsamerweise war Stegi nie auf diese Idee gekommen. Saftis Blick wurde trauriger. Er zog Stegi vom Geländer zurück auf die Brücke und ging wortlos weiter. "Warte" rief Stegi und sah Osaft irritiert hinterher. Dieser ging allerdings unbeirrt weiter und verschwand innerhalb von ein paar Minuten aus Stegis Sichtfeld. Langsam erwachte Stegi aus seiner Starre und lief zurück. Dummerweise hatte er sein Skateboard vergessen, also musste er den ganzen Weg zu Fuß wieder zurück laufen. Und zu seinem Glück begegnete er an der abgelengensten Tankstellen auch noch Tim mit einer Flasche Alkohol in der Hand. Seine Augen waren rot und Stegi schätzte, dass er geweint hatte, da er dieses Ausehen ja schon von Safti kannte. Aber Tim und weinen passte ja mal so gar nicht. Als Tim Stegi sah, senkte er seinen Blick und es tropten ein paar Tränen auf den Boden. Stegi trat ein paar Schritte näher, auch wenn er keine Ahnung hatte, warum er das hier tat. Tim könnte eigentlich jede Sekunde zuschlagen, aber er tat es nicht. Stattdessen zog er Stegi an sich ran und umarmte ihn fest. Stegi vernahm den starken Geruch von Alkohol, der von Tim ausging und verzog sein Gesicht kaum merklich. Er genoss die lange Umarmung mit Tim, auch wenn ihm bewusst war, dass es wohl nur an dem Alkohol lag und nie wieder so sein würde.

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