» 16 «

769 38 6
                                    

Schweiß gebadet und an ein Kissen gekuschelt wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Wo war Patrick? In der hellen Sonne, die durch meine Vorhänge schien, räkelte ich mich ächzend und tastete mit einer Hand neben mich, in der sehnlichen Hoffnung, dass Patrick doch noch irgendwo neben mir lag und friedlich schlummerte. Doch falsch gedacht. Neben nur lag nichts außer meine Decke. Wenn ich mich nicht irre bin ich in seinen Armen eingeschlafen. Oder hatte ich das alles geträumt?

Oh bitte bitte lass es keinen Traum gewesen sein.

Und genau das sollte sich auch gleich bestätigen. Auf dem Tischchen neben mir lag zusammen geknüllt ein kleiner weißer Zettel. Verschlafen rieb ich durch meine brennenden Augen und krallte mir mit zwei Fingern den Zettel.

Ich entfaltete und fand eine fein säuberlich aufgeschriebene Handynummer vor und darunter ein 'Ruf mich an ❤'. Es war ja nicht so, dass ich seine Nummer schon hatte und dass er ruhig hätte warten können, bis ich wach bin, aber eeegaaal.

Aber da ich ja so sozial bin ging ich Patricks Bitte nach.
Ich zog mein Handy von Nachttisch und scrollte durch meine Kontakte, bis vor mir in schwarzen Buchstaben 'Patrick'

Ohne zu zögern drückte ich auf das grüne Telefonsymbol.

"Hallo?", nach mehreren Sekunden meldete sich Patricks vertraute Stimme.
Ein leichtes Lächeln zog sich über mein sonst so Emotionsloses Gesicht.

"Hi Patrick. Hier is Liv"

"Ah Livi Schätzchen. Was gibts?"

"Ich sollte doch anrufen"

"Ah stimmt. Ahm können wir uns vielleicht treffen?", seine Stimme wurde unsicher und etwas kebrochen. Doch das hätte auch genauso falsch sein können

"O-okay. Und wo?"

"Am Rheinufer. Da wo wir gestern waren. In einer Stunde okay?"

"Okay...dann äh bis später"

Seinerseits kam noch ein kurzes "Bis nacher" und ich legte auf.

Auch wenn ich nicht wollte, ich erhob mich aus meinen Laken und stieg wenige Minuten später unter die eisige Dusche.

Die kalten Tropfen flossen über meine blasse Haut und der weiße Schaum bedeckte meine dunklen Haare wie eine Wolke. Meine Finger fuhren durch meine nassen Haare und der Schaum löste sich aus meinen Stränen.

Wiederwertig drehte ich das Wasser ab und wickelte mich in ein großes weißes Handtuch. Unter dem beschlagenen Spiegel sah ich meine dunklen Augen und selbst meine eingeschlagenen Wangen zeichneten sich unter der verschwommenen Glasscheibe ab.

Ich achtete nicht langer auf mein Abbild und griff blind nach dem Föhn. Innerhalb weniger Minuten waren meine Haare einigermaßen trocken und ich verließ mein Bad.

Etwas schlichtes. Ohne großes Überlegen zog ich mir eine schwarze Leggins und ein Longshirt an. Darüber einen dicken Strickcardigan.

5 Minuten. Knapp aber dennoch nicht all zu spät trat ich auf den kalten Asphalt und fuhr strikt in Richtung Rhein. Von weitem konnte ich ihn da auf der Bank sitzen sehen. Die dunklen Haare perfekt gestylt, den einen Arm neben sich auf der Lehne, den anderen auf seinem Oberschenkel. Ein zartes Lächeln huschte über mein Gesicht und wie von Geisterhand zogen mich meine Füße zu ihm...

Sweet Pumpkin Love //Paluten FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt