"Es ist nicht so wie du denkst, Liam!"

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Wieso genau jetzt? Meine Unterlippe begann heftig zu beben und die Tränen bahnten sich in meine Sicht, dennoch versuchte ich krampfhaft nicht sofort anzufangen zu weinen. Leise schniefte ich in mich hinein, mein Blick auf den Boden gerichtet. "Baby ich hab dich so vermisst!" quietschte sie und nahm mich wahrscheinlich nicht einmal wahr.

Was mich jedoch wirklich verletzte war Zayn. Denn er stritt nichts ab. Er schrie nicht, dass sie ihn nicht küssen solle da er nur mich liebt. Er schubste sie nicht weg, um sich um mich zu kümmern. Er fragte sie nicht, was das solle. Er unternahm nichts. Ihm war es wohl egal. "I-ich geh m-mal.." stotterte ich leise schluckend, nahm zitternd meinen Koffer und begann langsam los zulaufen. "Was war denn das?" hörte ich das gekichere der für mich viel zu beschminkten Blonden.

Immer schneller werdend und am Ende auch rennend, bog ich um die Ecke nur um mich kurze Zeit danach auf den Boden sacken zu lassen und zu weinen wie noch nie zuvor. Wieso ließ er das zu? War das seine Freundin? Weshalb aber hatte er all diese Dinge mit mir getan? Liebte er sie?

Ich wollte nicht mehr. Das alles wurde mir zuviel. Plötzlich kam alles hoch und ich musste mich auf dem Asphalt der kleinen Seitenstraße in der niemand war übergeben. Schluchzend setzte ich mich zurück an die Wand, schob den Koffer neben mich und lehnte mich mit dem Kopf leicht gegen diesen. "Wieso?" flüsterte ich verzweifelt. Der salzige Geschmack sammelte sich an meinen Mundwinkeln und ich schniefte immer wieder weinend. Ich fühlte mich schwach, gebrechlich, verloren, unnütz, allein, benutzt. Vor allem aber fühlte ich Schmerz. "Verdammt, wieso?!" schrie ich mit zitternder Stimme, welche gleich darauf brach. Mein Hals schmerzte und mein Kopf fühlte sich unglaublich schwer an weshalb ich mich mehr gegen den Koffer lehnte. Immer wieder flüsternd, weshalb das alles passierte, schloss ich die Augen.

Gerade jetzt, wo ich darüber nachgedacht hatte ob ich ihn überhaupt liebte, passierte dies. Jetzt wusste ich die Antwort definitiv. Ja, ich liebte ihn. Ich liebte den Jungen, von dem ich gerade erfahren habe, dass er  wahrscheinlich eine Freundin hatte die ihn sehnsüchtig nach unserer schönen Urlaubswoche erwartete. Plötzlich fühlte ich mich so benutzt, dreckig, wie Abschaum. Wahrscheinlich hatte er immer wenn wir was hatten an sie gedacht. Es hatte sich alles so echt angefühlt. Ich hatte mich so frei mit ihm gefühlt. So...geliebt.

In diesem Moment hörte ich immer schneller werdende Schritte welche schwer auf dem Boden aufkamen und unregelmäßiges Atmen sowie einen Schrei. Einen Schrei nach Hilfe, Hoffnung und Verzweiflung, welcher so klang :"Liam!". Es hallte immer leiser werdend durch die kleine Seitenstraße und verpasste mir mit jedem mal einen Stich ins Herz. "Wo bist du?" schrie er wieder. Erneut kamen mir die Tränen sodass ich mich verzweifelt um mich selbst klammerte in der Hoffnung, er würde mich übersehen. Die Schritte wurden immer leiser, mein Atem unkontrollierter.

"Liam?", fragte er plötzlich direkt neben mir. Sofort verfestigte ich den Griff um mich herum. "Es ist nicht so wie du denkst, Liam!" Trotz des Umstandes das ich mich versteckte, sah ich wie er sich vor mich kniete. Der Schwarzhaarige vor mir versuchte meine Hand zu ergreifen welche ich ihm sofort entzog. Sein Gesichtsausdruck war zu einer Qualvollen Miene gewechselt. Erneut begannen die Tränen aus meinen Augen zu laufen als ich meinen Kopf hob um ihn richtig ansehen zu können. "W-wer ist s-ie?" fragte ich, mit einer brüchigen, nasalen Stimme.

Kurze Zeit sagte er nichts, atmete dann jedoch laut aus - wobei man denken könnte er würde gleich beginnen zu weinen - und sah dann auf seine tätowierten Hände. "Ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll" murmelte Zayn leise als er langsam seine Finger entlang strich welche nebenbei bemerkt leicht zitterten. "S-sie ist meine Freundin".

In diesem Moment wusste ich nicht, was ich noch mit meinem Leben anfangen sollte. Alles in mir brach zusammen, sowie ich. Immer wieder wiederholten sich seine Worte für mich, wie er dort vor mir saß mit traurigem Blick, seine Hände ineinander verschränkte um sein Zittern zu verbergen, stockend atmete. Und das traurigste an der Situation war, dass es sich anfühlte wie ein Abschied.

"Es tut mir Leid" kam es leise von ihm. Wieso? Wieso tat er es wenn er es bereute? Wenn er dich dafür entschuldigen musste es getan zu haben"L-liebst du sie?". Ich wusste nicht weshalb ich es wissen wollte, denn was ich wusste war das wenn er es bejahte, ich für nichts garantieren konnte. Verdammt ich liebte ihn! Und er redete mit mir über seine Freundin..

Tränen rannen meine Wangen hinunter als ich ihm in seine sonst so strahlenden Augen sah, von denen nun keine Spur zu sehen war. Es war zu einem traurigen, schmerzerfüllten, bereuenden Braun geworden welches mit Tränen beschmückt war. Aber er brauchte mich nicht. Sie war Zayns Freundin, nicht ich. Sie durfte ihn immer Küssen, Umarmen, mit ihm Kuscheln, ihn stundenlang angucken, mit ihm Reden, ihn Lieben und geliebt werden von ihm. Sie hatte alles was ich nicht hatte. Sie hatte ihn.

Und genau das zerriss mein Herz.

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Hi! Sorry dafür dass letzte Woche kein Update kam was an Zeitmangel und Ideenlosigkeit lag aber hier :D x


Btw I don't like that Chapter.

Because of me? || Ziam Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt