Ich kann leider noch nicht genau sagen ob ich es schaffe jede Woche was hochzuladen aber ich werde es auf jeden Fall versuchen!
Viel Spaß beim lesen!!! :)
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Ich schlug die Augen auf und wünschte mir ich hätte es nicht getan, denn wenn ich aus meinem kleinen schäbigen Holz Bett aufstehen würde, würde ein neuer Tag beginnen. Ein weiterer Tag an dem ich, mich mit meinem trinkendem Stiefvater und meiner schwachen ängstlichen Mutter, die absolut alles machte was die Stinkwanze von ihr wollte, herumschlagen musste.
Diesen Spitznamen habe ich meinem Stiefvater Fred Anderson gegeben als ich 10 Jahre alt war, ich war schon immer der Ansicht das er sich bei uns zuhause eingenistet hatte wie eine Wanze. Man bekam sie einfach nicht los und überall wo er hinkam verbreitete er einen Übelkeit erregenden Gestank.
Aber natürlich versuchte meine Mutter nicht einmal ihn loszubekommen, sie machte alles was er verlangte und widersprach nie. Nicht einmal wenn er mich anbrüllte und auf mich losging, weil ich ihm nicht rechtzeitig sein verdammtes Bier gebracht hatte.
An meinen leiblichen Vater konnte ich mich nicht erinnern und meine Mutter sprach nie über ihn, hatte ihn noch nicht einmal erwähnt. Auch wenn ich sie noch so oft fragte.
Mein Zimmer war der einzige Ort an dem ich halbwegs sicher war, die Stinkwanze kam nie hier nach oben, wahrscheinlich weil das zu viel Anstrengung gekostet hätte, den es lag im dritten Stock, aber es war auch gut möglich das er sich vor meine Zimmer fürchtete. Hier herrschte immer eine ungebändigte Eiseskälte das man schon fast glauben konnte hier wäre der Winter eingezogen (obwohl die Sommerferien heute anfingen), doch das war nicht der Grund .
Ich richtete mich auf und sah mich um, es war nicht wie sonst, heute zog sich Reif an den Wänden entlang und am Dachbalken gab es schon kleine Ansätze für Eiszapfen. Der Grund befand sich genau hier in meinem Zimmer, zwei Gestalten die wie immer über meinen Schlaf wachten, Halluzinationen, Gestalten die es nicht gab und die auch niemand außer mir sah.
Sie waren immer da, mindestens zwei befanden sich immer in meinem Zimmer, wenn ich durchs Haus ging befanden sie sich überall, auf der Couch neben der Stinkwanze, sitzend auf den Treppenstufen, lehnend an der Wand, einfach überall.
Zur Zeit waren genau 29 von ihnen in unserem Haus verteilt, ich hatte keine Ahnung weshalb ich sie sah und fühlen konnte. Die Therapeutin meinte das mein Unterbewusstsein eine Art Ausgleich versuchte zu produzieren damit ich mich nicht mehr so alleine fühlte, aber das glaubte ich nicht.
Diese Gestalten waren kein Ausgleich sie ähnelten Horrorgestalten, manchen fehlten ein oder zwei Körperteil, die meisten von ihnen waren blutüberströmt. Sie alle sahen aus als wären sie der Tod höchstpersönlich, ich sah sie schon mein Leben lang und ich hatte angefangen daraus einen Nutzen zu ziehen. Sie waren eigentlich recht hilfsbereit wenn man sie richtig fragte, spionierten anderen hinterher oder schritten einfach durch die Gegend und berichteten mir was sie gesehen hatten. Es gab auch ältere Gestalten die mir von längst vergangenen historischen Ereignissen erzählten, also nein ich glaubte der Therapeutin nicht. Zu mindestens redete ich mir das immer ein.
Die zwei Gestalten in meinem Zimmer waren schon immer bei mir gewesen, ich konnte mich an keinen Moment meines Lebens erinnern, an dem sie nicht da waren.
Auf der Bettkante saß eine etwas jüngere Frau so ca. um die 30 Jahre,( so genau hatte sie die Frage nie beantwortet)ihr Name war Katherina Allistens, sie hatte lange braune Haare, grünblaue Augen und sah einfach wunderschön aus, sie war eigentlich diejenige die ich noch am ehesten als meine Mum bezeichnen konnte, auch wenn sie nicht wirklich existierte, dennoch war sie immer für mich dagewesen, wenn meine leibliche Mutter wieder bis spät in die Nacht gearbeitet hatte oder die Stinkwanze bedient hatte. Dann war da noch Jeff Roses. Er war ca. in meinem alter, er war recht aufbrausend und war von so ziemlich allem genervt, doch mir gegenüber verhielt er sich immer freundlich, ich wusste das ich ihm sehr ans Herz gewachsen war, immer versuchte er mich zu verteidigen auch wenn ihn niemand sehen konnte.
Ich stand auf, öffnete den kleinen schäbigen Schrank (In meinem Zimmer war so ziemlich alles schäbig und alt, der einzige Lichtblick war das Große Dachfenster und die Sitzbank unter ihm) und holte einen Kapuzenpulli und eine Jeans, sonderlich viel hatte ich noch nie zum Anziehen gehabt aber es war auch nie das wichtigste in meinem Leben gewesen, was mir wirklich wichtig war, waren meine Kopfhörer und mein Handy, beide Sachen waren recht neu, aber ich hatte auch sehr lange für sie gespart. Bei meinem Job als Pizzerlieferantin bekam ich halt nicht sonderlich viel bezahlt und fast alles nahm mir die Stinkwanze ab für eine weitere Partie Poker mit seinen Kumpels.
Ich war eigentlich nicht schüchtern oder verängstig doch ich legte mich fast nie mit der Stinkwanze an, es war besser einfach zu versuchen so unsichtbar wie möglich zu bleiben, denn sonst würde er wieder auf mich losgehen und mich anbrüllen. Mir wäre es zwar ziemlich egal ob er mich fast zu Tode prügeln würde, doch meine Mutter würde einfach dort stehen ,mit vor Schreck geweiteten Augen und nichts dagegen unternehmen. Sie würde sich nicht schützend vor mich stellen ,ja sie würde mich nicht einmal in den Arm nehmen und das war es was ich nicht ertrage konnte.
Ich schnappte mir meine Kuriertasche und lief leise die Treppe nach unten um die Stinkwanze nicht zu wecken, schnappte mir aus der Küche einen Apfel und war schon fast an der Haustüre als meine Mutter rief:
"Marina? Wartest du noch kurz bitte?", ich blieb überrascht stehen. Sie hatte doch immer die Frühschicht! Naja eigentlich war sie von Früh bis Spät in der Klinik vermutlich um sich nicht mit meinem Stiefvater auseinander setzten zu müssen, ich konnte sie ja irgendwie verstehen, doch wieso trennte sie sich nicht einfach von ihm?
Ich drehte mich um, dort stand sie Olivia Jackson, ich hatte vom Aussehen nichts von ihr geerbt, sie hatte dunkelbraune Haare, hellbraune Haut und haselnussbraune weiche Augen, und noch dazu extrem starke Kurven, während ich schwarze Haare, schon fast weiße Haut und eine undefinierbare Augenfarbe hatte irgendetwas von leicht gelblich zu grün über Türkis bis hin zu Dunkelblau und ich war wesentlich schlanker, aber man konnte auf garkeinen Fall sagen ich wäre flach wie ein Brett. Aber wie konnte man auch nicht dünn sein, wenn man einfach nichts zum Essen hatte. Früher, oder besser gesagt eigentlich noch immer, wurde ich gehänselt. "Marina! Wieso bist du denn so dünn! Man sieht sogar deine Rippen, bekommst du nichts zu essen?!", "Wo bist du denn Marina! Ah da unten! Ich habe dich gar nicht gesehen!", ich schüttelte leicht meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben und wandte meine Aufmerksamkeit, wieder meiner Mutter zu.
"Was gibt's?", wollte ich wissen, "Ich muss mit dir über etwas wichtiges reden, es betrifft die Sommerferien.", "Ach ja?", "Ja, ich habe dich nämlich für ein Sommercamp eingeschrieben.", ich kann mich nicht erinnern jemals von etwas überrascht gewesen zu sein, doch jetzt landete meine Kinnlade auf dem Boden: "Was soll das den bedeuten? Wir können uns doch nicht einmal gebrauchtes Schrottauto leisten ohne danach zu verhungern, wie könntest du das Geld für ein Camp aufbringen?", man sah ihr an das ihr diese Frage sehr unangenehm war, sie wand sich schon fast unter meinem Blick: "Naja, um ehrlich zu sein hat dein Vater etwas für dich hinterlassen.", mir war gleich klar das sie meinen leiblichen Vater meinen musste, auch wenn sie immer die Stinkwanze als meinen Vater betrachtet hatte. "Mein Vater hat mir Geld hinterlassen?", sie nickte :"Ja und er hatte auch gemeint wir sollten dich in dieses Sommercamp schicken sollen, wenn du alt genug bist, er hatte gemeint das dort Jugendliche hingeschickt werden die so sind wie du, und das ihnen dort geholfen wird mit dem Leben klarzukommen.".
Was sollte das jetzt bedeuten? Jugendliche so wie ich? Meint sie damit etwa psychisch Gestörte? Mir stiegen Tränen in die Augen. Verdammt hatte er etwa gewusst das bei mir etwas nicht stimmen würde? Hatte er das etwa schon geahnt? Wütend wischte ich sie weg. Was für ein Arschloch. "Okay, und wie heißt dieses Sommercamp?",
"Der Name ist Shadow Falls Camp, und heute geht dein Bus."
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Marina Jackson
FanfictionMarina Jackson- Das Gesprächsthema Nummer 1 im ganzen Shadow Falls Camp. Man weiß nicht viel über sie nur das sie sich immer in Kapuzenpullis kleidete und das sie Geister sehen kann, doch niemand wusste wirklich von ihrem Geheimnis, von ihrem Geheim...