Kapitel 3

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Ich erwachte von einem Knacken im Gebüsch. Schnell öffnete ich meine Augen, um zu sehen wie zwei Wölfe langsam die Lichtung betraten und, sobald sie uns in der Dunkelheit erblickten, ihre menschliche Form annahmen und freundlich lächelnd auf uns zu kamen. "Hallo!", sagte das Mädchen fröhlich und hielt jedem von uns die Hand hin. "Ich bin Chillea, das ist Ben. Wir sind die Abgesandten des Wolfsrudels, ist einer von euch ein Wolf?" "Ich." Seffen stand auf und schenkte dem Mädchen ein dünnes Lächeln, was erstaunlich war, denn er lächelte nur in äußerst seltenen Fällen, aber vielleicht wollte er einen guten ersten Eindruck machen. "Was bist du?", fragt Chillea jetzt mit herablassendem Ton und sah auf mich herab. " Sie is 'n Panther. " Seffen sah mich nicht an. "Iiirrgh..." "Da kommt auch bald jemand, stink nicht zu sehr die Gegend voll, und mach uns ja kein Ärger!" Bens Stimme war ziemlich tief und seine Augen stachen selbst in der Dunkelheit hervor. Seffen verabschiedete sich nicht und folgte den anderen beiden, die bereits ihre Tierformen wieder angenommen hatten, in den Wald.

Die Nacht kamen noch sechs andere Paare. Die Tiger, die Füchse, die Löwen, die - wie sie mir ganz ganz stolz verkündeten: die einzigen Wandler mit Flügeln - Falken, die Dachse und die Geparden und Leoparden, die sich in ein Rudel zusammen geschlossen hatten. Doch für mich war niemand dabei. Der Tag verging im Schneckentempo und gegen meinen Stolz übte auch ich meine Verwandlung. Ich schaffe es in zwölf Stunden zwei Mal - also zum Tier und wieder zurück. In der zweiten Nacht kamen erst die Pumas und dann standen plötzlich ein Junge und ein Mädchen vor mir. "Hi!", die Kleine, 12 Jahre vielleicht, schien ziemlich aufgeweckt zu sein. " Was bist du?" "Ähm... Ich bin ein... Panther?" "Oh! Oh! Oh! Eine von uns!" Sie sprang den Junge an, der um die 17 Jahre alt zu sein schien. "Ist gut, Liara", er machte eine Pause und sag mich an, " Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Yen, das ist meine Schwester Liara. Wir gehören auch zum Pantherrudel." Ich nickte: "Vielen Dank." "Wartest du schon lange? Wie heißt du eigentlich? Wie alt bist du?" "Liara..." "Schon ok!", lachte ich und nickte dem Mädchen zu. " Ich warte seit gestern Abend, mein Name ist Katlyn und ich bin 15 Jahre alt." Unsicher lächelte ich. "Bereit?", fragte Yen und deutete in Richtung Wald. " Kann ich denn 'Nein' sagen?" "Eigentlich ja nicht.." Der Junge lachte etwas verlegen und hielt Liara fest, damit sie nicht weiter auf und ab sprang. "Verwandlung, Kleine, Verwandlung!" "Oki!" Sie sprang in die Luft und dreht sich um sich selbst, wechselte ihre Gestalt und kam wieder auf dem Boden auf. Ich machte große Augen. "Kannst du dich schon verwandeln?", fragte der Ältere und musterte mich. " Nicht besonders gut." "Versuch es mal!" Ich nickt und konzentrierte mich. Das Gefühl drang aus meiner Lunge immer weiter durch meinen Körper durch meine Arme, meine Beine, meinen Kopf. Ich versuchte es durch meine Haut nach außen zu leiten und konzentrierte nich so sehr, dass ich Kopfschmerzen zu bekam. "Hey hey hey!" Eine Hand legte sich zögerlich an meinen Arm und ich öffnete die Augen. Yen sah mich an, neben ihm lag der Liara-Panther auf dem Boden, hatte die Augen zusammen gekniffen und atmete stoßweise. "Was ist los mit ihr?", fragte ich erschrocken. "Keine Sorge sie lacht nur. Du versuchst es überall nach außen zu leiten, stimmts?" "Äh... Ja?" Der Panther erhob sich und sah mir in die Augen. "Konzentrier es auf dein Herz und schick es von da aus nach außen", striff Liaras Stimme durch meinen Kopf. Erschrocken sah ich ihren Bruder an, welcher nickte als hätte er es gehört und ich tat wie mir geheißen: Ich zog es aus meinem Körper zurück, ließ es mein Herz erfüllen und spürte wie es dort explodierte und alle meine Glieder ausfüllte. Ich sah zu Yen auf. "Gut gemacht!"

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