Without Technology [Katy's Sicht; in Arbeit]

Der neue Altag

Seltsamerweise funktioniert nicht einmal die Wanduhr. Ich wache morgens auf und es könnte bestimmt schon 10 Uhr sein, obwohl ich Schule habe. Manchmal ist es mir so peinlich, dass ich einfach ganz zu Hause bleibe. Aber manchmal gehe ich auch hin. Es fehlt immer mindestens die Hälfte der Klasse. Die Lampen funktionieren nicht. Die Klingel funktioniert nicht. Die Autos fahren nicht. Keiner weiß was los ist. Vor allem in Amerika läuft alles elektronisch. Sogar den Aufzug kannst du vergessen. Dachtest du schon wir haben keine Notstromaggregate? Weit verfehlt, wir haben sie aber selbst sie funktionieren nicht. Viele Lehrer weigern sich zu unterrichten. Ich weiß auch nicht wohin mit all dem. Einzelne Menschen auf den Straßen sind einfach umgekippt und waren tot. Vermutlich hatten sie einen Herzschrittmacher oder so. Das Chaos begann bereits 2 Tage nach Anfang der Stromausfälle. Viele Läden werden 4 mal am Tag ausgeraubt. Sowohl für Lebensmittel als auch für Geld. Doch das Geld hat mittlerweile keine Bedeutung mehr. Es fing damit an, dass die Kassierer den Preis nicht schnell genug ausrechnen konnten. Somit sind die meisten Leute ohne zu bezahlen gegangen. Vermutlich weil es einer vorgemacht hat. Auf den Straßen laufen verwirrte Seelen herum, auf der Suche nach Essen. Alle Fleisch und Fischprodukte sind nun - eine Woche nach den Stromausfällen - schlecht. Wir haben noch ein wenig Gemüse und Konserven. So oder so, alle Wege führen in die Natur zurück. So wie es aussieht müssen wir selber Nahrung jagen und anbauen. Die komplette Wirtschaft ist zusammengebrochen und die Politik existiert auch nicht mehr. Meine Eltern gehören nicht zu den schlauen Menschen, die die Läden schon vor Langem geleert haben, nun ist fast nichts mehr da und sehr viele Personen die alleine dastehen, wissen sich auch nicht zu helfen. Aber so schnell könnte uns die Natur nicht kleinkriegen. Die Stärken von uns sind kriminell geworden - naja es gibt ja eigentlich keine Regeln mehr. Und die schwächeren haben sich zu einzelnen, aber großen Gesellschaften zusammengetan. Hier hat jeder eine Aufgabe. Unsere Gesellschaft hat sich in einem Wolkenkratzer eingerichtet. Jede Familie hat ein Zimmer im ehemaligen Hotelbereich. Die Aufgaben sind ungefähr so verteilt, dass die Hälfte der Männer anbaut und jagt, die andere Hälfte versucht Maschinen und die Technologie wieder herzurichten, und die Frauen kümmern sich ums Essen zubereiten, Putzen, Aufpassen auf die Kinder. Eine Ungerechtigkeit. Heute bricht soweit ich weiß Tag 8 an. Die einzige Lichtquelle draußen sind diese grünen Lichter. Seit sie da sind habe ich weder Sonne noch Mond oder Sterne gesehen. Viele wahren nicht so schlau einen Kerzenladen auszurauben. Auch wenn die Technik erst seit 8 Tagen weg ist, hat sich die Natur schon viel Land wiedergeholt. Überall an jedem Haus Efeu und die Gräser sehen uneben aus. Tiere laufen durch die Straßen, als wäre es ihr Territorium. Sie haben ihren Respekt an die Menschen verloren. An dem leichten Helligkeitsunterschied erkenne ich, dass es morgens sein muss. >>Katy.<< Meine Mutter sitzt neben meinem Bett. Ihre langen, leicht gewellten, braunen Haare fallen ihr leicht über das linke Auge. Sie sieht für ihre 38 Jahre ziemlich jung aus. >>Komm jetzt, wir müssen unseren Pflichten nachgehen.<< Das sagt sie so, als hätte sie ihr Leben lang nichts interessanteres getan. >>Oh ja<< sage ich, >>darauf freue ich mich schon riesig. Putzen, Putzen und in den Pausen Gartenhefte lesen.<< Das scheint meine Mutter nicht zu stören. Es ist ziemlich kalt. Kein Wunder, die Heizungen funktionieren ja auch nicht. >>Ich weiß, wie dir die Situation gegen den Strich geht,<< sagt sie, >>aber wenn jeder mithilft, wird alles viel schneller wieder gut.<< Mit diesen Worten verlässt sie das Zimmer. Nichts kann sie so richtig aus der Fassung bringen. Fast als hätte sie keine Emotionen oder als ob sie ganz wo anders wäre. Das kann manchmal schon gruselig sein, aber ich liebe meine Mutter trotzdem. Ich stehe auf und fange an mich fertig zu machen.

Kommt Katy's Mutter wirklich so gut mit der Situation klar wie sie vorgibt?
Wird Katy sich gegen die sexistische Art der Männer durchsetzen können?

Das alles im nächsten Kapitel :)