Eine mögliche Änderung?

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Im null Komma nichts bin ich fertig. Ich habe versucht mich ohne warmes Wasser oder Lampen wenigstens annehmbar hübsch zu machen. Auch wenn jegliche Technik futsch ist, möchte ich trotzdem nicht aussehen wie, naja..., das was ich bin, eine Sklavin unter Männern. Ich meine, wenn wir schon nicht jagen dürfen, sollen wir wenigstens den Maschinisten helfen oder helfen Essen anzubauen. Dann klopft es an der Tür. Ich öffne sie und draußen steht das Putzteam für heute, bereit mich zu meinem Dienst abzuholen. Eine von den Putzfrauen ist meine Freundin Samantha. Sie hat blondes Haar, welches hinten zu einem Pferdeschwanz zusammen geflochten wurde. Ihre blauen Augen zeigen ihre Wut. Es kotzt sie genau so an wie mich, dass wir Frauen wie Untermenschen behandelt werden. Ich betrete die Putzgruppe, angeführt von - wie kann es anders sein - einem Mann. Es gibt auch wenige Männer, die so im Putztrupp sind, weil sie irgendetwas verbrochen haben. Als Bestrafung. Immerhin: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, hoffe ich jedenfalls. "Hey Katy.", sagt Samantha zu mir, während wir weitergehen. "Guck dir den Jungen dort an.", sagt sie und zeigt auf einen der Bestraften. Ein blonder Junge, kurze Haare, muskulös gebaut und gut gebräunt. Soweit ich weiß ist sein Name Nigel. Er hat während der Jagd die Beute verscheucht und wollte sie nicht töten. "Ja ich sehe ihn.", antworte ich. "Ist er nicht süß?", fragt Sam. "Zum Niederknien.", sage ich, mit ironischem Unterton. In meinen Augen ist er nur ein Weichei. Er ist sehr sentimental und mitfühlend. Außerdem unterstützt er diese Männer-Frauen-Gesellschaft, die im Moment herrscht. Und durch unsere Einstellung dazu lässt uns David, der der den Putztrupp anführt und kommandiert, die Toiletten schrubben. Mal ganz abgesehen davon, dass es so schon total ekelhaft ist, kommen die Männer auch nicht auf die Idee abzuspülen oder ihre Scheiße wegzuschrubben. Nach einer halben Ewigkeit voller Toiletten und bösen Gedankengängen sind wir dann endlich fertig und es gibt Mittagessen. Wer hätte es gedacht, Konservensuppe. Der Vorrat an Konserven hält zum Glück nur noch 3 Wochen, dann sind wir auf die Jagd angewiesen und bekommen frisches Fleisch. Das haben wir zwar im Moment auch, aber wie üblich bekommen das nur die Männer. "Sam, wir müssen uns doch irgendwie wehren können.", flüstere ich ihr zu. "Aber was willst du tun? Einen Aufstand machen? Dazu bist du nicht überzeugend genug.", antwortet sie. Aber sie hat Recht, ich kann nicht gut argumentieren. "Ich bin mal kurz bei meiner Mutter.", sage ich. Es wäre eine unmögliche Aufgabe gewesen, meine Mutter aus dem Getümmel in der Esshalle herauszupicken, doch heute hat sie Küchendienst. Ich erzähle ihr von meinem Vorschlag. Gestresst antwortet sie: "Mach das bloß nicht, nachher werde ich auch noch dafür bestraft wenn du Mist machst." "Rührende Worte Mom." "Was möchtest du denn von mir hören?" "Vielleicht, dass du mich unterstützen wirst?" "Katy, nicht so laut, ich bekomme schon wieder meine Migräne." Ich gebe auf. Enttäuscht schaue ich zu Sam rüber, die meinen Blick auffängt. Ohne zu zögern springt sie auf den Tisch. "Hey Ladies!", schreit sie. Und damit hat sie nicht nur die komplette weibliche sondern auch männliche Aufmerksamkeit. "Wollen wir uns wirklich so schikanieren lassen? Wir sind keine Sklavinnen und auch keine Untermenschen! Wir sind Frauen, verdammt nochmal! Wir können genau so gut jagen oder Autoritäten übernehmen, denn auch wir haben unsere Prinzipien! Und seit wann bitte hat Sauberkeit bei den Männern eine solche Priorität? Nieder mit der Frauenfeindlichkeit!" Alle Frauen jubeln. Die Männer schütteln nur den Kopf. Sie sehen sehr verärgert aus, aber sie gehen nie aggressiv vor. Das war eine so mächtige Rede, mein Herz stockt immer noch. Samantha klettert langsam vom Tisch runter und genießt den Beifall. Wir essen alle unser Mittagessen. Sam's Rede hat einen Streik ausgelöst und keine Frau möchte mehr putzen. Abends begleitet Sam mich noch bis zu meiner Wohnung. "Ey Sam.", sage ich. "Du warst umwerfend. Ich bin stolz deine Freundin sein zu dürfen." Sie lächelt und umarmt mich. "Bis morgen Katy." Ich schließe gerade die Tür als ich Sam schreien höre. Ich renne den Gang herunter, und da liegt sie. Sie hat starke Verbrennungen am Arm. Hinten im Flur läuft gerade ein Mann mit einer Fackel in der Hand weg. "Sam!", rufe ich und helfe ihr hoch. Es bilden sich große gelbe Blasen an ihrer Haut. "Komm mit, wir kühlen das in meiner Wohnung.

Wer hat Sam verletzt?
Wird sich wirklich etwas ändern?
Welche neuen Rollen bekommen Samantha und Katy?

Das alles im nächsten Kapitel ;)

Without Technology [Katy's Sicht; in Arbeit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt