3. KAPITEL

436 28 2
                                    

Nachdem Elsa mit dem Stapel Papiere endlich fertig war, kam ihre Schwester Anna herein. „Hey, Elsa!",sagte sie. „Wir haben einen Brief von den südlichen Inseln bekommen!" „Nicht dein Ernst!" Elsa riss ihrer Schwester den Brief aus der Hand. „Hey!",beschwerte sich Anna. „Ich wollte den Brief als erstes lesen!" „Immer langsam mit den jungen Schneeflocken!" Elsa machte den Brief auf und las ihn leise durch. Dann fing sie an zu lachen. „Was ist denn daran so lustig? Hat Prinz Hans dir einen Witz geschrieben?." Elsa kriegte sich kaum noch ein. „Das nicht, aber der Brief ist ein absolute Witz!",antwortete Elsa und gab ihrer Schwester den Brief. Nachdem Anna ihn sich durch gelesen hatte, fing sie an zu grinsen. „Echt jetzt? Der will doch tatsächlich, dass du ihm verzeihst und die Geschäftsbeziehungen zu Bitzbühl wieder aufnimmst." „Dann schreibe ich ihm eine passende Antwort",meinte Elsa. Sie nahm sich ein Stück Papier und schrieb darauf: Sehr geehrter Prinz Hans, nein, selbstverständlich verzeihe ich ihnen nicht. Wir arbeiten nicht mit Leuten zusammen, die etwas gegen Schnee im Sommer haben. Und mit Bitzbühl will ich genauso wenig zu tun haben, wie mit Ihnen. Wehe, Sie lassen sich in Arendelle noch einmal blicken! Dann werde euch persönlich einfrieren. „Willst du das wirklich so abschicken?",fragte Anna. „Natürlich! Was hast du denn erwartet? Hans wollte mich töten und du wärst auch fast gestorben!" „Aber so kannst du das doch nicht lassen! Der Brief ist richtig unprofessionell!" „Weißt du, wenn dir der Brief nicht passt, kannst du ja selber einen schreiben! Lieber Prinz Hans, natürlich werden wir euch verzeihen. Das war bestimmt nur ein Versehen. Ich bin doch nicht blöd, Anna. Das ist eine Falle!",sagte Elsa wütend. Damit stand sie auf und stampfte aus dem Zimmer. Sie lief durch die Flure nach draußen und durch das Tor. „Wo willst du hin?",fragte Olaf, der Schneeman. „Ich gehe in den Wald. Ich muss mich mal ausruhen",entgegnete Elsa. „Au, super! Da komm ich mit! Wir müssen aber aufpassen, dass uns keine Drachen begegnen",meinte Olaf. „Das ist doch blöd mit den Drachen!",sagte Elsa. „Es muss doch einen anderen Weg geben, anstatt Drachen zu töten." Sie unterhielten sich über mögliche Lösungen wegen den Drachen, bis sie im Wald angekommen waren. Vorsichtig liefen sie den Weg entlang und passten auf, dass sie so wenig Geräusche wie möglich machten. Denn obwohl die Drachen nicht in der Nähe von Arendelle wohnten, trieben sich trotzdem ab und zu ein paar im Wald herum. Und von so einem wurden sie nun entdeckt. Erst hörten sie nur ein leises Zischen. Dann wurde es lauter. „Olaf! Lauf!",rief Elsa. Sie rannten blitzschnell durch den Wald zurück. Der Drache kam näher und näher. Der Abstand wurde kleiner und kleiner. Da hatte der Drache sie erreicht und stürzte sich auf Elsa. Ein Nachtschatten von gigantischer Größe. Er musste mindestens zehn Meter lang sein und hatte ungefähr eine Flügelspannweite von 15 Metern. „Hol Hilfe!",rief Elsa zu Olaf rüber. Aber Olaf blieb stehen und rührte sich nicht vom Fleck. War ja auch kein Wunder. Einen Nachtschatten sah man ja nicht alle Tage. „Jetzt hol Hilfe und starr nicht so! Wenn ich es nicht überlebe, sollst du auch nicht noch sterben! Bitte, Olaf!" Der kleine Schneemann fing an zu laufen und rannte zurück nach Arendelle. Elsa starrte dem Nachtschatten ängstlich in die Augen. Auf einmal zog ihr ganzes Leben an ihr vorbei. Sie dachte an ihren Vater und ihrer Mutter und erinnerte sich daran, dass ihre Eltern ihr immer verboten hatten in den Wald zu gehen. Hätte sie darauf nur gehört, aber jetzt war alles vorbei. Sie war schon so gut wie tot.

Die Drachenkönigin - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt