Until Dawn 2

Jasper

Lodge,
18:42 Uhr

Jasper POV:
Hätte ich gewusst, wie anstrengend es ist, eine Party zu schmeißen, hätte ich es gelassen.
Ich merke die ganze Zeit, wie Charlotte sich wieder an mich ran macht, dann hat Katy sich nicht mal überwinden können mit meinen Freunden ein Gespräch zu führen und Alex sitzt nur auf der Couch und starrt Kyla nach.
"JASPER MCCLOUD!", schreit plötzlich Charlotte hysterisch.
Ich rolle mit den Augen und renne ins Wohnzimmer.
Ich schaue sie verständnislos an.
Ich verbessere mich.
Nicht die Party ist anstrengend, Charlotte ist anstrengend.
"Jasper! Was war das? ", kreischt sie nochmal.
"Also ich sehe nichts", meint Kyla und schaut sich um.
"Man Jasper", ruft sie und zieht mich in das Zimmer.
"Das bin ich", murre ich, befreie mich und will mich zu Hazel auf die Couch setzen.
"Jasper", schreit sie nochmal und ehe ich mich versehe habe ich eine kreischende Charlotte auf dem Arm.
"Geh da runter verdammt!"
Ich lasse sie fallen und wende mich zu meiner Freundin: "Tut mir leid Hazel"
Sie schüttelt den Kopf und streicht mir über den Arm: "Kein Problem Jasper. Kann ja nicht jeder so paranoid wie Charlotte sein!"
"Ich bin mir wirklich sicher. Da war was auf dem Boden", kreischt Charlotte und klammert sich nun an Tyler fest.
"Ja. Vielleicht dein eigener Schatten", meint Alex trocken und widmet sich seinem Handy.
"Halt die Klappe Alex!", pampt ihn Charlotte an.
"Hey! Er hat recht. Hier ist nichts", nimmt Kyla Alex in Schutz.
"Süß", lächelt Charlotte abschätzig und hockt sich auf einen der Barhocker.
Im Augenwinkel sehe ich wie Alex, als auch Kyla rot werden.
Schon irgendwie süß.
"Wer kommt mit?", frage ich und nehme meine Jacke, die auf der Kommode liegt.
Ich muss der Sache schleunigst ein Ende bereiten.
Ich habe keinen Bock mehr auf Charlottes Hysterie Anfälle.
"Naja Holz holen und so!", füge ich hinzu, da mich alle fragend anschauen.
"Ne. Meine Schuhe werde ich mir nicht unnötig ruinieren. Da friere ich lieber"
"Okay, Charlotte ist raus. Drake. Tyler. Gut."
Wenigstens zwei Freiwillige.
"Tyler bleibt hier", ruft Charlotte und nimmt Tylers Hand wieder runter.
"Alex. Kommst du dann mit?", wende ich mich an ihn.
"Wird gemacht, Chef!", meint er und steht auf.

'Knarz'
"Habt ihr das gehört?", fragt Drake und schaut sich um.
"Ja. Hab ich auch", antwortet Alex und dreht sich einmal um die eigene Achse.
"Kommt. Beeilen wir uns. Sonst wird es bald richtig dunkel", meine ich und sammel noch ein Holzstück ein.
Ich habe jetzt schon keinen Nerv mehr, wieder in die Lodge zu gehen.
Charlotte wird sich wieder an mich ranschmeißen.
Tyler wird ihr gehorchen.
Genau so, wie ich es vor eineinhalb Jahren noch gemacht habe.
Ich muss wirklich sagen, dass ich sie kein Stück vermisse.
Ich habe Hazel.
Ich meine, meine Eltern sind zwar stinkreich, aber mit Hazel hätte ich nicht gerechnet.
Sie ist kein Vergleich zu Charlotte.
Sie will mich.
Und nicht das Geld meines Vaters.
Es ist kein Geheimnis, dass die Firma meines Vaters Millionen schwer ist.
Und das noch mit Luft nach oben.
Ich bin da nicht so stolz drauf.
Ich hätte lieber eine kleine Wohnung in der Stadtmitte und würde lieber jeden Monat mein Taschengeld sparen.
Auf den Preis achten.
Reich sein ist echt nicht leicht.
Du kannst eigentlich keinem vertrauen.
Jeder ist nur hinter deinem Geld her und nicht nach deiner Person.
Aber auf jeden Fall würde ich alles lieber haben, als wieder mit Charlotte zu gehen.
Wirklich.
Tyler ist wie ein Bruder für mich, aber seine Gefühle für Charlotte kann und will ich nicht verstehen.
Ich öffne die Tür und stelle das Holz, dass in der kleinen Gartenhütte, die zum Glück trocken geblieben ist, neben den Kamin. Alex und Drake tun es mir gleich.
"Man wird's bald? Ich friere mir hier noch den Arsch ab!", ruft Charlotte.
"Wer wollte hier lieber frieren, als sich die Schuhe zu ruinieren?!", bemerkt Alex und wirft seinen Holz Stapel in den Kamin.
Er holt aus der Küche eine Flasche Alkohol und wirft sie mir zu.
Aha.
Was zum Teufel macht der da?
Alex hat sich noch nie getraut nur mehr als zwei Sätze zu reden.
Deshalb waren Katy und er ja auch so ein Dream Team.
Ich lasse ein paar Tropfen von dem Alkohol auf das Holz tropfen und zünde es an.
Das Holz fängt sofort Feuer und augenblicklich wird es wärmer.
Ich frage mich, warum die es einfach nicht auf die Reihe bekommen, hier oben eine Heizung einzubauen.
Ich setze mich zu Hazel und ziehe sie auf meinen Schoß.
Okay.
Es ist zu ruhig.
Viel zu ruhig.
Musik?
Film?
Langweilig.
Wahrheit oder Pflicht?
Zu Klischee-haft.
Nachtwanderung?
Charlotte würde durchdrehen.
Sonst steckt mein Hirn doch auch voller Ideen.
Warum genau jetzt, an dem wichtigsten Abend meines Lebens.
Warum habe ich genau heute keine Idee was ich machen soll.
"Man ey!", schreit Charlotte, "ich habe heute extra meine Maniküre abgesagt. Und das um hier in der Stille zu sitzen? Na danke. Da hätte ich meinen Abend auch besser verbringen können!"
Okay.
Jetzt reicht' s mir.
Ich stehe auf und gehe in den Flur.
"Jasper!", ruft Hazel, steht auf und läuft hinter mir her.
"Toll gemacht Charlotte. Echt toll. Jetzt hast du unseren Gastgeber vergrault", keift Kyla Charlotte an.
Ich gehe zum Kleiderhaken und suche die Jacke von Charlotte.
Ich reiße diese vom Haken und stampfe in das Wohnzimmer.
"Fang!", befehle ich und werfe ihr die Jacke zu.
Sie verfehlt die Jacke, die darauf in ihrem Gesicht landet.
Ich nehme ihre Hand und ziehe sie vom Hocker.
"Viel Freude für den restlichen Abend", wünsche ich abschätzig, öffne die Tür, drücke Charlotte raus und schließe die Tür hinter ihr.
Problem beseitigt.
Ich bin gerade auf dem Weg ins Wohnzimmer als mir was einfällt.
Ich mache kehrt und öffne sie wieder. "In dem Schuppen da hinten dürfte ein Zelt sein. Wenn du Glück hast noch ein Schlafsack. Viel Freude und eine angenehme Nacht, wünscht Ihnen Jasper McClouds Bed and Breakfast. Frühstück gibt es dann von 7-11 Uhr. Gute Nacht!"
So, jetzt aber.
Ich gehe wieder ins Wohnzimmer und setze mich auf den Hocker, auf dem Charlotte gerade noch gesessen hat.
"Ist das nicht ein bisschen hart?", fragt Kyla und schaut mich an.
"Die terrorisiert mich schon den ganzen Abend", verteidige ich mich.
Ich hebe meine Arme unschuldig über den Kopf.
"Na komm Jasper", meint Katy, "hol sie wieder rein!"
Moment mal.
Katy?
Ich fange an zu lächeln und stehe auf.
Was ist heute nur los?
Zuerst geht Alex total ab und jetzt hat Katy noch in Anwesenheit anderer mit mit geredet.
Fehlt nur noch, dass sich jemand wünscht er sie es flöhe gerade.
Ach, wer liebt nicht den Konjunktiv II?

Written by: L.