Kapitel 4

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Marcos's Pov

Das Training heute lief echt gut. Ich hatte das Gefühl endlich wieder in Form zu sein. Worauf ich wirklich stolz war, denn nach meinen ganzen Verletzungen war das nicht selbstverständlich. Somit taten mir die Glückwünsche meiner Mitspieler und vor allem das Lob meines Trainers gut. Fußball war mein Leben! Schon seit ich ein kleiner Junge war, träumte ich von einer Karriere als Profifußballer. Trotz vieler Rückschläge war ich jetzt ganz oben und dafür hatte ich verdammt hart gearbeitet. Viel Zeit investiert und große Teile meines Privatlebens geopfert. Nicht nur das meine Familie und meine besten Freunde Marcel und Robin unter Dauerbeobachtung stehen. Nein, noch viel schlimmer. Ich muss meine große Liebe verleugnen. Lou, das erste Mädchen was mir gezeigt hat, dass die wahre Liebe nicht nur eine Erfindung der Filmgeschichte ist. So kitschig es klingen mag, für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Für Lou eher nicht...

Flashback
Ich lernte sie Ende 2013 in einem kleinen Café in Bottrop kennen. Was ich in Bottrop gemacht habe? Fragt mich nicht...
Schon als ich das Café betrat, fiel sie mir auf. Sie hatte hellblaue Beats auf und summte leise vor sich hin. Es schien als hätte sie ihre komplette Umgebung ausgeblendet. Und ihr Lächeln...Sofort war mir klar, dass ich dieses Mädchen näher kennenlernen möchte. Ihre braunen Haare hatte sie seitlich weggepflochten und sie trug einen grauen Oversize-Pulli mit dem Logo der "Chicago Bulls".
Lässig wollte ich mich zu ihr an den Tisch setzen. Soweit der Plan...Leider übersah ich ihre Tasse und ihr Kakao verteilte sich über ihre Jeans. Geschockt riss sie ihre grünen Augen auf und starrte mich an. Innerlich ohrfeigte ich mich gerade. Das war nun wirklich die peinlichste Aktion, die ich jemals gebracht hatte. Super gemacht, Marco...

Doch anstatt sauer zu sein, fing Lou an zu lachen. Ich konnte es nicht glauben. Sie lachte mich eiskalt aus. Peinlich berührt fing ich an rumzustottern: "Du, ähm...das also...ich...sorry ...das wollte ich nicht! Ich bezahle dir natürlich die Reinigung..."
Lou grinste nur und sagte kichernd: "Brauchst du nicht, ich habe eine Waschmaschine. Aber du könntest mir ein Autogramm geben!"
Auf der Stelle verschwand mein Lächeln. Schon wieder ein Fan, der nur ein Autogramm wollte. Ich liebe meine Fans, aber ich möchte auch mal Leute kennenlernen, die Marco in mir sehen und nicht den Fußballer Marco Reus... "Klar, mache ich gerne. Sollen wir gleich noch ein Foto zusammen machen, damit du länger was von mir hast?" fragte ich sie mit meinem arroganten Blick und dem Fake-Lächeln, das ich mittlerweile perfekt beherrschte. Man lernt dazu, wenn man täglich mit den Medien zu tun hat. Die Schattenseiten, die das Leben meines Traumes leider mit sich bringen...
Allerdings überraschte mich Lou aufs Neue. Anstatt vor Freude aufzuspringen, zog sie eine Augenbraue in die Höhe und meinte: "Komm mal wieder klar, Reus. Nicht jeder himmelt dich an oder ist ein Fangirl. Mein großer Bruder ist BVB-Fan, ich wollte ihm mit dem Autogramm eine Freude machen. Mich interessiert es einen Scheißdreck, dass du Fußballer bist. Du hast mir nur eben bestätigt, dass ihr Profifußballer euch tatsächlich für was Besseres haltet. Beeindrucke mit deinem Macho-Getue jemand anderen und jetzt nerve mich nicht weiter. Auf das Autogramm verzichte ich freiwillig!" Mit diesen Worten drehte sie sich um, lächelte mich provokant an und marschierte an mir vorbei aus dem Café. Völlig baff blieb ich stehen. Das hatte gesessen...

Flashback Ende

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