Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch mein Körper schien nicht auf mich hören zu wollen. Ich horchte einem gleichmäßigem Piepen, sowie den Stimmen zweier Männer, welche noch gedämpft zu hören gewesen waren. Meine Gliedmaßen fühlte sich schwer und betäubt an. Ich wusste nicht, ob ich die Möglichkeit hatte sie jemals wieder zu bewegen.
War ich vielleicht Tot?
Ich wollte den Gedanken nicht auslassen, doch den Geräuschen nach zu urteilen befand ich mich in einem Krankenhaus. Einerseits unmöglich, andererseits wollte ich es nicht wirklich in der Unmöglichkeit stehen lassen. Beben waren geradezu Tagtäglich in unserer misslichen Lage auf der Erde. Doch ein Beben dieser Art war höchstwahrscheinlich unglaublich gewesen. Ich versuchte meinen Kopf nach Erinnerungen zu durchforsten, doch egal, wie sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte einfach nicht erfassen, was vor wahrscheinlich einigen Stunden noch geschehen war. Ich Erinnerte mich lediglich an das verschlagene Grinsen der weißhaarigen, als jene mir die Flasche überaus offensichtlich gegeben hatte. Doch es war lediglich eine Flasche. Ich hatte keinen Schluck zu mir genommen. Ich hatte sie lediglich in meine Hand genommen. Es frustrierte mich, dass ich das Erdbeben nicht schon früher hatte kommen sehen. Ich wusste genaue Techniken und diese wendete ich für gewöhnlich jede halbe Stunde an. Nun aber hatte ich mich von einem ziemlich hübschen Mädchen in die Falle geleiten lassen. Ich hoffte nur, dass sie den Teufel gefunden hatte.Mein Atem schien ziemlich normal zu sein, doch ich fühlte, dass meine Lungen zu brennen schienen. So, als würde ich keine Luft einatmen sondern Wasser.
Wieso schienen die Stimmen immer noch gedämpft?
Meine Lider zuckten, doch sie fühlten sich zu schwer an. Eine eigenartige Müdigkeit überkam mich, doch diesen Mal versuchte ich gekonnt gegen diese Anzukämpfen. Es war warm hier. So warm, dass ich den Gedanken bekommen hatte mich vor diesen Menschen einfach so auszuziehen. Ohne so etwas wie Scham. Allerdings müsste ich erst einmal herausfinden, wo ich mich befand.
Ich nahm ein weiteres Mal Luft, doch dieses Mal lief es nicht wirklich so wie geplant. Ich fing an zu husten. Zu husten und zu spucken. Sogar ein Würgreiz zog sich meinen Hals hinauf. Dennoch hörte ich nichts von alle dem. So, als würde mein eigener Körper keinerlei Geräusche mehr von sich geben. Mein Körper bewegte sich, jedoch langsam und vorsichtig. Ich krümmte mich und bemerkte, dass unter mir keineswegs ein Bett gewesen war. Auch meine Kleidung schien schon lange nicht mehr an meinem nackten Leibe zu liegen. Ich bekam Panik und würgte ein weiteres Mal, bis ich mich schließlich übergab und im selben Moment meine hellen Iriden öffnete.
Alles verschwommen.
Wasser.
Ich war ...ich war in einem...GLAS?
Mein trüber Blick versuchte sich selbst zu stabilisieren. Jenes lag aber in der Unmöglichkeit.Sehr schön. Da war ich also wie irgendein Alien in einem Science Fiction Glas gelandet und schwamm wie ein Irrer in meiner eigenen Kotze.
Ich riet mir selbst dazu, wieder etwas langsamer zu Atmen. Auch wenn mein Körper, sowie meine Lungen brannten und ich mich fühlte, als würde man mich in heißem Öl frittieren. Ich versuchte zu schreien, doch auch dies ließ das eigenartige Wasser nicht zu. Die Männer in dem Raum hatten ihre Aufmerksamkeit währenddessen bereits auf mich gerichtet. Doch statt so etwas wie Aufregung zu verspüren, waren sie der Meinung gewesen sich nicht aufzuregen und demnach locker zu bleiben. Ich erkannte, dass einer von ihnen sich zu etwas leuchtendem begab. Durch die Trübheit meines Blickes konnte ich nicht ganz erfassen was es war, doch ich schätzte eine Art Computer ab. Mein Herz schlug immer wilder und ich hörte nebenbei, wie auch das unangenehme Piepen schneller wurde und mir schon bald elende Kopfschmerzen einbringen würde.Sie sollen mich raus lassen.
Das war das Einzige, woran ich in diesem Augenblick denken konnte. Ich fühlte mich schwach und durch meine Entblößung leicht erniedrigt, doch ich hatte genug in der Hose, um kein Weichei zu spielen. Ich schien immer mehr Adrenalin zu produzieren und meinen Atem dadurch ungewollt zu steigern. Natürlich wusste ich, dass dies keine gute Idee gewesen war. Vor allem, wenn mir klar war, dass ich ein weiteres Mal erbrechen würde.
Nur die Ruhe. Du kommst hier raus.
Du kommst hier raus.
Scheiße beruhige dich.
Die killen dich schon nicht.
Nein du wärst doch schon lange Tod.
Ich atmete ruhig und schloss wieder meine Augen. Ein befreiendes summen ertönte. Ein summen, welches das Wasser wie in einer Badewanne absaugte und mich auf wackeligen Beinen völlig entblößt hinter einem runden Glas stehen ließ.
Ich konnte Atmen und meine Augen öffnen. Doch für diesen Augenblick versuchte ich meine innere Ruhe zu finden und mich lieber darauf zu konzentrieren, durch meine Momentane schwäche nicht umzufallen. Ich versuchte tatsächlich zu stehen.>>Wie geht es ihnen, Herr Lengsthon?<<, ertönte eine eigenartige Stimme, die mich dann doch dazu brachte die eisblauen Augen meiner in seine Richtung zu öffnen.
>>W..was soll der Scheiß? Lassen s..sie mich hier raus<<, begann ich mit einem unangenehmen zittern in der Stimme. Mir wurde urplötzlich ziemlich kalt. Ich fühlte mich, als hätte man mich aus dem Bauch meiner Mutter gezogen. Neu geboren.
Der vermeidliche Arzt hingegen fing an amüsiert zu lachen und mir ein halbwegs verächtliches grinsen zu schenken. Der andere Arzt blieb in dieser Situation ernst und beobachtete jede Bewegung, die ich hinter der Kapsel tätigte.
>>Ich bitte sie, sich nicht aufzuregen. Es tut mir sehr leid, dass sie einem Beben der Stärke 5,7 zum Opfer gefallen sind. Wir haben uns bereits um ihre Genesung gekümmert. Wir lassen sie jetzt raus, Herr Lengsthon. Bitte bleiben sie ruhig.<<
Ich sah ihn an.
Was hatte er gerade von sich gegeben?
Welche Stärke?
Ich war mir so ziemlich sicher, dass nicht nur ich diesem Beben zum 'Opfer' gefallen war. Neben dem stellte ich mir die Frage, wieso ich immer noch lebte und alleine in einem Labor mit fünf weiteren Kapseln gewesen war. Dennoch waren diese im Gegensatz zu der meinen leer gewesen. In dem Raum, in dem ich mich befand, gab es nirgends auch nur ansatzweise Fenster. Lediglich eine Tür aus hartem Stahl konnte ich erblicken. Die Beleuchtung war allein durch die vielen Computer sehr grell gewesen. Es war etwas blendend, doch keinesfalls gefährlich. Zwei Stühle waren neben den ganzen Kabeln noch zu sehen gewesen. Mehr schien dieser Raum aber nicht zu besitzen.>>Wo bin ich?<<, sagte ich erstaunt, als die Glaskuppel automatisch und beinahe Geräuschlos nach oben gezogen wurde und mir damit den Weg frei machte.
>>Sie sind im Hauptlabor Berlins. Wir heißen sie herzlich willkommen und sind für alle Fragen offen.<<, gab mir der Ernste Arzt zur Antwort und nickte mir stumm entgegen, als ich meinen ersten Schritt auf den kalten, weiß Gefliesten Boden legte.
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Uarola - Der Anfang des Endes
FantasyYoma lebt auf der dystopischen Erde. Sein Leben ist durch die Bedingungen ein reines Desaster. Keine Nahrung, keine Familie, nicht einmal Eltern die ihm zur Seite stehen. Der Einzelgänger muss sich einen Weg durch die gefahren der Welt bahnen und le...