Die Augen der Nacht
Hallo,
jetzt habe ich doch länger benötigt als gedacht. Aber mein Mann hatte einen Arbeitsunfall und ich konnte dieses Kapitel auch nicht einfach zweiteilen, da es bereits zwischem dem 14ten und 15ten Kapitel hätte spielen sollen. Das hätte den weiteren Verlauf so nur behindert. Also bekommt ihr diesmal ein 19 Seitiges und 9.907 Wörter langes Special.
Ich hoffe es gefällt euch, denn ich habe mich wirklich schwer damit getan. Einerseits sollte Korlock nicht zum Weichei werden, andrerseits wollte ich auch kein Monster aus ihm machen. Hoffe ich habe die Mitte so ziemlich getroffen.Also dann, viel Spaß in der Vergangenheit!
Eure Urbena mit einem mürrischen Krolock und einer verärgerten Grete (Ja eure Vergangenheit wird Bloß gestellt *fiesgrins*)
P.s. Gegenwart wird Kursiv dargestellt
Bonusszene: Mädchenträume
Als Herbert in dieser Nacht das Schloss verlassen hatte, zog sich Graf von Krolock in das Kaminzimmer zurück und befahl Koukol ihn für heute in Ruhe zu lassen. Danach setzte er sich in einen der Sessel und schloss seufzend die Augen.
Die Begegnung mit Grete und ihre Unterhaltung riefen Erinnerungen an eine Zeit in ihm wach, als er sich schon fast damit abgefunden hatte, als Wesen der Nacht allein durch den Verlauf der Zeit zu wandern.
Zu einer Zeit an der sein Dasein schon beinahe etwas Ermüdendes gehabt hatte.Fast 90 Jahre zuvor...
Eigentlich war heute wieder Mitternachtsball, doch von Krolock fehlte die Lust sich dem Treiben der anderen Vampire anzuschließen. Schon seit langen quälte ihn die Frage nach dem Sinn seines Seins. Schon so lange wandelte er nun bereits auf dieser Erde und er hatte das Gefühl das ihn nichts mehr an das Diesseits band. Klar war es angenehm, wenn er das süße Blut einer unschuldigen Jungfrau in sich aufnahm und die Jagd war immer wieder ein Genuss. Aber sonst war sein Leben inzwischen dermaßen Eintönig, dass er vor Langweile umkam.
Warum er sich heute Nacht wohl auch aus dem Schloss entfernt hatte.
Dem Grafen trat ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen, wenn er an seinen Sohn dachte, der ihm dafür gewiss die Hölle heiß machen würde.
Während er so durch den Wald streifte, erklang plötzlich eine klare Kinderstimme. Was tat ein Kind denn noch um diese Zeit im Wald? Verwundert hielt er inne und lauschte dem Sprechsang des Kindes.Wenn Weihnachten ist,
was schenkst du mir dann?
Einen Weihnachtsbaum, einen Hampelmann,
oder ein wildes Pferd , das ich reiten kann,
und einen großen Wagen...Grete tanzte um die Schneebedeckten Bäume herum und stellte sich vor, sie wären ihre Freunde die mit ihr spielten, dass die Nacht längst hereingebrochen war, bemerkte sie nur am Rande, so sehr war sie in ihr Spiel vertieft. Auch als sie kaum noch etwas erkennen konnte hielt sie nicht inne, sondern tanzte weiter hin und her.
Tanzen war ihr liebstes Spiel, doch ihre Mutter mochte es nicht. Sie war der Meinung, dass es ein unnützes Talent war und von den wichtigen Dingen im Leben ablenkte.
So bemerkte sie auch nicht die Schatten die sich ihr rasch nährten. Erst als eine Stimme lieblich sagte: „Wenn Weihnachten ist, dann schenke ich dir..."
Erst da schreckte sie zusammen und drehte sich der Stimme zu.
Vor ihr standen drei Erwachsene deren Kleidung auch schon bessere Zeiten gesehen hatte und in deren Gesichtern, lediglich die leuchtenden Augen wirklich hervorstachen.
„Hallo meine Kleine. So alleine hier im dunklen Wald", sprach die Frau wieder und trat aus der Mitte der drei hervor.
Grete wich unsicher zwei Schritte zurück.
„Ich...ich... meine Mama holt mich gleich ab", erwiderte sie zitternd. Sie war zwar Klein, aber sie spürte, dass diese Personen nicht das waren, was sie vorgaben zu sein.
„Natürlich tut sie das. Welche Eltern würden ein so bezauberndes, unschuldiges Wesen auch alleine lassen", stimmte die Frau höflich zu und ging ein wenig in die Knie. Langsam streckte sie ihre dürren Finger aus und strich Grete über die kalte Wange.
„Du bist ja ganz kalt, soll ich dich wärmen?"
Grete hatte die Luft angehalten und schüttelte hastig den Kopf. Worauf die Frau enttäuscht lächelte.
„Schade", murmelnd erhob sie sich wieder und die beiden anderen traten neben sie.
„Spiel nicht so viel. Wir haben Hunger!", zischte einer der Beiden verärgert und der andere nickte entschlossen.
Grete schlang ihre kleinen Arme um sich und versuchte lautlos von den drei Erwachsenen wegzukommen. Sie machten ihr Angst und rochen außerdem ganz komisch. Wie die alten Socken ihrer Oma! Oder noch schlimmer, der verdorbene Braten, der ihrer Mutter aber erst einige Tage später aufgefallen war, weil sie sich mal wieder zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt hatte.
Atemlos schlich sie Stück für Stück von den Dreien weg, bis sie über einen morschen Stamm stolperte und rücklings darüber fiel.
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Die Augen der Nacht
Ma cà rồngEinst entkam ihm sein Sternenkind und hinterließ eine unbeschreibliche Wut in ihm. Heute zehn Jahre später, hat Graf von Krolock eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen und will nichts mehr mit dem Thema Sarah zu tun haben. Doch gerade jetzt...