Kapitel 19 - Des freundschafts Kuss

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Wütend warf der Slytherin Zweitklässler seine Feder zur Seite und lehnte sich stöhnend zurück.

„Oh man! Bei Merlin, ich werde Zaubertränke niemals verstehen!" Grummelnd warf er einen bösen Blick auf seinen Aufsatz und wischte sich dann über die Augen. Jill musste sich stark zusammenreißen um nicht laut aufzulachen, sie legte ebenfalls ihre Feder beiseite und legte sich auf die offenen Seiten ihres Lehrbuches. Professor Granger hatte ihnen einen 3 Seiten langen Aufsatz über die Verwendung von Alraunen. Da sie in Kräuterkunde gerade angefangen hatten, junge Alraunen aufzuziehen, dachte die junge Zaubertrankprofessorin wohl es wäre eine formidable Idee das Ganze mit ihrem Fach zu verbinden. Dies war zum Nachteil von Adley, der weder die Funktion der Alraune verstand, noch herausfinden konnte in welchen Tränken sie Verwendung fand.

„Adley. Ich denke nicht, dass es deine Note retten wird, wenn deine Wörter einfach mal über das halbe Pergament reichen." Adley schnaubte nur wütend und zog das letzte Wort noch einmal extra Groß, bevor er seine Feder endgültig zur Seite warf.

„Ich wünschte Noah wäre nicht nach Hogsmeade. Er darf sich jetzt mit Leonie und Pascal vergnügen, während wir uns mit Hausaufgaben quälen." Jill rückte auf der Bank näher zu ihm, und klaute Adley sein Zaubertränkebuch.

„Weißt du", fing Jill an, während sie begann die Seiten umzublättern. „Eigentlich ist es ganz einfach. So wie kochen, nur dass man mit Zaubertränken deutlich mehr anfangen kann, als mit einer gefüllten Gans." Jill legte ihm das Buch vor die Nase und zu Adleys Überraschung hatte sie einen Absatz über die verschiedenen Verwendungen der Alraune aufgeschlagen.

„Man muss nur wissen, was man sucht. Und nicht wie du gleich den Zauberstab ins Feuer werfen. Lösch den letzten Absatz und erfinde ein paar ausschweifende Sätze, wieso es schlau wäre einen Antifluch-Trank der Alraune mit sich rumzuschleppen." Adley umarmte Jill einmal kurz.

„Mensch danke. Du bist meine Lebensretterin!", grinsend schwang er kurz seinen Zauberstab und die letzten Absätze verschwanden von seinem Pergament. Dass Jill dabei eine leichte Färbung der Wangen bekommen hatte, bekam Adley nicht mit. Sie setzte sich wieder an ihren Platz und kritzelte ein paar letzte Sätze unter ihren Aufsatz, bevor sie die Tinte trocknen ließ und das Pergament dann zusammenrollte. Während Adley noch an seinem Aufsatz saß, kramte Jill ihre Aufzeichnungen zu Verwandlung hervor und begann, an der kleinen Schachtel zu üben, die vor ihr lag. Sie hatten die Aufgabe bekommen die Schachtel in einen kleinen Käfer zu verwandeln. Nach etlichen Misserfolgen schaffte sie es dann endlich, dass aus der Schachtel ein Kopf und kleine Beinchen ragten. Allerdings dauerte es fast eine weitere Viertelstunde, bis sie das arme Geschöpf wieder erlöst hatte.

„Du kannst Zauberstränke nicht wirklich und ich versage total in Verwandlung. Vielleicht sollten wir die Hausaufgaben tauschen. Du machst alles für Verwandlung und ich für Zaubertränke", schlug Jill vor, während sie genervt ihre, inzwischen wieder normale, Schachtel anstarrte. Kichern rollte Adley gerade seinen Aufsatz zusammen und setzte seine Lehrer-Miene auf, mit der er sich eigentlich größtenteil über Professor Aiden lustig machte.

„Aber, aber. Meine liebe Jill, das nennt man Betrug. Außerdem lernen wir dadurch doch nichts und bekommen in den Prüfungen nur noch mehr Probleme." Jill zog eine Augenbraue nach oben und musterte Adley besorgt.

„Hast du Fieber oder warum redest du so... als hättest du einen Plan?" Adley kicherte nur und schlug Jill mit seinem Aufsatz kurz auf den Kopf. „Das liegt daran, dass ich Ahnung und einen Plan habe. Ich will das Schuljahr schaffen und schummeln gehört nicht dazu." Bevor Jill nachdenken konnte, rutschte ihr eine Überlegung hinaus.

„Aber du bist ein Malfoy. Betrügen liegt in deinem Blut!" Es war als wäre der russische Winter spontan über Hogwarts hergezogen, eine solche Kälte breitete sich zwischen den beiden aus.

Definitiv nicht Harry Potter! (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt