4. Kapitel

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Ein lauter Klingelton ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Es war mein Wecker. Ich versuchte ihn auszumachen und wollte draufdrücken aber er ging nicht aus. Ich drehte mich einmal und erschrak. Neben mir lag Basti. Ich bin mit einem lauten Knall aus dem Bett geflogen. Als ich wieder zur Besinnung kam fiel mir ein das er ja bei mir schlafen wollte. Stimmt. Boar, ich Dummkopf. Er wachte jedenfalls auf, machte meinen Wecker aus und sah zu mir runter auf den Boden und musste sich sichtlich das Lachen verkneifen. "Dir auch einen Guten Morgen." sagte ich lachend zu ihm. "Ebenso." und er musste einfach anfangen zu lachen bis ich dann mit einstieg und wir den totalen Lachflash hatten. Als wir uns wieder beruhigt hatten standen wir beide auf und zogen uns an. Da wir beide gestern Abend die Boxershorts frisch angezogen haben war das kein Problem. Wir gingen beide runter und begrüßten unsere Eltern. Mein Dad kam auf mich zu und sagte: "Jason, ihr beide werdet zusammen zur Schule fahren logisch und ich beauftrage dich hiermit Basti unter die Arme zu greifen, damit er sich besser zurecht findet in der Schule. Er wird in deine Klasse gehen und somit wird das kein Problem darstellen." Ich sagte nur: "Ok, werde ich machen." Innerlich dachte ich mir 'Ich kann mich so schon kaum in seiner Gegenwart konzentrieren. Wie wird das dann erst in der Schule ?' Ich weiß echt nicht was zurzeit mit mir los ist. Jedenfalls aßen wir alle gemeinsam Frühstück. Danach ging ich hoch ins Bad um mich fertig zu machen. Als wir beide dann fertig waren machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. "Hast du schon eine Fahrkarte oder müssen wir noch eine holen ?" fragte ich ihn. "Ich habe schon eine Fahrkarte, alles schon geregelt." Er lächelte mich an, worauf ich etwas rot wurde. Das ist doch nicht mehr normal. Als wir am Bahnhof ankamen, kam auch schon die Bahn. Als wir an der Schule waren, wurde er immer zurückhaltender. Ich legte meinen Arm auf seine Schultern und sah ihn an. "Hey, keine Sorge. Die sind alle voll nett." munterte ich ihn auf. Er sah mich lächelnd an, atmete noch einmal tief durch und wurde viel selbstsicherer. Ich ging mit ihm ins Sekretariat, wo uns auch schon der Schulleiter, Herr Schwarz, erwartete. Er übergab Basti den Stundenplan und erklärte ihm, dass seine Bücher in seinem Spind liegen. Er hatte seinen direkt neben meinen. Er bekam noch seine Kombinationszahl gesagt und gemeinsam gingen wir dann zu seinem und meinem Spind und holten die Bücher. Danach ging wir zusammen zu unserem Zimmer. Kurz davor stoppte er. Ich schaute ihn an und sah ihn nochmal tief ein und ausatmen. "Na dann wollen wir mal." sagte er. Ich klopfte an die Tür, da der Unterricht bereit begonnen hat. Es kam ein 'Herein' und ich öffnete die Tür. Natürlich schauten uns alle an, aber besonders schauten sie Basti an. "Ah, unser neuer Schüler ist da. Komm doch bitte nach vorn und stell dich doch bitte vor." sagte unser Klassenlehrer, Herr Schmitzke. Ich setzte mich währenddessen schonmal auf meinen Platz während er anfing zu reden. "Mein Name ist Basti. Ich bin 17 Jahre alt und komme aus Magdeburg und bin vor paar Tagen mit meiner Mom nach Gohlis gezogen." 'So schüchtern war er dann doch nicht.' dachte ich mir. Er setzte sich neben mich, weil er mir zurzeit am meisten vertraut und neben mir ein Platz frei war. Als er sich hinsetzte stubste er mich leicht von der Seite an und fragte mich: "Was haben wir jetzt überhaupt für ein Fach ?" und grinste leicht. "Wir haben jetzt zwei Stunden Biologie dann eine Stunde Musik und dann noch eine Stunde Englisch." Sichtlich erleichtert das der Schultag heute nicht so lang ist und konzentrierten uns auf den Unterricht. ....... Als es dann endlich zum Ende klingelte packten wir alle Sachen zusammen und machten uns zügig auf den Weg zur Bahn die dann auch nach wenigen Minute kam. Als wir dann endlich zuhause waren machte ich die Tür auf und rief in die Wohnung: "Wir sind wieder da." Keine Antwort ? Ich guckte in jedes Zimmer. Ich ging wieder zu Basti und sagte zu ihm: "Soll ich dir mal was sagen ?" Er sah mich fragend an. "Wir haben STURMFREI !!!!" Wir klatschten ein und setzten uns zusammen auf die Couch und machten den Fernseher an, als er dann auf einmal sagte: "Wir haben sturmfrei und ziehen uns Hartz IV-TV rein." und mussten heftig anfangen zu lachen. Als wir uns dann gefangen hatten sah ich ihn an und sagte: "Sieht wohl so aus." Er wurde schon rot und wir mussten einfach wieder anfangen zu lachen. Ich konnte mich nicht mehr halten und fiel zu Boden, zu meinem "Glück" Basti auch gleich hinterher. Wir wurden still und sahen uns in die Augen. Peinlich berührt sah er weg und half mir hoch. Wir setzten uns auf die Couch, legten eine Decke über uns beide und schauten weiter RTL. Nur Rotz kam dort. Nach einer Weile der Ruhe fragte mich Basti auf einmal: "Bist du eigentlich schwul ?" Sichtlich geschockt über diese Frage sah ich zu ihm und guckte ihn mit großen Augen an. Er sah mich beschämt an im Sinne von 'Sorry, war nur eine Frage.' Ich fing mich nach kurzer Zeit wieder und antwortete ihm wahrheitsgemäß: "Ja bin ich. War bloß gerade ein bisschen geschockt, weil es so plötzlich kam." Er sah mich verwundert an. "Wow. Das du das einfach so raushaust." "Ist doch nichts weiter dabei. Es ist doch mein Leben und nicht das eines Anderen." Er sah mich an und überlegte. "Du hast recht. Es wird Zeit das ich mein Geheimnis auch jemandem anvertraue." Ich war neugierig und ein bisschen geschockt zu gleich. Bin ich der Erste der sein Geheimnis erfährt ? Er atmete tief durch und erzählte mir sein Geheimnis. "Ich bin genauso wie du." "Wie meinst du das ?" Er fuhr fort. "Ich bin schwul." ...



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