Die Angst vor der Non-Existenz

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Es passierte zum ersten mal, als sie mit Tatze spazieren gewesen war. Begonnen hat es mit einem leichten Kribbeln in ihrer rechten Hand. Zuerst glaubte sie noch daran, dass ihre Hand nur eingeschlafen wäre. Doch dann durchzuckte ein riesiger Schmerz ihre Hand. Von diesem so überwältigt, fiel Dawn auf ihre Knie.
Leuchtend blaue Blitze zieren ihre helle Haut. Ihr Gesicht wird erstrahlt von dieser unbekannten Substanz. So etwas ist ihr noch nie passiert. Das liegt nun schon zwei Jahre zurück.
Dieses mal sonnte sie sich jedoch nicht im glücklichen Schicksal, allein mit Tatze zu sein. Nein, dieses mal ist sie umgeben von einer kleinen Gruppe von Menschen. Argwöhnisch beäugt Dipper vom Türrahmen her Dawn. Diese versucht angestrengt ihre Hand hinter der Kasse zu verstecken. Der Schmerz treibt ihr die Tränen in die Augen.
Damals wusste Dawn nicht, was dieser Schmerz und das merkwürdige Leuchten zu bedeuten hatte, heute weiß sie es umso besser. Ihr Körper fängt langsam an sich aufzulösen. Die Magie hebt sich auf.
Wenn sie nicht gleich hier raus kam, würde noch etwas schlimmes passieren. Sie würde alles verlieren, was sie sich so mühevoll in den letzten Jahren aufgebaut hat.
"Dawn ist alles in Ordnung?"
Sie würde so gerne auf Wendys Frage antworten. Den Anschein erwecken, dass alles gut ist. Doch sie kann nichts anderes tun, als krampfhaft die Tränen zu unterdrücken.
"Dawn?"
Ein atemloses 'Geh weg' begleitet von würgenden Geräusche ist die einzige Antwort, wozu Dawn im Stande ist. Die Schmerzen werden von Sekunde zu Sekunde mächtiger. Sie wird heute nicht in Ohnmacht fallen. Dawn muss es nur hier raus schaffen ohne gesehen zu werden.
"Ich muss nur kurz ... frische Luft ... ... Entschuldigung."
Ihre Hand fest auf ihren Bauch gepresst, flüchtet sie aus der Shack in den Wald. Sie rutscht den Baumstamm hinab. Die Tränen haben nun ihre Augen in ein wundes rot verwandelt. Unaufhörlich schluchtz sie vor sich hin.
Man konnte nicht von Angst sprechen. Dawn hat regelmäßig Panik, welcher sich in ihr Herz festsetzt und fest zu drückt.
Sie wollte all das nicht verlieren. Wendy, Thompson, Tatze, ihre Hütte. Das gleichmäßige aus- und einatmen. Die Tränen, die ihre Wangen hinab fließen. Am Wochenende von der nassen Schnauze von Tatze geweckt werden. Das Kribbeln im Bauch, wenn man genau weiß, dass ein Tag nur gut werden kann.
Dawn wollte nicht wieder als Traumdämon durch die Gedankenwelt geistern. Sie hasste dieses Leben, wenn man das überhaupt ein Leben nennen kann.
"Dawn?"
Schnell wischt sie sich über ihr tränenüberströmtes Gesicht. Das Leuchten war verschwunden. Sie blickt hinauf in das Gesicht von Mabel. Heute trägt sie einen rosafarbenen Pullover mit einer grünen Selleriestange. Unwillkürlich muss Dawn deswegen lächeln.
"Was ist denn los?"
"Das ist echt kompliziert, Mabel."
Mabel klatscht in die Hände und setzt sich im Schneidersitz Dawn gegenüber.
"Kompliziert ist mein zweiter Vorname. Komm erzähl Doktor Mabel von deinen Problemen."
Lachend wischt sich Dawn wieder übers Gesicht. Mabel zieht ein Taschentuch hervor und reicht sie ihr.
"Ich kann nicht", murmelt Dawn leise vor sich hin.
"Kannst du nicht oder willst du nicht?"
Sie will, sie will wirklich darüber reden. Sich jemand anvertrauen. Die ganze Wahrheit erzählen.
Sie blickt Mabel in ihre unschuldigen Augen.
Warum nicht? Warum sollte sie nicht alle ihre Prinzipien über Bord werfen? Eine Verbündete an seiner Seite zu haben. Doch sollte sie Mabel da mit rein ziehen? Die junge, unschuldige Mabel.
Man sollte nie ein Kind unterschätzen. Die Unschuldigen sind meist auch die Mutigsten.
Überrascht blickt Dawn auf. Woher kam denn dieser Satz nun? Dawn blickt zu Mabel. Die zwölfjährige hatte anscheinend nichts gehört.
"Okay Mabel, du musst mir jetzt genau zu hören. Du darfst aber niemanden davon erzählen. Versprichst du mir das?"
Wild nickend beugt sich Mabel leicht nach vorne. Also gut. Zeit für die Wahrheit.
Kichernd und gackernd laufen die beide Mädels auf die Shack zu. Dipper und Wendy schauen vorsichtig aus dem Türrahmen."Weißt du, ich hasse die Farbe pink. Ich meine ehrlich hassen."

Empört boxt Mabel Dawn in ihre Seite, ehe sie lachend meint: "Wuuaaas? Pink ist doch die schönste Farbe der Welt. Vor allem mit eine Menge Glitzer."
Geekelt blickt Dawn zu Mabel.
"Lass mich raten, du magst Glitzer nicht?"
Mabel hüpft um die neunzehnjährige herum.
„Du kannst wohl Gedanken lesen."
„Eins meiner vielen Talente."
Immer noch lachen treten sie in die Shack und von Dawns Ausbruch ist nur noch die verwirrten Gesichter von Dipper und Wendy zu sehen.
"Hey Leute", meint Dawn und winkt den beiden zu.
Diese werfen sich einen kurzen Blick zu, bevor sie Dawn mit Fragen bombardieren.
"Was ging denn da gerade ab?"
"Warum bist du abgehauen?"
"Hast du geweint?"
"

Habe ich was falsches gesagt?"
"Hast du wieder deine besondere Tage im Monat?"
Mit einem Grinsen winkt sie die Fragen ab. Sie benimmt sich so als wäre nichts geschehen.
"Mabel kannst du uns das erklären?"
"Geheimnisse zwischen zwei Mädchen. Komm mit Dawn, ich will dir meine Sammlung von Stickers zeigen."
Für ihr Alter und ihre Größe hat Mabel einen verdammt festen Griff. Stolpernd folgt sie ihr nach oben. Na ob das Mr. Pines gefallen würde?
"Keine Sorge, Gronkel Stan hat schon wieder eine neue Touristengruppe. Es wird ihm überhaupt nicht auffallen, dass du weg bist."
Dawn ist verrückt nach Mabels Art. Sie würde mal ein sehr beliebtes und berühmtes Mädchen werden. Und das weiß Dawn, auch ohne in die Zukunft sehen zu müssen.
Im Zimmer der Zwillinge angekommen, setzt sich Dawn auf Mabels Bett. Ihr Hausschwein schnüffelt an ihrem Handgelenk und schaut Dawn mit seinen schwarzen Knopfaugen an. Sie streichelt ihm vorsichtig über den Kopf.
"Du willst mir doch nicht wirklich deine Stickerssammlung zeigen?"
Mabel schaut Dawn mit ihren großen Augen an. In ihrer Hand hält sie ein in dunkelrotes Leder gebundenes Buch. Die Besonderheit daran ist die goldene sechsfingrige Hand mit einer Drei drauf.
"Was ist das?"
Dawn nimmt Mabel das Buch aus der Hand und blättert darin rum. Diese beobachtet sie gespannt.
"Dieses Tagebuch hat Dipper gefunden. Darin sind alle Geheimnisse von Gravity Falls nieder geschrieben. Einige davon haben wir sogar selbst gelöst. Man war das ein spannender Sommer."
Mabel versinkt schon in die Erinnerungen der vergangenen Wochen. Pausenlos erzählt sie von Zwergen, Zombies und wie sie die Lieben ihres Lebens getroffen haben.
Dawn hört ihr nur auf einem Ohr zu, denn der größteil ihrer Aufmerksamkeit liegt auf den Seiten dieses Buches. Die meisten dieser Wesen kennt Dawn selbst, mit einigen hat sie auch schon Bekanntschaft gemacht. Sie wühlt in ihren Gedanken, ob sie in ihrer Zeit in der Gedankenwelt etwas über den Autor des Buches gehört hatte. Doch nichts. Keine Fitzelchen ihrer Gedanken kann sich daran erinnern. Vielleicht gehört dies auch zu den Geheimnissen, die ihr Vater vor ihr geheim halten wollte.
"18. Juni,
Kaum zu glauben, dass ich nun schon seit sechs Jahren die sonderbaren und wundersamen Geheimnisse von Gravity Falls, Oregon erforsche.
In all meinen Reisen habe ich niemals so viele kuriose Sachen beobachten können! Gravity Falls ist in der Tat eine geographische Anomalie."
Leise murmeln liest Dawn die erste Seite im Tagebuch. Sechs Jahre sind eine verdammt lange Zeit. So viel Zeit hat er gebraucht, um die Geheimnisse der Zwerge aufzudecken? Ein leichtes Grinsen zuckt um Dawns Mundwinkel. Sie selbst war gerade mal drei Minuten in Gravity Falls, als ihr ein Zwerg über die Füße gestolpert ist. Es war Winter.
"Wenn du das schon interessant fandest, dann höre mir mal gut zu. Das ist der Hammer. Der Autor der Tagebücher ist ..."
Mabel lässt eine gekünstelte Pause, die Dawn die Spannung in den Knochen jagt.
"... unser Gronkel Ford! Ist das nicht der Oberhammer?"
Scherben zerspringen. In den tiefsten Winkeln ihren Bewusstseins schreit eine kleine Stimme sie an. Ford, der Zwillingsbruder von Stan Pines, ist der Autor dieses Buches. Etwas in ihr brüllt sie an, dass sie es eigentlich wusste und sie sich verdammt nochmal daran erinnern sollte.
"Alles in Ordnung?"
Mabel schaut sie wieder besorgt an. Dawn sollte endlich aufhören ihr Sorgen zu bereiten. Lächelnd wuschelt Dawn über ihr braunes Haar.
"Natürlich, Mabel. Das ist echt krass."

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Hallöchen liebe Freunde der Mysterie,
Ich weiß jetzt den Grund meiner Schreibblockade, die Zitate. Deshalb versuche ich es jetzt ohne diese Zitate.
Das nächste Kapitel wird auf einer Folge nach Dungeons, Dungeons und noch mehr Dungeons aufbauen.
Viel Spaß

[Abgebrochen] Dawn Krypto und das Geheimnis des AutorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt