Kapitel 5

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Ich schlug die Beine übereinander, zog meinen Notizblock raus und konzentrierte mich. Zumindestens versuchte ich das, doch die hässliche Kuh mit der Brille starrte mich an. "Brillenschlange!", schoss es mir durch den Kopf. Brillenschlange, das passte. Ich beschloss, mich nach dem Unterricht an ihr zu rächen.
Als der Unterricht beendet war, stellte ich mich also vor ihren Platz.
"Hallo." Doofe Kuh. Die reagierte einfach nicht! "Ich rede mit dir!"
Okay, wenn sie es so nicht verstand dann eben auf die harte Tour! "Du hast eine Spinne auf deinem Rucksack!" Mein Plan ging perfekt auf. Sie wurde total hysterisch und schrie. Ich lachte kalt. Lektion eins gelernt. Eine zu Bahlenberg lässt man nicht warten. Mittlerweile lachte die ganze Klasse. Brillenschlange musterte mich sauer und sagte etwas in die Richtung: "Das wirst du noch bereuen." Bezweifle ich stark. Der Gesichtsausdruck war zu perfekt gewesen. Sie drehte sich um und ging in Richtung Besenkammer. Ich folgte ihr und sie ging tatsächlich in die Besenkammer. Wahrscheinlich ihre Mutter besuchen. Ich stellte mich also an die Tür umd lauschte. Okay. Sie wollte mich also los werden. Gut, ich will auch Krieg. Mal schauen, wer zuerst den Schwanz einzieht. Jonas und Carlotta waren ihr bestimmt keine großen Hilfen. Die hatten nur Augen für einander. Ich beschloss, meine beste Freundin Viveeca anzurufen. Vive hob schon nach dem ersten Klingeln ab. Ich war froh, ihre Stimme zu hören und sagte: "Hi Vive, wollte mal hören, wie es dir geht. Mir geht es gerade nicht so gut. Wir haben so ein Mädchen in der Klasse und die ist ganz fies zu mir. Noch eine fiese Aktion von ihr und ich bekomme einen Burn Out, wenn sie sich was richtig fieses einfallen lässt, muss ich vielleicht sogar die Schule wechseln. Ich halte das nicht aus, Vive. Oh, du musst Schluss machen? Schade. Ich ruf dich später nochmal an. Hab dich lieb!" Ich schrieb ihr noch per SMS, dass der Anruf ein Fake war. Dann löschte ich die Nachricht von meinem Handy. Vive konnte sie jetzt lesen, doch niemand konnte sehen, was ich Vive geschrieben hatte. Auch nicht die Brillenschlange, die meinen Monolog belauscht hatte. Ich hatte den Schatten ihrer Füße unter der Tür durch gesehen. Jetzt ging der Krieg los.

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