"Ich habe nicht mit dir geredet!" Ein Auto fuhr an uns vorbei. Ich klopfte auf die Motorhaube, der Wagen hielt an und ein Mann, mittlerem Alter sah mich entzückt an. "Kann ich dich mitnehmen, Süße?", fragte er. Der Motorradfahrer brumte mit seinem Motorrad auf, sodass der Mann augenblicklich weiterfuhr. "Was sollte das?" "Der Typ? Der hätte dich vergewaltigt, mehr nicht." Er fuhr mit seinem Motorrad Kreise um mich herum. "Nimm mich mit.", sprach ich leise. Er hielt an. "Sagtest du etwas?" "Nimm mich mit.", sagte ich lauter. Er rückte weiter nach Vorne. Ich setzte mich hinter ihn und umklammerte seine Lederjacke. "Mhm... Warte. So kann ich nicht fahren. Halt dich nicht an der Jacke fest." Er zog seine Jacke weg und ich hielt mich an seinem blanken Sixpack fest. "Was ist? Du bist es nicht gewöhnt ein Sixpack zusehen, oder?" "Was soll das heißen?", wollte ich wissen. "Das soll heißen, dass du besseres verdient hast, als diesen Logan." "Ach ja? Logan ist ein Kumpel. Nicht mein fester Freund." "Gut zu wissen." "Ich werde dich anzeigen. Wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung." "Das werden wir dann sehen." "Was soll das?" "Nun ja. Ich glaube, dass du bis vor Gericht vernarrt in mich sein wirst, Prinzessin." "Fährst du los oder muss ich doch gehen?" Er lachte und fuhr los.
Bei mir Zuhause traf ich auf eine total aufgedrehte Version, der sonst so ruhigen Kim. "Emily, Liebes! Weißt du wer das war?" "Nein und ich habe auch keine Lust ihm nochmals zubegegnen.", zischte ich.
"Das war HO
(Der Name wird H-O, die Buchstaben wie im Englischen ausgesprochen)! Er ist der Ganganführer von den Blood Angels. Sie fahren jeden Freitag illegale Straßenrennen mit ihren Motorrädern! Er ist der heißeste Typ, der hier je gesehen wurde." "Oh Kim, gehst du bitte nach Hause? Nach diesem Reinfall will ich nur noch eins: Schlafen!" Ich drückte sie die Tür raus und schloss sie zu. Im Bad sah ich in den Spiegel. Mein Kleid: zerissen.
Meine Frisur: zerstört.
Mein Makeup: Verwischt.
Alles in einem sah ich aus wie ein Zombie. Morgen war Samstag, also konnte ich mich ausruhen. Nach diesen Abend konnte man einfach nichts tun außer duschen und schlafen. Hunger hatte ich keinen, obwohl HO und seine Gang vor dem Essen aufgetaucht waren. Wahrscheinlich war ich viel zu aufgewühlt. Ich stand immer noch vor dem Spiegel und musterte mich genau. Meine langen schwarzen Haare, welche eigentlich in einer Hochsteckfrisur waren, hingen auf meinen Schultern. In meinem Gesicht konnte man nicht unterscheiden, was Dreck oder was Makeup war. Ich beschloss duschen zugehen, obwohl ich keine Lust darauf hatte. Mein Kleid konnte ich wegschmeißen, was ich auch tat. Ich stellte mich unter die Dusche. Das Wasser war wärmer, als das im Pool, aber dennoch nicht zu warm. Meine Haare wusch ich mit. Sie gingen mir bis zur Mitte meines Rückens. Nachdem duschen föhnte ich mir mein langes, glattes Haar trocken und legte mich danach ins Bett.Er sah mich mit seinen dunkelbrauen Augen an. Seine Haare waren gegelt. Auch wenn er meinen Geburtstag ruiniert hatte, hatte er etwas nettes. Seine schwarze Lederjacke trug er wie kein anderer. Bei ihm sag es lässig, aber doch ernst zugleich aus.
Nassgeschwitzt wachte ich auf. Was träumte ich da bloß? Ja, er sieht gut aus. Aber er hat deinen Kumpel fast umgebracht und deinen Geburtstag zerstört, dachte ich. Müde sah ich auf meinen Wecker. 5:56Uhr. Nochmal einschlafen brachte mir nichts. Meine Eltern würden um sieben Uhr wieder hier sein und mich wecken. Warum also nicht direkt wach bleiben? Mein Handy klingelte. Welcher Sonderling ruft morgens um sechs Uhr bei mir an?
Mein Handy lag auf meiner Kommode. ,,Wer ist da?", fragte ich in den Hörer. ,,Hier ist HO. Ähm.. Ich bin..." ,,Ich weiß wer du bist. Was willst du?" ,,Mich entschuldigen, dass ich deinen Kumpel fast getötet hätte." ,,Warum sagst du mir das nicht persönlich?" Aus dem Hörer kam nichts mehr. ,,HO? Hallo?" Hinter mir hörte ich ein Geräusch. An meiner Fensterscheibe klopfte etwas. ,,HO!", rief ich, machte das Fenster auf und zog ihn rein. ,,Du bist so krank. Woher wusstest du, dass ich wach bin?" ,,Ich stand die ganze Nacht vor deinem Fenster. Es tut mir Leid was passiert ist. Das mit Logan war übertrieben." ,,Das war es, ja." ,,Kannst du es vergessen und wir fangen nochmal neu an?" ,,Was ist aus dem Badboy geworden, der mich in den eiskalten Pool geworfen hat?" "Der ist zurzeit weg. Wirklich, Prinzessin, bitte verzeih mir." ,,Du kennst nicht mal meinen Namen!" HO kam näher an mich heran. ,,Ich weiß ihn, aber du bist für mich eine Prinzessin.", hauchte er in mein Ohr. Ich musste Lachen. Seine dunkle Stimme war angenehm und sein Atem auf meinem Hals war noch viel angenehmer. ,,Eine Chance." "Danke!", rief er. "Willst du dieses Mal vielleicht die Tür nehmen?", fragte ich ihn. "Emily! Wir sind wieder da!", schrie meine Mutter durch da Haus. ,,Ich komme gleich!" "Ich kann doch trotzdem durch die Tür, oder?" "Meine Mum wir dich töten, bevor du etwas sagst. Aber du hast die Wahl. Durchs Fenster oder Bekanntschaft mit der Hölle." Er grinste. Schlussendlich nahm er die Variante mit dem Fenster."Wie war dein Geburtstag?", wollte meine Mum sofort wissen, nachdem wir uns begrüßt hatten. "Normal. Naja. Anfangs. Dann fuhr Logan mich nach Hause. Ich wollte nicht, ein Junge hat mich verteidigt und Logan hat etwas geblutet. Aber Mum, bitte frag nicht mehr. Ich will jetzt einfach etwas essen." Ihr klaplte die Kinnlade runter. ,,Emily Katarina Ophelia! Bleib sofort stehen." "Was ist denn?" "Entschuldige dich für dein Verhalten!" "Entschuldige du dich lieber für 'Ophelia'. Außerdem habe ich nichts falsches gesagt, außer das ich etwas essen möchte und du mich kurz in Ruhe lassen sollst, da ich nicht viel geschlafen habe." "Du lügst. Logans Eltern haben mich in der Nacht angerufen. Ein Motorradfahrer soll ihn fast zu Tode geprügelt haben! Warum verteidigst du ihn?" "Weil er mich nicht anschreit und weil er nicht meint, dass ich für alles einen Bodyguard brauche! Ich hätte auch ohne Logan feiern können und dann wäre nichts passiert, denn er hat diese Gang angeheuert, damit er in meinen Augen aussieht wie ein Held, wenn er alles regelt! Logan ist nicht so, wie du ihn kennst! Und jetzt lass mich essen!", zischte ich.
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Bad Boy?
Teen FictionIch war immer das süße kleine Mädchen meiner Eltern. Bis zu mein 17. Geburtstag. Bis ich diesen Jungen kennenlernte.