Kapitel 3 - Rettungsaktion

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Besorgt blickte er zum Himmel. Dicke Wolken hatten sich gebildet und es sah aus, als ob es jeden Moment anfangen würde zu regnen. Wind kam auf und es wurde immer stürmischer. Das Wetter hier auf der Insel war aber auch einfach unberechenbar! Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum Pthekla überreagiert hatte. Sie war anfällig für Wetterumschwünge. Nun, erst einmal würde er sie finden müssen. In der Nähe des Wassergeheges würde sie sich wohl aufhalten, vermutete er. Der Weg dorthin war zum Glück nicht weit.

Okay, er erreichte das Gehege. Dort unten stand Nefarian ruhig im Wasser. Er schien zufrieden und ruhig zu sein. Aber wo war der Flugsaurier? Basti dirigierte den Vogel ein Stück weit raus aufs offene Meer und blickte sich um. Nichts zu sehen. Die Wolken verdichteten sich und es wurde immer düsterer. So ein Mist aber auch! Legolas war zwar stark und flugerprobt, aber er musste schon ganz schön gegen den Wind ankämpfen, der hier oben in dieser Höhe herrschte. Er kam vom Land her, sodaß sie immer weiter hinaus getrieben wurden aufs Meer, wenn er sich nicht sehr anstrengte.

Wo verdammt noch mal war Pthekla? Ist sie auch raus getrieben worden auf den offenen Ozean? Die ersten Regentropfen fielen schon vom Himmel. Basti begann zu frieren. Er hatte in der Eile vergessen, sein T-Shirt wieder anzuziehen vorhin. Es wurde dunkel und neblig, wie immer wenn es hier regnete. Er drängte den Vogel, wieder zurück Richtung Land zu fliegen. Er musste den Strand absuchen. Ausgehend vom Wassergehege wandte er sich nach links. Wo war sie nur? In der Luft konnte er sie nirgends entdecken. War sie gelandet? So langsam machte er sich wirklich Sorgen und die Sicht wurde immer schlechter.

Er hoffte inständig, daß dem Vogel nichts passiert war. Es hatte Stunden gedauert, bis sie sein Vertrauen gewonnen hatten und er erlaubte, daß sie auf ihm fliegen durften. Leider war Pthekla recht impulsiv manchmal - und wechselhaft launisch. Immer weiter suchte er den Stand ab. Nichts. Vielleicht flog er ja in die falsche Richtung? Okay - noch bis zu der Bucht dahinten und wenn da nichts zu finden war, dann würde er umdrehen. Er flog darüber hinweg und sah am Rande der Bucht ein Getümmel von mehreren Trikes, die wild umher rannten und kämpften. Was war denn da los? Wieso waren die Tiere so wild? Dann bemerkte er, daß mitten in dem Getümmel noch ein anderer Saurier saß. Pthekla!! Was machte sie da? Und wieso gingen die Trikes auf sie los? Die sind doch normalerweise ganz friedlich?

Er flog auf den Haufen zu und ließ Legolas angreifen. Die Trikes waren überhaupt kein Problem für ihn. Innerhalb von Sekunden waren sie ausgeschaltet. Er landete in der Nähe von dem Pteranodon und ließ den Vogel ausruhen und fressen. Pthekla war schwer verletzt und schnappte nach ihm, als er sich ihr näherte. Anscheinend war sie extrem verängstigt und erkannte ihn erst gar nicht. Langsam ging er zu ihr hin und sprach beruhigende Worte zu ihr. Anscheinend half das, denn sie senkte bald den Kopf und ließ sich von ihm den Hals streicheln. Zumindest dort hatte sie keine Verletzungen.

Der Regen und der Sturm wurden immer schlimmer. Sie mussten eigentlich nach Hause - so schnell wie es nur ging, aber Basti war sich nicht sicher, ob Pthekla überhaupt in der Lage war, den langen Weg zurückzulegen. Aber es half alles nicht, er musste es versuchen. Er stieg wieder auf Legolas' Sattel und gab dem Flugsaurier das Zeichen, das er ihm folgen sollte. Dann flog er einige Meter hoch in die Luft, drehte sich um, sah daß er auch aufstieg und flog weiter. Ein beschwerlicher Rückflug würde das werden, das war mal sicher.

Sie flogen sehr langsam und er blickte sich immer wieder nach Pthekla um, ob sie noch folgen konnte. Sie mühte sich ab und kämpfte mit aller Kraft gegen den Wind an. Plötzlich erfasste sie eine besonders starke Windböe und schleuderte sie herum. Sie stürzte Richtung Boden. Basti machte sofort eine Kehrtwendung. Sie durfte doch nicht jetzt so kurz vor dem Ziel aufgeben!

Zum Glück konnte sie den Fall irgendwie abbremsen und landete unsanft am Strand - völlig außer Atem und ohne Ausdauer. Basti sah gerade noch aus dem Augenwinkel den Carnosaurus angerannt kommen, der sich sogleich auf den wehrlosen Flugsaurier stürzen wollte. Die verletzten Tiere waren immer die leichteste Beute. Doch Legolas war bereit, seine Gefährtin der Lüfte zu verteidigen. Drei starke Angriffe mit dem kräftigen Schnabel, und der Angreifer war Geschichte!

Basti stieg ab und lief zu Pthekla hin. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Er spürte, wie sie aufgeben wollte. Doch das konnte er nicht zulassen! Dafür empfand er zuviel für das treue Tier. Er legte seine Arme um ihren Hals und drückte gefühlvoll zu. Seine ganze Kraft versuchte er, dem Vogel zu übermitteln und sie zu bewegen, doch noch weiterzufliegen. Es dauerte eine ganze Weile aber sie schien sich wieder zu beruhigen. Gut - also konnte sie es nochmal versuchen. Er trat zurück, nickte ihr nocheinmal aufmunternd zu, ging zu Legolas und flog los. Diesmal aber nur ein paar Meter über dem Strand. Dort war der Wind nicht ganz so stark weil er ein wenig von den Bäumen abgehalten wurde.

Nur noch zweihundert Meter - das mussten sie einfach schaffen! Der Sturm hatte wohl schon seinen Höhepunkt erreicht. Basti konnte kaum noch was erkennen durch den Regen. Langsam näherten sie sich dem Wassergehege der Dinos. Da vorne konnte er schon die Leuchtfackel erkennen, die er am Ufer aufgestellt hatte. Mit letzten Kräften schleppte Ptekla sich über die Mauer des Geheges, segelte zum Strand und ließ sich erschöpft auf den Sand fallen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 04, 2015 ⏰

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