Zuhause schließt Mum die Haustür auf . Ich weiß , dass er jetzt entgültig weg ist. Unter der Erde. Ich finde es nicht schön , wenn Menschen unter der Erde begraben werden . Es hat so etwas entgültiges. Ich tröste mich , indem ich denke, dort oben geht es ihm gut. Aber es hilft nichts. Ich denke immer noch, dass es ihm bei mir hier am leben am besten ginge. Ich gehe hoch in mein Zimmer. Meine Mutter sagt nichts. Oben ziehe ich mein Kleid aus und seinen Pullover an. Er ist warm und schön und riecht nach ihm . Wie Manuel früher. Verdammt ich liebe ihn . Ich vermisse ihn. Ich lege mich auf mein Bett und dann passiert es. Ich weine ein letztes Mal um ihn.
Als ich am nächsten morgen aufwache sehe ich alles schärfer. Über Nacht ist etwas in mir gewachsen. Ein Wunsch. Ich will ihn nicht vergessen, ich darf ihn nicht vergessen. Aber ich will ein neues Leben anfangen. Dazu gehört, mich nicht ständig an ihn zu erinnern. Da ich meinen Kopf schlecht ausschalten kann , fange ich mit materiellen Dingen an. Ich gehe auf den großen weißen Kleiderschrank zu, öffne ihn und stelle fest , dass mich alles ihn erinnert. Ich gehe Regal für Regal nach unten und dann habe ich kaum noch Sachen in meinem Kleiderschrank. Oh gott. Ich gehe nach unten. Meine Mum sitzt am Küchentisch. Sie weint. Natürlich. Auch sie lässt all das nicht kalt. Ich starre auf das Holz des Tisches und weiß nicht , was ich tun soll. Das Holz dieses Tisches hat so viele Kerben. Ich weiß nicht wie oft ich als Kind mit meinem Besteck geklappert hab und wie oft es mir aus der Hand gefallen ist , während meine Mutter gekocht hat. In der schönen Küche mit den dunklen Arbeitsflächen und den Holzhängeschränken.
Ich gehe zu ihr und umarme sie. Sie weint noch mehr. Beinahe hätte ich auch wieder angefangen. Beinahe. ,, Mein Engel " flüstert sie. ,, Sie ziehen weg". Ich muss nicht fragen wer sie sind. Seine Familie zieht weg. ,, Ich frage mich, ob wir auch wegziehen sollten, alles hinter uns lassen. Ein neues Kapitel beginnen." Meine Mum sieht mich fragend an. ,, Ich denke, dass sollten wir. " sage ich.Die nächsten Tage sind stressig . Ashtons Familie und meine Mutter und ich werden in die selbe Stadt ziehen . Ich bin froh , dass wir wegziehen. Die Leute aus meiner Klasse sind noch nie richtig meine Freunde gewesen. Sie werden mich nicht vermissen und ich sie nicht. Ich packe alles wie in Trance ein, auch einige Sachen von ihm. Aber in einen eigenen Karton. Mit einem roten Stift schreibe ich Manuel auf den Karton. Für Zeiten in denen ich mich erinnern will, dann stelle ich auch diesen Karton zu den übrigen. Mum hat mir nicht verraten wie unser neues Haus aussieht. Sie hat nur gesagt, dass es fast direkt neben dem von Ash ist.Dass ist gut. Ich will es auch gar nicht wissen. Dieses Haus wird meine neue Chance . Mein neues Leben.
,, Jumi" ruft meine Mutter von unten. Ich sehe mich ein letztes Mal um , in dem Haus, mit dem ich so viele Erinnerungen verbinde. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann mal mit einem Lächeln an alles zurück erinnern kann. An alles und jeden.
Die Tür von Mums Auto knallt zu . Sie startet den Motor. Ich schaue nicht zurück. Auf geht's. Auf nach
Ashland. ( Wieso nicht nach Jumiland?!!) Die Stadt hat um die 9.000 Einwohner , liegt im US Bundesstaat Wisconsin und direkt am ,, oberen See". Es gibt bloß eine Highschool. Ich freue mich.Hey, also irgendwie hat mich gerade die Schreiblust gepackt. Das ist das neue Kapitel und es würde mir echt viel bedeuten, wenn ihr mir sagen könntet , was ich verbessern sollte. Joa also dann , noch einen schönen Abend
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Es ist halt wie es ist
Teen FictionIch bin Jumina Caulder. Das ist meine Geschichte. Und auch wenn am Ende nicht alles gut ist, es ist halt wie es ist.