Chapter 4: Zusage und Ablehnung

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Wie vorher gesagt stand sie viel zu spät auf und hetzte sich ab, um wenigstens Concealer, Eyeliner und Wimperntusche benutzen zu können, bevor sie zur Uni aufbrach. Mina war bereits weg, arbeiten, doch sie hatte noch Kaffee in der Kanne gelassen, da sie wie immer genau wusste was ihre beste Freundin brauchte. Grinsend schüttete sie den Kaffee in einen Becher und schnappte sich den Schlüssel, bevor sie aus der Wohnung stürmte.
In der Uni angekommen hatte sie vorerst Probleme wach zu bleiben, in den Vorlesungen, die sie nicht so sehr interessierten. Natürlich hatte sie Spaß daran, aber ohne viel Schlaf war es schwer der amerikanischen Literaturgeschichte zu folgen. Erst in der Psychologievorlesung wurde sie richtig wach und beteiligte sich. Mit schnellen Schritten verließ sie nach der Vorlesung die Universität um etwas zu Mittag zu essen bevor sie ihre Sachen ins Café brachte. Ihre langjährigen Kollegen erwarteten sie bereits, als sie das Café betrat und im Mitarbeiterraum verschwand.
Letzten Endes lief der Tag ab, wie jeder andere Wochentag - bis sie abends nach einem ganz bestimmten Haus suchte.

Die Haare hatte sie sich bei Feierabend hochgebunden, ihre Babyhärchen hatten sich als widerspenstig wie eh und je herausgestellt, doch das war ihr egal. 

Das Haus nach dem sie suchte war weiter entfernt als erwartet und so brannte bereits die zweite Zigarette zwischen ihren Fingern. Ihre Füße brannten von der Tatsache, dass sie den ganzen Tag gelaufen war. Auch wenn man meinen sollte, dass der Körper sich an die Anstrengungen gewöhnt, die zwei Kellnerjobs mit sich bringen, so war es für Zola zur Routine geworden, dass sie am Ende eines Tages ausgelaugt war. Sie blickte mit Vorfreude auf die Tatsache, dass ihr am nächsten Morgen keine Vorlesungen bevorstanden und sie so den Tag für Dinge nutzen konnte, die sie an anderen Tagen nur vor sich her schob. So wie einkaufen. Oder Wäsche waschen. 

Mit einem letzten Blick auf ihr Handy, in welches sie die Adresse eingetippt hatte um sie nicht zu verlieren, blieb sie stehen. Der Rauch, der aus ihrer Lunge kam, wirkte umso dichter, durch die Kälte, die sie umgab. Mit energischen Schritten lief sie auf die etwas heruntergekommene Haustür zu um nach dem Klingelknopf zu suchen. Neben besagtem Kopf war sichtbar, dass es sich eigentlich um ein Namensschild handeln sollte, jedoch war kein Name zu lesen. Zola hätte sich selbst hauen können für die Tatsache, dass sie nicht wusste wie der Mann überhaupt hieß, in dessen Vorgarten sie sich scheinbar gerade befand. Mit einem zielstrebigen Griff schob sie ihre Hand in die Jackentasche um mit den kalten Fingern die ebenso kalte Sprühflasche mit dem Aufdruck "Pepper Spray" zu umfassen, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Sie arbeitete seit Jahren in der Bar und wusste wie sie mit alkoholisierten und agressiven Männern umgehen musste und dennoch war dies eine andere Situation. Aus dem einfachen Grund dass sie sich diesmal nicht in der Lage befand, den Übeltäter einfach vor die Tür setzen zu können, da sie selbst der Gast war. 

Sie drückte erneut den Klingelknopf hinunter, der etwas zu klemmen schien, als ob sich Rost an den Rändern entwickelt hatte, der es erschwerte das erwünschte Geräusch durch die Leitung in die Wohnung weiter zu geben. Nachdem sich immernoch nichts tat, machte sie einen Schritt zurück, zog ihr Handy erneut aus der Tasche und sah erst nach der Hausnummer und dann nach oben, wo sie ein erleuchtetes Fenster sah. Mit ziemlicher Sicherheit befand sie sich an der richtigen Adresse, es war jemand zuhause und sie hatte von außerhalb des Hauses die Klingel gehört; somit gab es im Grunde genommen keine Entschuldigung dafür, dass sie immernoch in der Kälte stand. 

Wäre sie nicht so abhängig davon, sich die Möglichkeiten dieses Jobs wenigstens anzuhören, wäre sie schon lang nicht mehr auf diesem Grundstück, aber unter ihren Umständen blieb ihr kaum eine andere Wahl und so trat sie wiederum zur Tür, drückte den Knopf so weit es rostbedingt ging hinunter und sagte sich selbst, sie wäre mehr wert, wenn er die Tür dennoch nicht aufmachte. Als hätte jemand ihre Gedanken gehört, wurde die Tür in genau dem Moment aufgerissen, in dem sie sich gerade umdrehte um zu verschwinden. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 01, 2019 ⏰

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Sexgirl || Luke HemmingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt