Vertrauen.Vertrauen kann man nicht erzwingen oder sich kaufen, Vertrauen mussman sich verdienen. Oft dauert es lange und viel Mühe um dasVertrauen einer Person zu gewinnen. Doch das Vertrauen kann vielschneller verloren gehen. Innerhalb von Jahren, Wochen, Tage oderauch Sekunden.
Um so schwerer ist es das verlorene Vertrauenwieder zu gewinnen. Wieso sollte man denn schließlich jemandenwieder Vertrauen, der einen nur benutzt, angelogen und das Vertrauenmissbraucht hat? Wie sollte man so einem wieder vertrauen? DiesesVertrauen wieder aufzubauen ist noch anstrengender und mühsamer alsdas erste Mal.
Ich hab einer geliebten Person mehrere Jahregeglaubt er wäre mein bester Freund, doch er gab sich für jemandanderes aus.
Ichschloss die Hotelzimmertüre mit der Schlüsselkarte auf und tratein. Das helle Zimmer war, außer einem schwarzem Koffer, komplettleer. Der Koffer lag offen auf dem noch unbenutzten Bett. Ich sah indem Koffer mehrere Bandshirts, welche fast nur schwarz oder grauwaren. Verwirrt lief ich zu dem Fenster und schaute hinaus. Aus demfünften Stock des Hotels konnte man einen großen Teil von Parissehen, auch den Eiffelturm sah man gut.Ich würde zumersten Mal auf meinen besten Freund Calvin treffen, den ich vor etwadrei Jahren durch Twitter kennen gelernt hatte. Wir hatten uns nochnie über Skype gesehen oder über andere Videos gesehen, ich kanntenur seine Bilder und seine Stimme. Deshalb hatte ich auch ein wenigAngst falls er es nicht ist. Doch ich hatte ein wenig Hoffnung,schließlich hatte er mir Flugtickets nach Paris geschenkt. Ermeinte, wir würden zusammen mit ein paar Freunden von ihm zweiWochen in Paris sein, da er mich nach der langen Zeit endlich in denArm nehmen wollte. Dennoch wusste ich das er es nicht sein musste, erkönnte auch jemand ganz anders sein. Auf jeden Fall musste ich ihmetwas bedeuten, man schenkt schließlich nicht jedem Flugtickets vonMünchen nach Paris und das in der 1. Klasse.
Durch einleises Klopfen an der Zimmertüre schreckte ich von meinen Gedankenhoch. Als ich schließlich die Türe erst öffnen und dann wiederschließen hörte, drehte ich mich dennoch nicht um. Zu groß warmeine Angst nicht den zu begegnen den ich erst kennen und schließlichlieben gelernt habe. Ich schaute in den Himmel und hoffte Calvinanzutreffen, als seine Stimme meinen Namen sagte.
Als ich mich zuihm endlich umdrehte, musste ich erst schwer schlucken. Vor mirstanden vier junge Männer, einer von ihnen stand näher bei mir alsdie drei im Hintergrund. Diese waren vermutlich seine Freunde undwollten ihn unterstützen. Aber derjenige, der vor mir stand, warnicht Calvin, doch ich kannte das Gesicht.
„Lou?",flüsterte er und schaute mich mit seinen großen, braunen Augen an.
Immer nochgeschockt schloss ich meine Augen, atmete tief ein und hoffte dassdas alles nur ein Traum sei. Doch als ich meine Augen wieder öffnete,standen die vier immer noch vor mir.
„Bitte sagmir dass das hier nur ein dummer Witz ist.", bat ich den Jungen mitden braunen Augen.
Doch dieserschüttelte nur traurig den Kopf als er sagte: „Lou, bitte es tutmir Leid das ich dich angelogen hab,..."
Doch ichunterbrach ihn: „Du willst mich doch verarschen, oder? Es tut dirLeid? Du hast mich fast drei Jahre lang belogen! Wären es nur einigeWochen oder Monate gewesen hätte ich dir vielleicht noch geglaubt,aber nach drei Jahren kann es dir doch nicht mehr Leid tun. Ansonstenhättest du schon lange etwas gesagt. Ich hab dir verdammt noch malvertraut. Ich hab mit dir über diese scheiß Band geredet und duhast nicht einmal daran gedacht mir zu sagen das du dazu gehörst?"
„Lou, bitte,hör mir zu.", bat er mich leise.
Ich schütteltemeinen Kopf und meinte: „Lass es Calum. Ich will die scheiß Lügennicht hören. Ach und lass mich raten, deine drei Anhängsel wusstennatürlich darüber Bescheid. Außerdem dürfen nur meine Freundemich Lou nennen, was du nicht bist."
Als ich an demschwarzhaarigem vorbei laufen wollte, hielt dieser mein Handgelenkfest. Ich schaute ihn wütend an und wartete ob er was sagen wollenwürde.
„Bitte hörmir zu. Ich verspreche das ich alles erklären kann, ich werde dirdie ganze Wahrheit erzählen.", flehte er schon fast.
Doch ich wollteihm nicht zuhören und seine Ausreden erfahren, was ich ihm auchsagte. Da er mein Handgelenk nicht los ließ, riss ich meine Handweg.
Wütend gingich an dem schwarzhaarigen vorbei und schaute die anderen drei Jungsnur enttäuscht an. Ich war enttäuscht, da sie ihm nicht eingeredethaben die Wahrheit vor drei Jahren zu sagen.
Doch als ich an denblonden Sänger vorbei wollte, hob auch dieser mich an meinemHandgelenk fest und meinte: „Ich weiß nicht was genau er dir alleserzählt hat, aber sobald er mit dir geschrieben oder telefonierthat, war er so glücklich. Ich kenne ihn seit langen Jahren und ichhab ihn noch nie so glücklich gesehen. Er hat dich echt gerne undich weiß das er es bereut dich angelogen zu haben."„Er meinte erwürde Calvin heißen, er meinte er würde in England leben. Er hatmir jahrelang Lügen erzählt, wieso sollte ich ihm noch ein einzigesWort glauben?", mit diesen Worten ließ mich der junge Mann los undich ging zur Zimmertüre.
Ein letztes Malschaute ich zu den vier Jungs, verließ aber schließlich das Zimmerund schmiss die Türe zu. Wütend lief ich zu meinem Zimmer undwollte sie öffnen, als ich jemand nach mir rufen hörte.
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Catfish
FanfictionLouise Webber lernte vor drei Jahren einen Jungen namens Calvin über Twitter kennen. Die beiden fingen an miteinander zu schreiben und freundeten sich schnell an. Louise vertraute Calvin alles an und sie dachte er würde ihr auch alles anvertrauen. D...