2. Blank Space

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Screaming, crying, perfect storms, I can make all the tables turn

New York, 15. November 2015

Der Duft von frisch gebrautem Kaffee durchzog die Luft, vermengt mit dem schweren Geruch zuckriger Backwaren und ofenwarmen Klatsch.

Ich hatte mich nach hinten in die Eckbank gequetscht, Karlie und Gigi saßen mir gegenüber auf lederbezogenen Stühlen.

Während die beiden sich über ihre Pfannkuchen hinweg über alles Mögliche ausließen, durchblätterte ich stumm die klebrige Menükarte.

Meine Kaffeetasse war noch halb voll, aber die Kellnerin kam bereits zum vierten Mal zu unserem Tisch und goss mir dampfend nach.

"Und Sie sind sicher, dass Sie nichts essen wollen, Miss Swift?"

"Ich habe keinen Hunger, danke."

Die Kellnerin schoss einen prüfenden Blick auf mich ab und kaum, dass sie hinter den Tresen verschwunden war, bereute ich meine Entscheidung.

Wenn ich Pech hatte, würde sie der Regenbogenpresse den Floh ins Ohr setzen, ich sei magersüchtig.

Für diese Art von Gerüchten hatte ich im Augenblick wirklich keine Nerven.

"Tay, Schätzchen, ist alles okay?", fragte Gigi und griff nach meiner Hand, die mit meiner unberührten Serviette gespielt hatte.

Ich sah hoch.

Sowohl sie und Karlie blickten mich äußerst besorgt an.

"Ist es wegen Adam?", fragte letztere. "Weil ihr schon so lange getrennt seid?"

Einen Augenblick wollte ich nicken, mich selbst belügen, und Harry aus meinen Gedanken verbannen.

Mitten in der Kopfbewegung hielt ich inne.

"Nein, es ist Styles."

Karlie und Gigi sahen sich verwirrt an. "Was ist passiert?"

Ich fand es irgendwie süß von ihnen, dass sie wieder einmal keine Ahnung hatten, was in der Musikwelt vor sich ging.

Im Schnelldurchlauf erzählte ich ihnen von One Directions neuem Album, und den Liedern die Harry augenscheinlich über meine Person geschrieben hatte.

Der Papierflieger brannte auf meiner Haut unter meiner Bluse, aber ich entschied in letzter Sekunde, die Dinge, die die Presse noch nicht in Erfahrung gebracht hatte, außen vor zu lassen.

Gigi und Adam verstanden sich äußerst gut und seit dem Videodreh seiner Single "How Deep is Your Love" standen die beiden in regelmäßigen Kontakt. Ich konnte und wollte nicht riskieren, dass Adam irgendwie von Harry Wind bekam.

"Wow", machte Gigi konsterniert, während Karlie bereits ihr Handy in der Hand hatte und Made in the A.M. mit einem Klick herunterlud.

Die nächsten fünfzehn Minuten waren die beiden damit beschäftigt, sich die Lieder, die Harry geschrieben hatte, der Reihe nach anzuhören.

Hin und wieder warfen sie hastige Blicke in meine Richtung, bevor sie sich wieder in den Text vertieften.

"Wow", wiederholte Gigi. "Der Anfang von "End of the Day", bezieht er sich auf...?"

1989Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt