Kapitel II

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Ich stand am Bahnhof und beobachtete fremde Menschen. Aus dem Gewirr aus Wörtern hörte ich manchmal meinen Namen, anscheinend habe ich etwas Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Der Bus kommt zu spät. Schon wieder; eigentlich wie immer. Hinter mir flüsterten zwei Mädchen. "Dieser Matt von Heute, der ist doch schon irgendwie süß!" kicherte die eine. "Was? Der Typ? Der ist doch voll der Freak. Und bis heute hat noch fast keiner auf dieser Schule ihn gekannt!" gab die andere etwas erstaunt zurück. Blut floss mir wieder ins Gesicht, ob es von dem Kompliment kommt oder von der puren Wahrheit die sie sehr gut Zusammengefasst hat, weiß ich selber nicht. Da, aus der ferne sehe ich den Bus. Das heißt, gleich bricht ein Krieg aus, nur um in den Bus zu kommen und sich einen Sitzplatz für sich und meistens auch noch für vier andere Personen freizuhalten. Der Bus fuhr an mir vorbei. Er fuhr an uns allen vorbei. Stille.
"Was ... soll das?!" rief ein Junge in meinem Alter. Dieser Satz durchbrach die Stille und alle redeten und schrien durcheinander. Doch ich blieb ruhig und dachte nach. Ich brauche eine Stunde um nach Hause zu laufen, meine Mutter arbeitet noch zwei Stunden, genügend Zeit zum kochen.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und ich zuckte zusammen. "Matt?" fragte ein Mädchen, das etwas größer war als ich, und ich nickte bejahend. Ich kannte sie, es war Rachel, aber sie kennt mich wahrscheinlich nur durch Traumkunde. "Ich wollte nur sagen das du heute echt beeindruckend warst. Hast du lust irgendwann mal was mit mir zu unternehmen? Wir sind sozusagen Nachbarn." Sie kratzte sich an ihrem Hinterkopf. Eher mehr an ihrer Mütze, die zu ihren lockerem Look, bestehend aus einer normalen Jeans, rotem Karohemd und schwarzen Sneakers, gehörte. Durch eine Bewegung löste sich eine braune Strähne aus ihrer Mütze, die in ihre Augen fiel. "Ich denke, dass geht klar ..." stotterte ich als Antwort. Ihr Gesicht hellte sich etwas auf. "Super! Ich wohne in deinem Viertel, deswegen kenne ich dich ..." Sie schlug sich mit der Handfläche ins Gesicht. "Natürlich habe ich das Wichtigste vergessen: Hi, mein Name ist Rachel!" Also hatte ich recht mit ihren Namen. Sie zog mich am meinem grauen T-shirt aus der Menschenmenge in Richtung meines Viertels ohne mich um meine Einverständnis zu fragen.
Als wir dann alleine durch die Straßen gingen, spürte ich den musternden Blick von Rachel auf mir. Sie probierte ein Gespräch mit mir anzufangen. "Du scheinst nicht so, als könntest du ein Gespräch anfangen, also stelle ich dir ein paar Fragen und du sagst mir die Wahrheit oder du lügst mich an. Das liegt ganz an dir. Hm, also: Trägst du immer solche Kleidung?" Sie musterte mich wieder. Ich hatte Sneakers, eine Jeans und ein T-shirt an, alles in einem einheitlichem Grau. "Eh, ja, eigentlich schon. Ich fühle mich wohl, wenn ich so herumlaufe." antwortete ich in normaler Lautstärke, eine Sache, die ich bei Fremden normalerweise nicht tat. Der Tag fühlte sich generell nicht normal an. "Du magst keine Aufmerksamkeit, hm?" Ich schüttelte meinen Kopf. Rachel sagte nichts mehr, sie sah nachdenklich auf den Boden.

Den Rest des Weges liefen wir schweigend nebeneinander, bis wir an Rachels Haus ankamen. "Also, dann bis ... keine Ahnung wann! Oh warte mal, ich sollte dir meine Nummer geben." Sie zog ein zerknitterten Zettel aus ihrer Hosentasche und kramte ein Stift aus ihrer Tasche. "... So, schreib mir einfach wenn du irgendwann Zeit hast! Bis später!", rief sie während sie ihre Haustür öffnete. Ich stand etwas perplex dar bevor ich weiterging.

Ich schloss dir Tür zu meinem Haus und legte meine Sachen an die Wand, dann ging ich in die Küche und inspizierte den Kühlschrank. Spaghetti war heute an der Reihe. Ich stellte eine Topf voll Wasser auf den Herd und ging dann ins Wohnzimmer um den Fernseher anzuschalten. Nachrichten liefen gerade und ich ging zurück in die Küche. "... Schon das dritte mal in dieser Woche wird eine Person als vermisst gemeldet. Insgesamt gibt es 89 Vermisste in diesem Jahr und die Polizei findet keine Beweise. Weiter zum Wetter ..." Ich habe zwar diese Nachricht nur am Rande aufgenommen, doch ich dachte die nächsten paar Stunden intensiv darüber nach.

Das Essen stand bereits auf den Tisch als meine Mom nach Hause kam. "Hallo Schatz! Hast du schon von dem neusten gehört? Der Junge von nebenan wird vermisst." Ich war geschockt, der Typ war erst 17 Jahre alt. "Nein, nur das schon drei Leute in dieser Woche verschwunden sind." Meine Mutter setzte sich an den Tisch und nahm sich eine Portion. "Danke das du gekocht hast. Naja, das einzige was wir tun können ist die Situation zu beobachten. In solchen Zeiten musst du extrem aufpassen, ich will dich nicht auch noch verlieren!", sagte sie. Ich sah Tränen in ihren Augen, sie ist noch nicht darüber hinweg das mein Vater auch entführt worden ist. Es wurde unangenehm still am Tisch. "Ich gehe die Wäsche machen, du solltest deine Hausaufgaben machen", sagte sie mit einer etwas schwachen Stimme und ging dann in den Keller. Ich ging mit meiner Tasche hoch in mein Zimmer und lehte sie an meinem Bettpfosten, dann nahm ich mein Handy heraus. Die Nummer war schnell eingespeichert und ich schrieb Rachel sofort an.

"Hey, hier ist Matt. Ich habe heute nichts zu tun ... Also hätte ich Zeit."

Ich wollte mein Handy schon weglegen um auf die Antwort zu warten, aber es vibrierte sofort.

"Klar! Komm zu mir, ich warte draußen."

Erstaunlich wie selbstbewusst sie ist, nirgends sind irgendwelche Zweifel zu entdecken. Ich zog mich um und sagte noch meiner Mom kurz bescheid, dass ich heute unterwegs bin. "Okay, bis später Schatz!", hörte ich noch bevor ich die Tür schloss und losging.

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Ich wurde von Fluasch getaggt! Und da Fluasch gleichzeitig ein neues Kapitel wollte, packe ich beides in eins.

Gelb, Orange oder Braun?
Braun ist definitiv die schönste Farbe unter diesen drei, so ruhig und warm.

Sachen die man unbedingt machen muss?
Sachen die einem Spaß machen, auch wenn andere dich dabei komisch anschauen.

Was haltest du von Halloween?
Nicht viel, habe es früher gefeiert, aber jetzt bleibe ich lieber daheim.

Freie Haare oder Zopf?
Auf jeden Fall freie Haare.

No-Goes?
Alle Leute die ein Problem mit einer bestimmten Gruppe von leuten haben.

Lieblingslied im Herbst 2015?
Ich bin gerade in einer Phase in der mich alle Musiktitel nicht mehr gefallen, also habe ich leider keine Antwort.

Lieblingstee?
Ingwer-Zitrone.

Was ist mit Yoga?
Noch nie ausprobiert und habe es auch nicht vor.

Wen nominierst du?
Alle die dazu lust haben!

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