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Auf mehrfache Nachfrage.
Hier das gewünschte "Zweite Kapitel".

Das Aufwachen.
Es ist wie aus-dem-nichts-gerissen-werden.

Die schläfrige Stille meiner Gedanken verklingt und ich höre ein leises Geräusch gleich neben mir.
Noch blinzele ich gegen das Licht und Strecke die Glieder. Ein Gähnen entblößt ein Maul voller scharfer Zähne und ich fühle mich sicher.

Wieder dieses Geräusch.
Ein auf und ab der Luft umgibt mich und ich brauche einen Moment um das Schaukeln wahrzunehmen. Unter meinen Klauen glänzen riesige, harte Schuppen. Sie sind rot, wie meine eigenen.

Vergnügt hüpfe ich auf und ab, nutze den Schwung wie ein Trampolin und lasse mich ein ums andere Mal in die Luft katapultieren. Plötzlich kommen die Schuppen gefährlich nahe, und ich rudere panisch mit den Armen durch die Luft. Ein Stoß der blutfarbenen Schuppen befördert mich zu Boden und ich spüre zum ersten Mal Schmerz.

Hektisch fahre ich mir mit den Pfoten über die Schnauze und strecke die gespaltene Zunge raus um sie abzulecken. Es tut so weh! Schließlich winsele ich leise und drücke meine Schnauze gegen die kühle Erde.
Es hilft alles nichts.

Eine überdimensionale Klaue hebt mich auf und ich schwebe hoch über dem Boden. Verwirrt lasse ich die Klauen von meinem Gesicht und blinzele in ein gigantisches Paar Augen. Das rot der Augen kräuselt sich leicht an den Rändern der Pupille und eine Wärme überkommt mich.

Aufgeregt zappele ich in dem Griff und die Klaue setzt mich auf warmen Schuppen ab. Noch immer starre ich in diese beruhigenden Augen und umarme das ganze Maul mit meinen vier Pfoten und dem Schwanz. Vergnügt schließe ich die Augen und höre ein dumpfes Grollen unter mir.

Meine Antwort ist ein leises fiepen.
"Mama."

ErwachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt