Auszug aus dem Buch der Drachen Band 1 - Kapitel 5: Der Schattendrache

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Vor langer Zeit, als die Menschen noch an die Magie in dieser Welt glaubten, lebten Drachenmenschen, Menschen die in der Lage waren sich in einen Drachen zu verwandeln, als Beschützer unter den Menschen.
Sie beschützen sie vor den Wesen aus der dunklen Welt oder auch Unterwelt, wie sie heute von den Menschen genannt wird.
Diese wollten die Erde und alles was auf ihr lebt in ihre Gewalt bringen.
Die Wesen suchten nach einem Weg die Schattenwelt zu verlassen. Sie versuchten es durch das Tor, welches unsere Welt und ihre verbindet. Dieses wurde aber von den Drachen und ihren Elementarkräften verschlossen gehalten und streng bewacht.
Nun sind die Wesen aus der Unterwelt aber nicht wie die Menschen oder die Drachen aus Fleisch und Blut, sie sind eine Art Geister, körperlos und schwarz wie die Nacht.
Jahre vergingen und mit der Zeit wurde die Kraft, die das Tor verschlossen hielt schwächer und eines Tages durchbrachen die dunklen Wesen das Tor.
Sie verteilten sich über die ganze Welt und überall wo sie auftauchten, verbreiteten sie Chaos und Leid.
Die Drachen schwärmten aus, um sie zu fangen und in die Unterwelt zurückzubringen oder um sie zu töten.
Schnell wurde klar, dass es nicht so einfach ist einen dieser Geister zu fangen.
Wenn die Drachen glaubten einen in die Enge getrieben zu haben, verschwanden sie. Sie lösten sich augenscheinlich in Luft auf.

Nach einigen Jahren war es ihnen aber gelungen, fast alle zurück in die Schattenwelt zu verbannen.

Doch es gab einen, der ihnen immer und immer wieder entwischte.
Sein Name war Mothandar und er war der mächtigste der Schattengeister.

Nach vielen erfolglosen Versuchen gelang es den Drachen ihn in einem großen dunklen Tal, das heute im Himalaya-Gebirge liegt, in die Enge zu treiben. Mit ihren Elementarkräften hinderten sie Mothandar daran, sich in Luft aufzulösen und machten sich bereit ihn in seine Welt zurück zu schicken.
Er suchte nach einem Ausweg und als er merkte das es keinen gab, warf er sich in seiner Verzweiflung auf den Drachen, von dem er glaubte, dass er der Schwächste sei. Dieser, sein Name war Talin, hatte nicht mit einem Angriff gerechnet und hatte auch keine Zeit mehr sich zu wehren. Es gab ein gleißend helles Licht und alle anderen Drachen mussten geblendet zurückweichen.
Als sie wieder etwas sehen konnten, war der Geist verschwunden und auf dem Boden lag ein Drache. Auch dieser öffnete die Augen, aber sie waren nicht mehr golden sondern schwarz wie die Nacht, schwarz wie auch die Augen von Mothandar gewesen waren. Seine Schuppen, die einst von einen leuchtendem rot gewesen waren, hatten eine matte graue Farbe angenommen. Er starrte sie aus seinen harten, kalten Augen an und die Drachen spürten, dass in diesem Augenblick etwas schreckliches passiert war. Der graue Drache richtete sich auf und als einer der anderen auf ihn zu trat, stieß er ein leises bösartiges Knurren aus. Der Andere wich zurück. "Talin?", fragte er zögernd.
Der graue lächelte. "Talin gibt es nicht mehr! Sein Körper gehört jetzt mir. Ich wusste selbst nicht, dass dies möglich ist."
Entsetztes Schweigen.
"Und da ich nun in seinem Körper bin, beherrsche ich auch sein Element!" Er öffnete das große Maul und ein Schwall Feuer schoss auf die anderen Drachen zu, die vor Überraschung keine Zeit hatten zu reagieren. Sie stolperten zurück.

Der graue Drache stieß noch einmal ein böses Fauchen aus und breitete dann die Flügel aus, erhob sich in den Himmel und verschwand. Alle anderen standen ein wenig benommen da, entsetzt von dem was gerade passiert war. Sie waren ratlos, was jetzt geschehen sollte. Sie beschlossen zuallererst die Verletzten zu versorgen, einige, die die ganz vorne gestanden hatten, hatten starke Verbrennungen, um die sich jemand kümmern musste. Danach wollten sie nach Hause zurückkehren und das Tor zur Unterwelt wieder verschließen, damit die anderen Schattengeister nicht entkommen konnten.

Nachdem dies geschehen war machten sie sich auf, um Mothandar zu suchen und ihren Freund von ihm zu befreien. Bei ihrer Verfolgungsjagd kamen sie den grauen Drachen oft sehr nahe, aber nie so weit, dass sie die Chance gehabt hätten ihn zu fangen. Als sie selbst nach vielen Jahren noch immer keinen Erfolg gehabt hatten und langsam alt wurden, übertrugen sie diese Aufgabe den nächsten Drachen.
Doch auch diese und die darauffolgenden hatten kein Glück. Viele glaubten der graue Drache sei längst gestorben, aber aus irgendeinem Grund kann jeder Drache seine Anwesenheit auf dieser Erde spüren, wenn er sich nur darauf konzentriert.
Und so wird diese Aufgabe immer weitergegeben.

Sogar bis heute.....


Wokan Kaneh, 19. September 1864: "Ich schrieb sie so, wie sie seit Generationen erzählt wird"






Element Dragons - Verwandelt   *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt