Kapitel 2

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Anni P.O.V.

Jeden 2. Tag sehe ich sie hier. Sie leidet! Immer wenn sie den Raum betritt sehe ich schon ihren traurigen Blick. Sie versucht es zu unterdrücken, doch wenn man nicht vollkommen blind ist merkt man sofort das es ihr nicht gut geht! Und auch heute ist es wieder so..

"Guten Morgen Josi, wie geht's die so?" Sie lächelt mich traurig an "Hey Anni. Mir geht es nicht so gut und dir?" Da ich es nicht übers Herz bringe ihr zu sagen das es mit gut geht, lächele ich sie einfach nur an und frage "Wollen wir starten?" Sie nickt bloß und folgt mir. Normalerweise begleiten sie ihre Eltern immer zu Chemo, doch heute ist sie alleine.

Sie setzt sich in den Sessel und lehnt sich erschöpft zurück. Gerade wollte ich die Infusion anschließen, als ich plötzlich bemerke das heute irgendetwas anders an ihr ist. Josi trägt ein Kopftuch..es hatte also begonnen.

Als sie meinen Blick auf ihrem Kopftuch bemerkt guckt sie mich traurig an und nickt nur. Anscheinend redet sie nicht gerne darüber, also schließe ich schnell die Infusion an. Bevor ich gehe Drücke ich noch kurz ihre Hand. Dann lasse ich sie alleine. Von meinem Platz aus beobachte ich sie. Gedankenverloren und mit einem traurigen und erschöpften Gesichtsausdruck guckt sie aus dem Fenster.

Joséphine P.O.V.

Ich hasse die Chemotherapie! Müde gucke ich aus dem Fenster. Immer wieder wird mir schlecht und immer wieder bin ich kurz davor mich zu übergeben. Nach 30 Minuten bin ich fertig. Anni kommt und nimmt die Infusion ab. "Danke!" "Gerne Josi!" Mit diesen Worten dreht sie sich um und geht. Ich bleibe noch eine Weile sitzen weil ich keine Lust habe mich wieder zu übergeben. Nach 10 Minuten schaffe ich es endlich ohne weitere Zwischenfälle in mein Zimmer. Dort lasse ich mich erschöpft in mein Bett fallen und fange an zu lesen. Doch ich bleibe nicht lange wach. Die letzten Wörter die ich noch wahrnahm waren " Er zog sie an sich und drückte seine Lippen sanft auf ihre. Danach vielen mir meine Augen zu und ich schlief ein.

Ich schlief den ganzen Tag lang. Auch als am Nachmittag meine Eltern kamen um mich zu besuchen Tat ich so als ob ich schlafe. Ich konnte ihnen noch nicht wieder in die Augen sehen nachdem was gestern passiert ist.. Nachdem meine Eltern gegangen waren schlief ich nach kurzer zeit wieder ein. Es war der erste Tiefe und traumlose Schlaf seit langem...

You are the reason why i continue to fightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt