Lieb mich

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Ich höre, wie die Tür zu meinem hellen Krankenzimmer vorsichtig und langsam auf geht.
Natürlich weiß ich, wer das ist.
Liege hilflos und regungslos da, mit dem Gesicht zum großen Fenster gewendet, die Sonnenstrahlen leuchten mich an, ein leichter Wind der zu mir weht, meine Haare leicht bewegt und ich atme langsam.
Auch wenn ich weiß, dass jemand in meinem Zimmer ist, drehe ich den Kopf nicht um. Ich liege einfach nur mit meinen geschlossenen Augen da und sage kein Wort.

"Melek.", sagt die Stimme, die mit Tränen gefüllt war.
Ich weiß, dass es Milan ist.
Er berührt meine Hand und lässt seinen Kopf leicht auf meinen Bauch fallen. Er krallt sich fest an mich.
"Warum hast du mir das nicht gesagt Melek...warum.?"
Er weint. Sehr stark weint er und hört gar nicht mehr auf.

Ich berühre mit meiner Hand seinen Kopf, streichel seine Haare, seine weichen schwarzen Haare, aber drehe mich nicht um.
"Hätte es was geändert? Als ich sagte, lieb mich, sagtest du nein. Aus Mitleid will ich keine Liebe.", sage ich langsam und mit Ruhe.
Seine Tränen strömen nur so aus seinem Gesicht.
"Kannst du mir sagen warum der eine Tag liebe verbirgt und der nächste mich umbringt? Du nahmst mir mein Herz, gib es mir bitte wieder..bitte"

Die Tränen besuchen nun auch mein Gesicht. Sie fühlen sich wohl

"Nein. Ich gebe es dir nicht. Es gehört mir. Du gehörst mir und ich dir. Verzeih mir...bitte verzeih mir.. oh Allah bitte.. lass mich nicht allein.. bitte.", fleht er mich an. Weinend.

"Du hast mich allein gelassen. Ich bin doch hier, ich war immer bei dir. An dem Tag hast du mich verloren und ich mein Herz, doch wenn ich sterbe wirst du nichts mehr haben. Auch kein Herz.", flüster ich und drehe mich zu ihm.
Mein Blick bringt ihn noch mehr um, als mich mein Herz.

Er steht auf.

-"Lass mich wenigstens noch einmal deins sein. Lass mich deine Lippen berühren.", sagt er zu mir.

/"Wenn du mich küsst sterbe ich."

-"Ich auch."

Näher kommt er. Seine Lippen so weich wie damals.

Es wird dunkel..so dunkel. Ich schließe die Augen langsam. Versuche dagegen anzukommen, doch ich gebe auf. Lasse alles zu.
Eine Stimme, die verzweifelt nach mir ruft. Diese Stimme wird immer leiser,bis sie ganz verschwindet.
Ich sterbe...ganz langsam.
Mein Herz hört auf.
Die weiße Flagge gehisst.
Es gibt auf.
Es ist vorbei.

Te Dua.. Sagten die LippenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt