Er wich meinem bohrenden Blick aus.
„Ja.", antwortete Jayden kurz angebunden.
„Aber..wie?" Ich verstand nicht wie er mich in den dunklen Tiefen des Meeres entdecken konnte. Vor allem bei diesem Sturm. Und warum hatte er sein Leben riskiert um meines zu retten? Und wie hatte er es überhaupt geschafft uns, bei der wilden Strömung, aus dem Wasser zu schaffen?
„Erkläre ich dir später. Du musst jetzt erst mal unbedingt was Trockenes anziehen." Seine blauen Augen loderten in der Dunkelheit. Ich war so voller Adrenalin, dass mir die Kälte kaum noch etwas ausmachte.
„Komm ich trag dich zurück ins Hotel. Oder willst du ins Krankenhaus?"
Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen „Woher weißt du, dass ich im Hotel wohne?" Hatte ich mir etwa kurz nach meiner Ankunft schon einen Stalker angelacht? Verflucht. „Und nein ich muss mich nicht durchchecken lassen, mir geht's gut", versicherte ich ihm stirnrunzelnd.
„Wenn du im Warmen bist, erzähle ich dir alles." Weiterhin beäugte ich ihn argwöhnisch. „Wirklich", versprach er.
„Warum sollte ich dir trauen?"
„Ich habe dir gerade das Leben gerettet!" Dagegen konnte ich leider nichts sagen.
„Punkt für dich", gab ich missmutig zu.
„Aber laufen kann ich selbst!", fuhr ich fort und versuchte aufzustehen, doch dabei merkte ich, dass meine Beine die Konsistenz von Wackelpudding angenommen haben und sackte wieder zu Boden.
Er kam auf mich zu. „Aber ich bin viel zu schwer für dich", protestierte ich, als er mich auch schon unter den Kniekehlen und am Rücken packte und hochhob. Meine Arme schlang ich automatisch um seinen Hals. Ich erschauderte als nackte Haut auf nackte Haut traf. Er musste sich bis auf die Boxershort ausgezogen haben, als er ins Wasser sprang, um mich zu retten. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus.
„Ich hab dich aus dem Meer gefischt, Schätzchen. Du bist keineswegs zu schwer für mich." Arrogant war er auf alle Fälle. Obwohl ich ihn nicht sehen konnte wusste ich, dass er grinste. Ich schwieg und vergrub errötend das Gesicht in seiner Halsbeuge.
Doch dann wurde mir bewusst wie er mich eben genannt hatte und ich schoss wieder hoch. Wütend funkelte ich ihn an, auch wenn er es in der Dunkelheit nicht sehen konnte.
Ich fuhr ihn an. „Und nenn mich nicht Schätzchen!"
„Aber sicher, Baby." Stöhnend wollte ich mich wieder verstecken, als wir dem Hotel näher kamen und beide in Licht getaucht wurden.
Ich schnappte überrumpelt nach Luft. Sein Gesicht war nun im Licht- und ich von diesem Anblick absolut gefesselt, geradezu hypnotisiert. Mein Kopf war vollkommen leer gefegt. Vergessen war, dass ich gerade eben fast gestorben wäre.
Heilige Scheiße! Hätte mir mal jemand sagen können, dass ich von einem wandelnden Adonis getragen wurde? Seine braunen Haare waren an den Seiten kurz und oben lagen sie wellig und verwuschelt dar. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Ebenmäßig und markant.
Er war leicht gebräunt. Beinahe hätte ich aufgeseufzt. Er müsste einpaar Jahre älter als ich sein. Möglicherweise um die zwanzig. Ich traute mich gar nicht, den Blick weiter nach unten zu seiner Brust wandern zu lassen. Doch ich wusste, dass mich da ein beeindruckender definierter Oberkörper erwarten würde. Doch was mir wirklich den Atem raubte, war das Gesamtpaket.
Die einzelnen Aspekte seines Äußeren gewannen erst richtig an Bedeutung, durch das belustigte Glitzern in seinen blauen Augen und sein kaum merkliches Grinsen. Das warme Gefühl in meinem Bauch erhitzte sich.
Als sich sein Lächeln in ein breites Grinsen wandelte, wusste ich es. Er hatte mich beim Starren erwischt. Obwohl seine Augen nach vorne gerichtet sind, hatte er mich ertappt.
Vermutlich passierte ihm das öfter. Dass alle ihn anglotzen. Bei seinem Aussehen kein Wunder.
Vermutlich hatte er eh eine Freundin, ermahnte mich mein Unterbewusstsein. Uns seit wann interessierst du dich denn für Typen? Seit Jayden mir das Leben gerettet hat, antwortete ich mir innerlich selbst.
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Aurelia & Jayden- The summer of my life
Ficção AdolescenteVerliebt in einen Lehrer? Das reinste Klischee, denkt die sechzehnjährige Aurelia. Bis es ihr selbst wiederfährt. Doch was ist, wenn sie ihren neuen überaus jungen Lehrer schon vor Schuljahresbeginn kennen- und lieben gelernt hat? Cover by @stylesti...