Sechs

14 0 0
                                    

Einzelne verblichene Lichtstrahlen streiften mein Gesicht. Lange hatte ich mich nicht mehr so gestärkt gefühlt.
Ich schaute auf mich hinab. Nur mit einer löchrigen Shorts und einem Sport-BH bekleidet, lag ich neben ihm. Er schlief noch.
Ich wusste nicht mehr was die Nacht passiert war. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, wenn er wach ist.
Ich beschloss mich kurzerhand, zu verschwinden.
Ja das klang dumm, aber ich konnte nicht anders.
Ich zog mich an, schnappte mir meine Klamotten und ging hinaus.
Die kalte Morgenluft kam mir entgegen und ich fühlte mich sofort wach.
Trotz dieser Kälte, rannten die Barb's in engen Highwaist-Hotpants mit ebenso enganliegenden weissen Croptops und riesen Micheal Kors Taschen, die wahrscheinlich grösser als sie selbst waren, und rote Nike's trugen.
Ein Alptraum, wie sich diese Klappergestelle abfrierten.

Mein Weg führte mich zum STO's, ein beliebter Coffeeshop mit einer Snackbar, ich öffnete die immernoch quietschende Ladentür und fand mich in einem Raum mit anderer Zeit wieder. Es sah aus wie in den 50er. Rock'n'Roll Feeling. Elvis Presley schmetterte eine seiner Songs aus der Juke-Box währenddessen Barb's, gekleidet wie Marilyn Monroe, versuchten zum Takt zu tanzen auf viel zu hohen Schuhen.

"Ein Hot-Chocolate mit Caramel, bitte."
Joe schaute mich an und reichte mir kurzerhand meinen Becher und meinen Lieblingsmuffin. Ich gab ihm ein Lächeln und Trinkgeld, wie jeden Tag. Er war einer der wenigen Anti-Barb's, ich mochte ihn. Leider konnten wir nie länger als 15 Minuten reden.

schönheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt