Third & Last Lady

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∂єƒɨиɨтɨღи 3: ɑ ɢɨʀℓ/вღγ ωɦღ ɨs ҩµɨςќ тღ ɦɑνє sєх ღʀ ɢɨνє ღʀɑℓ ρℓєɑsµʀє тღ ɑиγღиє sɦє/ɦє ʍєєтs



Der Himmel war dunkel.


Schon den ganzen Tag bekam die Sonne kein einziges Mal die Chance, zu erscheinen. Pechschwarze Wolken zogen in wilden Fetzen über die Hochhäuser der Stadt hinweg und ein fernes Grollen kündigte das Gewitter an, das sich nicht mehr lange aufhalten lassen würde. Ein feiner, ungewöhnlich kalter Regen hatte eingesetzt und somit hetzten die meisten Menschen auf den Straßen geschäftig mit Schirmen über den Köpfen umher, stets darauf bedacht so schnell wie möglich in ein sicheres Gebäude zu kommen und dem Wetter damit zu entgehen, bevor es sich noch verschlechterte.
Nur eine kleine Gestallt drängelte sich zwischen den Passanten hindurch, die Tasche fest an die Brust gepresst. Seine dunklen Haare klebten in Strähnen an seiner Schläfe, die dunkelblaue Shirt-Jacke war bereits komplett durchnässt, ebenso wie seine Sneakers. Wütend fluchte der junge Mann auf das Wetter und streckte seine geballte Faust gen Himmel, bevor die Ampel umschaltete und er über den Zebrastreifen rannte. Nur noch wenige Minuten, dann wäre er endlich sicher vor dieser ekelhaften Kälte!


Mit schnellen Schritten hetzte er durch die Straße und seufzte ehrleichtert auf, als die altbekannte Haustür erschien. Unterm Gehen öffnete er den Reisverschluss seiner Tasche und griff hinein. Unruhe breitete sich in ihm aus und er blieb schließlich – trotz Regen und Fußgänger – mitten auf dem Gehweg stehen, um einen Blick in das geräumige Fach zu werfen. Erneut fluchte er wütend auf, kassierte dafür den erbosten Blick einer älteren Dame, der er nur die Zunge raus streckte und marschierte zügig weiter, um endlich vor der großen, schweren Holztür zum stehen zu kommen. Kurz suchte er die Klingelschilder des älteren Gebäudes ab und drückte schließlich einen der Knöpfe. Ein heftiger Donner zerriss den Lärm des Straßenverkehrs und der Junge zuckte heftiger zusammen als gewollt, doch da ertönte auch schon das vertraute Knacken in der Freisprechanlage und er stieß die angehaltene Luft wieder aus.




„Ja?", erklang die tiefe Stimme seins Freundes und mit einem schmunzeln stellte der Junge fest, dass er ihn anscheinend geweckt hatte. Zumindest klang er nicht allzu erfreut und ungewöhnlich rau, wie die erste Stunde nach dem Klingeln des Weckers für ihn üblich war.




„Ich bin's. Ich hab meine Schlüssel vergessen."




„Baek?"




Der Junge verdrehte die Augen und seufzte auf.




„Nein, hier ist Ivan.", giftete er zurück und erntete nur ein verständnisloses: „Hä?". Baekhyun stöhnte genervt auf und schüttelte den Kopf, sodass seine nassen Haare in alle Richtungen flogen und dabei mehrere kleine Wassertropfen verteilten. Eigentlich müsste er so langsam doch wissen, dass der Größere seinen Sarkasmus nicht teilte – schon gar nicht in einem solchen Stadium des Wach werdens.

Lady LuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt