Prolog

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Die Feder kratzte monoton über das Pergament. Seine Hand zitterte, stach die Tinte tiefer in die Schriftrolle. Das Spiegeln von Kerzenlicht in den verblichenen Augen erinnerte nur noch schwach an seine einstige Lebensenergie, an die verwichene Verwegenheit in seinem Blick, welcher damals weniger misstrauisch als heute in seiner Umgebung umher huschte.
Tiefe Falten hatten sich in sein Gesicht gegraben, zierten seine Haut -wie die fleischigen Narben auf seinen Wangenknochen.
Die Feder kratzte derweil weiter und aus ihr floss unentwegt die Melodie des Todes. Wörter, Phrasen, Verse, die zu mystischen Terzetten verschmolzen, besiegelten das Schicksal ihres Verfassers und das der zukünftigen Leser.
Doch nur im Einklang mit der richtigen Partitur würden seine Texte ihre wahren dunklen Kräfte entfalten können.

Dunkle MelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt