[6] Vatergespräche

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7. Vatergespräche



Edward POV


Plötzlich sprang Bella einfach und rannte davon. Was hatte sie denn? Alles hatte doch perfekt funktioniert! Nur am Rande bekam ich mit, wie Camilla mit den beiden Kindern, meinen Kindern aufstand und verschwand. Ich habe Kinder. Ich habe Kinder. ICH HABE KINDER! „Edward? Edward, hey. Ist alles okay?" Esme sah mich besorgt an.

„J-ja. Alles okay."

Sie seufzte. „Okay. Kommst du mit Carlisle und mir jagen? Ich glaube das könntest du jetzt vertragen, oder?" Carlisle nickte seiner Frau lächelnd zu und ging dann auf mich zu. Er kniete sich vor mir auf den Boden und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Hör mal, Kleiner. Wie wäre es, wenn wir drei zusammen jagen gehen, für den Rest der Woche holen wir dich aus der Schule und wir beide führen morgen mal ein Gespräch, ja?" Ich musste lächeln, Esme und Carlisle waren zwar nicht meine richtigen Eltern, aber trotzdem wurde mir in Momenten wie diesen bewusst, wie sehr ich liebte. Und brauchte.

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„Du geht's von links und ich von rechts, okay?" Carlisle sah mich fragend an. Wir saßen hinter einem Busch mitten in den Wäldern von Kanada. Esme war etwas weiter weg von uns, sie hatte dort ein Zelt aufgebaut und wollte noch mit den anderen zuhause einen FaceTime Anruf machen. „Okay."

Langsam ging ich von der einen Seite und Carlisle von der anderen auf den Puma zu. Wir ließen ihm, keinen Platz zum Entkommen und als mein Vater sich plötzlich auf ihn stürzte rannte der Puma genau auf mich zu. Alles geschah wie ihn Zeitlupe, ich sah ihn auf mich zu kommen, ich streckte meine Arme nach ihm aus und versuchte ihn zu greifen. Mit geschlossenen Augen wartete ich auf das Gefühl, seinen weichen Pelz gegen meine Brust zu fühlen, aber es kam nicht.

Verwirrt öffnete ich meine Augen und blickte mich um. Der Puma war weit und breit nicht zu sehen. Vielleicht hat Carlisle ihn ja doch gefangen. „Edward?" Er sah mich besorgt an. „Edward, ist alles okay bei dir?" , „I-ich..." Was zum Teufel war hier grade passiert?! Habe ich grade wirklich einen Puma fliehen lassen. Was ist los mit mir? „Hey, hey, es ist alles okay, ja? Komm her, setzt dich erstmal." Sanft drückte er mich auf einen Stein und sah mir tief in die Augen. „Willst du drüber reden?" Zaghaft nickte ich. „I-I-ich habe Kinder, ich bin ein Vater! Und B-bella, sie ist nicht tot! Sie lebt! Dad, sie ist nicht tot, sie l-lebt!" Ich war so sehr in meinen Gedanken verfangen, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich ihn Dad nannte. „Ich weiß, Edward, ich weiß." Er strich mir beruhigend über den Rücken. „Sie, sie hasst mich, oder?" , „Was? Nein! Edward, Bella könnte dich nie hassen, dafür liebt sie dich viel zu sehr! Schau doch mal, allein das sie wieder zurück zu uns gekommen ist bedeutet doch , dass du ihr etwas bedeutest! Und sie wollte sogar, dass du eure Kinder kennenlernst!"

Seine Finger strichen beruhigend durch meine Haare und ich fühlte mich automatisch wohler. „M-meinst du wirklich?" Carlisle lächelte. „Ja, dass meine ich." Ich lehnte mich gegen seine muskolöse Brust und atmete ein paar mal tief ein. Es tat gut, wieder von ihm gehalten zu werden. Zwar fühlte ich mich in unserer Haltung wie ein Baby, aber es tat gut.Es fühlte sich so an, als ob er mich beschützen würde. Als ob er für mich da sei. „Ich muss sie wieder haben, Dad!" Er lachte leise. „Ich weiß, dass du du willst, aber du kannst nicht einfach so zu ihr hin gehen und sagen 'hey, es tut mir leid! Ich hab mich entschuldigt, können wir jetzt wieder zusammen sein?'. So funktioniert das nicht und das weißt du." Ich löste mich von ihm und vermisste automatisch seine Wärme um mich herum, obwohl Carlisle ja genauso kalt war wie ich. „Ich weiß. Aber was soll ich den sonst machen." Langsam erhoben wir uns und gingen weiter in den Wald hinein, um vielleicht doch noch einen Puma zu fangen.

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„Und wenn du ihr einfach sagst, wieso du sie verlassen hast?" Carlisle sah mich fragend an. Er stand etwa zehn Meter von mir entfernt auf einem Felsen und hielt Ausschau nach etwas essbaren. Ich saß am Waldrand der kleinen Lichtung auf der wir uns befanden gegen einem Baum gelehnt und spielte mit einem Gänseblümchen. „Wie meinst du das?" Er schenkte mir einen verwunderten Blick weil, es war ja ziemlich offensichtlich, was er damit meinte, aber ich war viel zu sehr in meiner eigenen Welt vertieft. Diese Lichtung, diese Blumen, alles erinnerte mich an Bella. Fast so wie unsere Lichtung. „Ed?" Carlisle stand nun genau vor mir und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Alles okay?" Ich nickte schnell und schenkte ihm ein gezwungenes lächeln. Er seufzte leise und sah mich dann ernst an: „Okay, pass auf. Ich habe einen Plan. Wenn du mir verprichst, dass du danach etwas aufmerksamer bist helfe ich dir, ihn um zu setzten." , „Wirklich?" Ich lächelte. „Klar, komm hoch,dann können wir auf dem Rückweg alles besprechen, okay?"

„Da seit ihr ja wieder! Ich dachte schon der Puma hat euch aufgefressen!" Esme kam lachend aus einem der Zelte heraus, als wir wieder bei ihr ankamen. Carlisle lachte nur: „Keine Sorge, uns ist nichts passiert. Aber ich glaube, dass du unserem kleinen Edward ein bisschen Helfen musst in Sachen Liebesbeziehungen und so." Er zwinkerte mir zu und ich war ihm ziemlich dankbar, dass er nicht die peinliche Puma Geschichte ansprach. Das wäre ziemlich peinlich gewesen (obwohl, dass peinlichste wird erst kommen, wenn meine Geschwister davon mitbekommen, was sie auf jeden Fall werden). Esme grinste wissen. „Okay, wie wäre es, wenn Edward und ich eine nette Unterhaltung führen?" Ich schüttelte grinsend meinen Kopf: „Oh Gott, wieso habe ich nur ja gesagt?" Sie lachte und fasste mich am Arm und zog mich etwas weiter in den Wald.

„Alsooo, es ist Bella, hab ich Recht?" Ich seufzte und senkte meinen Kopf. „Ja." , „Okay, und hab ich Recht, wenn ich sage, dass dein Vater einen Plan ausgeheckt hat?" , „Uhm, ja?" Es klang eher nach einer Frage statt einer Antwort, die ich ihr da stellte. Mum lachte leise. „Gut, und jetzt willst du wissen, was einer Frau gefällt?" Strahlend nickte ich ihr zu. Esme wusste einfach immer, was ich von ihr wollte! (Um ehrlich zu sein, ist das nicht sonderlich schwer zu sagen nach fast 400 Jahren, die wir uns jetzt schon kennen und ich bin auch nicht sonderlich schwer zu lesen, zu mindestens im Moment) „Pass auf, wenn du sie wirklich wieder für dich gewinnen willst, sei bitte nicht so 0815 mäßig, okay? Klar kannst du sie vielleicht einmal zu einem ganz normalen Date in einem Restaurant nehmen, aber nur einmal, verstanden? Dann mach etwas orgineles, ein Picknick oder geh mit ihr und den Kindern ins Disneyland, fahr mit ihr alleine für ein paar Tage zum Meer, zeig ihr, dass sie etwas besonderes für dich ist. Dass du sie liebst und dass es dir leid tut. Wenn sie dich gefragt, wieso du sie verlassen hast, erkläre es ihr bitte wie es wirklich war. Dass ist nämlcih das allerwichtigste, lüg sie nie, nie, nie an."

„Okay, ich glaube das krieg ich hin. Danke Mum. Sonst noch was?" Ich küsste sie auf die Wange und legte meine Kopf fragend schief. „Nein, dass war alles. Ach, und Edward, was auch immer ihr macht, zeig ihr, wie viel sie dir bedeutet und gib sie nicht auf, auch wenn sie erstmal nicht auf deine Versuche eingehen wird" , „Danke, Mum." Sie lachte und strubbelte mir durch die Haare. „Ist schon okay, Edward. Und jetzt geh und das du mir ja nicht ohne Bella wieder kommst!" Scherzte sie. „Keine Sorge, werde ich nicht."

Und zu diesem Zeitpunkt war ich mir noch ziemlich sicher, dass ich Bella wiederbekommen würde.


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heiii. doppelupdate, weil ich so eine schelchte Updaterin bin und ihr so toller Leser :)



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