»Kapitel 19«

2K 155 68
                                    

Louis

Der ungemütliche Sessel, die kratzende Decke und das laute Schnarchen der anderen, waren Grund dafür, weshalb ich am nächsten Morgen brummend und schlecht gelaunt aufwachte.

Gähnend rieb ich mir über die Augen, ehe ich mich aus der nervigen Decke befreite und mich anschließend auf die Seite drehte.

Ein erneutes Gähnen verließ meinen Mund, während ich nun nach irgendwelchen Geräuschen lauschte, doch es war nichts zu hören.

Weder das Klappern von Geschirr, noch irgendwelche Stimmen.

Nachdem ich eine Weile einfach nur still dagelegen und an die Wand gestarrt hatte, rappelte ich mich nun auf, schwang die Beine auf den Boden und angelte nach meinem Handy, dass auf dem Fußboden lag.

Mit meinen Fingern entsperrte ich den Bildschirm und betrachtete dann die vielen Nachrichten, die mir angezeigt wurden. Erneut tippte ich mit einem meiner Finger auf das Display und sofort landete ich in meinem Posteingang.

Die etlichen Nachrichten von Briana ignorierend, scrollte ich mich weiter nach unten und erst als ich Lotties Namen entdeckte, stoppte ich.
Zögerlich klickte ich auf unseren Nachrichtenverlauf, wohl wissend, dass mich nichts Gutes erwarten würde und so war auch so.

Unzählige Nachrichten, in denen sie mich beschimpfte und mir mitteilte, was für riesen Mist ich gebaut hatte, wurden mir angezeigt und ich konnte nicht anders als genervt die Augen zu verdrehen. Nachdem ich mir ein Paar der Nachrichten durchgelesen und schließlich genug davon hatte, sperrte ich den Bildschirm und stand von der Couch auf.

Während ich auf die andere Seite des Raumes lief, steckte ich mir das Handy in die Hosentasche und als ich an der Wohnzimmertüre angekommen war, drehte ich mich noch einmal um und warf einen Blick auf die schlafenden Personen.

Harry lag zusammengerollt und vor sich hin schnarchend auf der linken Couch, Niall tief und fest schlafend auf der rechten.

Mein Blick wanderte zu der anderen Couch, direkt neben dem kleinen Tisch, auf der Liam schlief, doch als ich nun dort hinsah, war sie zu meiner Verwunderung leer.

Normalerweise war Liam immer der, der von uns allen am längsten schlief, aber vermutlich war er schon nach Hause zu Sophia gefahren.

Aber irgendwie war ich froh darüber, denn so blieb mir wenigstens sein nerviges Gelaber erspart.

Das heute früh hatte mir wirklich schon gereicht. Nicht nur seine Worte, ich solle mich schämen so mit Eleanor zu reden waren mir wahnsinnig auf die Nerven gegangen, sondern auch seine dreiste Art einfach hinter der Türe zu lauschen. Schließlich ging es ihn nun wirklich nichts an. Es konnte ihm doch egal sein wie ich mit Eleanor redete.

Immerhin war es meine Sache und da sollte er sich gefälligst nicht einmischen.

Es wunderte mich sowieso, dass Eleanor mich angerufen hatte, denn laut Liam, wusste sie ja schon längst was Sache war. Als ich heute Nacht ihren Namen auf meinem Display gelesen hatte, hatte ich zuerst mit dem Gedanken gespielt sie einfach wegzudrücken, doch weshalb ich ihren Anruf schlussendlich doch angenommen hatte, konnte ich nicht erklären.

Vielleicht lag es einfach nur daran, dass ich mehr als nur überrascht gewesen war oder meine Neugierde hatte gesiegt, denn ich wollte unbedingt wissen, was sie mir zu sagen hatte.

Doch wenn ich jetzt über unser Telefonat heute früh nachdachte, dann wurde mir klar, dass ich noch immer nicht wusste, weshalb sie meine Nummer gewählt hatte, denn immerhin hatte sie kaum ein Wort herausgebracht.
Unsanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich mir den Fuß an der Türe stieß. Schmerzvoll zog ich die Luft ein, ehe ich leise zu fluchen begann und schließlich das Wohnzimmer verließ.

Steal my BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt