Kapitel 4

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„Und du nennst ihn wirklich Prinzessin?"

„Ja, warum auch nicht. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis dazu, als ich ihn gesehen habe, aber frag mich nicht warum."

Ich liege mit Tyler in seinem Bett und drücke mir die Hände, vor lauter lachen, an den Bauch.

„Leah, jetzt bin ich dir wirklich beleidigt.", sagt er ernst.

Meine Augen werden größer und ich blicke ihn fragend an. „Was habe ich gemacht?"

Er verzieht seinen Mund und schmunzelt. „Warum war ich nie deine Prinzessin? Ich wollte schon immer mal ein Ballkleid und ein Diadem tragen!" Er schlägt wild und unkontrolliert mit seinen Händen durch die Luft. Es sieht so chaotisch aus, dass ich nun gar nicht mehr aufhören kann zu lachen. Tyler ist einfach nur dumm, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Er stimmt in mein Gelächter mit ein und ich muss meinen Kopf schütteln und halte mir meine linke Hand vors Gesicht, weil ich bald keine Luft mehr bekomme, wenn wir so weiter machen.

Nach gefühlten 30 Minuten, die wir nicht aufhören konnten herum zu albern, wird mein bester Freund auf einmal wieder ruhig. Ich weiß was jetzt kommt. Ich will nicht darüber reden. Über ihn. Es hat mich heute schon wieder so ins Herz getroffen, als er nichts zu mir gesagt hat. Bin ich ihm etwa so egal geworden? Wir waren einmal zusammen und jetzt will er gar nichts mehr von mir wissen? Diese getrennten Paare habe ich immer verachtet und jetzt bin ich selbst Teil eines solchen. Nicht mal ein „Hallo" bekommt man zu hören. Es ist, als hätte er mich nie gekannt. Mich nie geküsst, mich nie leidenschaftlich geküsst. Mich nie richtig geliebt.

Tyler sieht mich mitleidig an. Weiß er an was ich denke? Wenn ja, woher? Sieht man mir den Schmerz in meinen Augen an?

Der Film im Hintergrund wird leiser und ich weiß, jetzt wird gleich der Abspann mit allen Beteiligten eingeblendet. Brechen die Herzen der Schauspieler auch jedes Mal aufs Neue, wenn sie das Set und die Crew, mit der sie die letzten Monate verbracht hat, wieder verlassen müssen? Ich würde das nicht ertragen. Ich ertrage das hier ja schon kaum. Und schon spüre ich schon wieder, wie mir die Tränen in die Augen schießen. Ich versuche sie zurückzuhalten und nicht zu weinen. Nein, ich darf jetzt nicht weinen. Ich bin stark. Meine Augen schließen sich und spür wie sich zwei warme und vertraute Arme um mich legen und ich weine. Ich weine wie ein Wasserfall. Mein wimmern und schluchzen muss bestimmt auch noch im Nebenzimmer hörbar sein. Wie kann man nur so um einen Menschen trauern, der einen betrogen hat? Eigentlich sollte er mir jetzt total egal sein, oder? Aber ich will nicht, dass er mir egal ist. Ich will ihn. Ihn und mich. Ich will ein uns. So wie früher. Warum musste es so kommen? Nicht einmal gemerkt habe ich es...

Mein Inneres stirbt vor Qualen. Alles in mir fühlt sich an, als ob es gleich in Flammen aufgehen würde. Die Tränen, die ich vergieße, fühlen sich wie Lava auf meinen Wangen an. Sie tragen den ganzen Schmerz in sich. Kann man eigentlich zu viel weinen?

Viel zu viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Meine Augen werden schwerer und ich merke, wie ich müde werde, doch meine Gedanken sind es nicht. Sie sind hellwach, putzmunter und wollen keine Ruhe geben. Was wäre wenn? Wäre es dann trotzdem so wie jetzt? Musste es passieren? Hasst er mich? War ich ihm zu langweilig? Ich war die Schuldige, nicht er. Ich verabscheue mich selbst.

„Ich..", wimmere ich zitternd, „Ich war Schuld an Allem." Mein ganzer Körper bebt und ich schluchze in meine Hände.

„Warum solltest du denn etwas falsch gemacht haben? Er war das Arschloch, das einfach mit einer anderen geschlafen hat."

Ich bin zu verzweifelt um über diese Aussage nachzudenken, dass ich mich jetzt selbst zwinge, zu schlafen. Nach einiger Zeit verlangsamt sich meine Atmung und es herrscht Stille im Raum.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 29, 2015 ⏰

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