Sie. Sie saß da, so stumm und steif. Angespannt. Wie eine Bombe- angezündet- Explosion.
Und schließlich konnte Emi nicht mehr, es war zu viel. Der Druck zu groß. Das Gewissen zu schwer. Sie zuckte, ihr war auf einmal so schrecklich kalt.
„Miko.", flüsterte sie. Er wollte gerade etwas sagen, doch sie schüttelte bloß den Kopf und hielt ihm den Mund zu: „Nicht." Sie machte eine kurze Pause, holte tief Luft und fing an zu sprechen: „Miko, es geht nicht- wird nicht funktionieren," sie schluckte: „Dein Plan geht nicht. Menschen sind so nicht. Menschen interessieren sich gar nicht für die schönen Sachen, sie wollen das nicht. Sie wollen glücklich sein, natürlich, aber es sind so viele glücklich damit, unglücklich zu sein. Das ist doch auch viel leichter, das Meckern als das Loben. Unzufrieden sein bringt viel größeren Profit. Die anderen versuchen dann, dir alles recht zu machen, dich zufrieden zu stellen." Sie machte erneut eine Pause und sah Miko an, er starrte zurück. Die Stirn in Falten, die Augenbrauen weit zusammengezogen, fassungslos. „Weil Miko, weißt du, so sind nicht alle. Natürlich nicht. Manchen würde es helfen, das was du da sagst. Einigen wird es besser gehen, aber du kannst sie nicht alle ändern."
„Du lügst," er wisperte nur, so groß war der Klos in seinem Hals. „Du lügst Emi, du lügst, du lügst. Hör auf zu lügen, lüg mich nicht an, mich doch nicht..."
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Schmetterlingseffekt
Novela JuvenilEmi hat die Menschheit aufgegeben. Miko will sie retten. Ein Gespräch über den Versuch eine perfekte Gesellschaft zu erschaffen. ©2015, whisped