Weiße Schatten

Bruder

Bis eben hatte ich geschlafen. Doch nun hörte ich ein Geräusch. Ein Feuer lief über mich und noch bevor ich aufgestanden war, war mein Körper größer. Nun war ich acht Meter lang und hatte eine Flügelspannweite von 14 Metern. Vier Beine trugen mein Gewicht. Vielleicht habt ihr schon erraten was ich geworden war, ich hatte mich in einen Nachtschatten verwandelt. Naja eigentlich nicht ganz. Statt tiefem schwarz hatten meine Schuppen die Farbe von reinem weiß. Meine Schwanzflosse war blutrot, genauso wie die Stacheln die meinen Rücken entlang liefen. Meine Augen hatten statt braunen Fasern blutrote und blaue Fasern. Bei Nachtschatten war die plasma Ladung blau, bei mir-blutrot. Meine Ohren waren perfekt, genau wie meine Nase. Ich hörte Flügelschläge. Davon war ich aufgewacht. Sie kamen näher, doch sie hörten sich an als würden sie etwas auf dem Rücken tragen. Es war jedoch ganz eindeutig zu hören, dass es ein Nachtschatten war. Umso näher der Drache kam, desto stärker wurde der Geruch von bearbeitetem Leder. Ich stand am Eingang meiner Höhle, als der Drache landete. Und tatsächlich, auf dem Drachen saß ein etwa 1ü-jähriger Junge. Sein linkes bein ging ab dem Knie in einen Eisenfuß über. Die linke Schwanzflosse des Nachtschattens war künstlich und eine Konstruktion aus Leder und Eisen lief bis nach vorne zu einem Sattel. Der junge kam mir irgendwie bekannt vor. "Na los Junge, lauf!" sagte der Junge, doch bevor der Drache nur einen Satz machen konnte, fletschte ich die Zähne und sprang ihm vor die Nase. Seit sechs Jahren beschützte ich diese Insel, weil ich der Alpha war, nur weil er ein Nachtschatten war, hieß das noch lange nicht, dass er hier einfach so reinspazieren konnte. Der Nachtschatten ging in Kampfhaltung und grummelte. "Ganz ruhig Ohnezahn, vielleicht vertraut er uns ja." Mit ausgestreckter Hand kam er auf mich zu. Wollte er mich etwa zähmen? Doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Das war Hicks! Mein Bruder! "Hicks?" fragte ich. Hicks sprang zurück und wäre fast hingefallen, wenn der Drache ihn nicht aufgefangen hätte. "Du kannst sprechen? Welcher Drache kann denn sprechen?" fragte er perplex. "Im Prinzip keiner, denn ich bin auch kein richtiger Drache." Ich verwandelte mich zurück. Ich hatte eine weiße Hose, rote Schuhe und ein weißes T-Shirt an. Meine roten Haare waren zu einem Zopf gebunden. Hicks war wie versteinert. "Lucy? Du, du lebst? Wir dachten sechs Jahre lang du wärst tot! Und jetzt lebst du hier? Auf einer Insel?" Ich unterbrach ihn. "Nicht irgendeine Insel, das ist die Insel der Nacht!" sagte ich und deutete mit den Händen um mich herum. "Das hier ist Ohnezahn und wir suchen seit drei Jahren diese Insel!" "Ich wette du bist auch von zu Hause abgehauen, Vater lässt Ohnezahn bestimmt nicht lebend auf Berk", sagte ich und lachte düster. "Naja," antwortete Hicks, "anfangs war er nicht sehr begeistert, aber jetzt leben die Drachen bei uns auf der Insel." "Ja klar", lachte ich. "Und wovon träumt du nachts?" "Nein es ist wahr. Wenn du willst zeige ich es dir." "Damit Dad mich nochmal rausschmeißen kann? Nein danke, einmal reicht." Auch in Menschengestalt waren meine Ohren fast so gut wie als Drache. Ich hörte wie hunderte von Nachtschatten sich langsam auf uns zu bewegten. Sunny stand schon neben mir. Er wahr der fröhliche und positivste von allen, dich seitdem er mich hierher geführt hatte, benahm er sich als wäre er mein Vater. Ohnezahn stürmte auf die anderen zu. Jetzt ließ ich ihn. "Komm mit, wenn es dir nicht gefällt kannst du immer noch zurück. Aber Vater möchte dich bestimmt gerne wiedersehen!" "Ich komme mit, unter zwei Bedingungen: Ich darf gehen wann ich will und keiner dieser Schatten kommt mit!" "Warum nicht?" fragte Hicks. "Weil sie es gewohnt sind unter Nachtschatten zu leben, wenn sie mitkommen würden, würden sie alles zerstören was sie nicht kennnen. Wenn sie nicht woanders aufgewachsen sind, so wie Ohnezahn, ist das ihr natürliches Verhalten. Weil sie nur die Insel der Nacht kennen." "Okay, ich halte mich an die beiden Bedingungen. Kommst du?" "Ja" antwortete ich nur und verwandelte mich.